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Nahost-Ticker: Tote bei Ansturm auf UN-Lager mit Hilfsgütern in Gaza

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Tote bei Ansturm auf UN-Lager mit Hilfsgütern in Gaza +++ Israel will Attentäter ausweisen

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
28.05.2025, 16:1528.05.2025, 21:34
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem zwischenzeitlichen Waffenstillstand gibt es seit längerem wieder Kämpfe im Gazastreifen. Die israelische Armee attackiert die islamistische Terrororganisation Hamas aus der Luft und am Boden und nimmt dabei auch zivile Opfer in Kauf.
  • Vor kurzem hat Israels Regierung angekündigt, sich dauerhaft in Gaza festsetzen zu wollen. Die palästinensische Bevölkerung wurde erneut aufgefordert, sich in den Süden des Gaza-Streifens zu begeben. Das Vorgehen Israels ist weltweit hochumstritten.
  • Auf der anderen Seite hält die radikal islamistische Hamas noch immer mehr als 20 lebende Geiseln und 35 Tote in Gaza fest. In Israel gibt es andauernde Proteste, die einen Deal mit der Hamas über die Freilassung der Gefangenen fordern.
  • Die USA unter Präsident Donald Trump unterstützen Israel weiter bedingungslos. Trump hatte der Hamas mehrfach Ultimaten für die Geiselfreigabe gestellt und der Terrororganisation mit der Vernichtung gedroht.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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22:16
Wadephul im US-Fernsehen: Deutschland steht weiter zu Israel
Aussenminister Johann Wadephul hat im US-Fernsehen die Israel-Politik der Bundesregierung verteidigt. «Wir stehen zu Israel», sagte der CDU-Politiker auf Englisch beim Sender Fox News. Auf die Frage der Moderatorin, ob Deutschland aktuell eine Kehrtwende gegenüber Israel vollziehe, antwortete Wadephul: «Wir sind für die Sicherheit und die Existenz Israels verantwortlich. Wir haben Waffen geliefert und werden das auch in Zukunft tun.»
German Foreign Minister Johann Wadephul pays his respects at the Capital Jewish Museum where two Israeli Embassy staff members were killed last week, in Washington, Wednesday, May 28, 2025. (AP Photo/ ...
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Gleichzeitig betonte er die schwierige Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen: «Die humanitäre Lage für die Menschen in Gaza ist sehr schlimm. Deshalb ist unsere Bitte an Israel, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.» Diese Erwartung habe man unmissverständlich formuliert. An der Solidarität mit Israel ändere das jedoch nichts.

Der Aussenminister hält sich derzeit zu Gesprächen in der US-Hauptstadt Washington auf. Dort traf er unter anderem seinen amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio. Die Reise dient auch der Vorbereitung eines USA-Besuchs von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

Merz und Wadephul hatten zuletzt den Tonfall gegenüber der israelischen Regierung verschärft, weil Israel die Zusage aus ihrer Sicht nicht eingehalten hatte, dass ab dem 25. Mai die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung durch den neuen israelisch-amerikanischen Verteilweg gesichert werde. (sda/dpa)
22:15
600 Tage Geiseln in Gaza: Tausende Israelis bei Demo
Tausende Menschen haben in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Kriegs und die sofortige Freilassung der Geiseln demonstriert, die sich noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen befinden. Die Angehörigen erinnerten am Mittwoch daran, dass sich ihre Liebsten nun seit 600 Tagen verschleppt sind.

Auf dem Platz der Geiseln im Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv fanden sich am Abend zahlreiche Menschen ein und erinnerten an das Schicksal der Geiseln. Die Mutter der Geisel Alon Ohel sagte auf der Bühne an ihren Sohn in Gaza gerichtet: «Heute Abend zählen wir 600 Tage ohne dich. Und du zählst die Sekunden – es sind fast 52 Millionen Sekunden.»

Freigelassene Geiseln berichteten auch von ihren Erlebnissen. «In den Tunneln kannst du nicht wissen, ob ein Terrorist eines Morgens aufsteht und dich einfach erschiesst oder ob der Tunnel, in dem du schläfst, durch eine Bombe gesprengt wird», sagte Iair Horn, der im Februar freigekommen war und dessen Bruder Eitan noch immer von Extremisten im Gazastreifen festgehalten wird.
People attend a rally marking 600 days since Israelis were taken hostage by Hamas in Gaza, demanding their release and an end to the war, at a plaza known as the hostages square in Tel Aviv, Israel, W ...
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Vor der Kundgebung kam es auf dem Platz zu chaotischen Szenen zwischen Demonstranten und der Polizei. Vor dem Hauptsitz der Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu wurden einem Bericht der Nachrichtenseite «Ynet» etwa 20 Menschen festgenommen. Sie hatten das Parteigebäude zuvor besetzt und die Strassen davor blockiert.

Auslöser des Kriegs war das Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden. Noch immer befinden sich 58 Geiseln im Gazastreifen, die Mehrheit von ihnen lebt allerdings nicht mehr. (sda/dpa)
21:32
Tote bei Ansturm auf UN-Lager mit Hilfsgütern in Gaza
Bei einem tumultartigen Sturm auf ein grosses Lagerhaus des UN-Welternährungsprogramms (WFP) im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben mehrere Tote gegeben. Zwei Menschen seien im dichten Gedränge tödlich erdrückt, zwei weitere durch Schüsse getötet worden, hiess es aus medizinischen Kreisen im Al-Aksa-Krankenhaus in Deir al-Balah.

Das WFP bestätigte den Sturm auf ein Lagerhaus der Organisation im Zentrum des umkämpften Gazastreifens. «Horden hungriger Menschen» seien in das Lagerhaus eingedrungen, um an die «zur Verteilung bereitgestellten Lebensmittel zu gelangen», hiess es in einer bei X veröffentlichten Mitteilung. Die UN-Organisation meldete zunächst zwei Tote und viele Verletzte beim Vorfall.

Augenzeugen berichteten, es sei vor allem am Haupttor des Lagerhauses zu grossem Gedränge gekommen. Es gab zudem Berichte darüber, dass einige Menschen Teile der Metallwände einrissen, um sich Zugang zum Lager zu verschaffen. Auf Videos in den sozialen Medien war zu sehen, wie viele Menschen unter lautem Geschrei das Lagerhaus stürmen und plündern.

Angesichts einer monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die erst zuletzt etwas gelockert worden war, sind viele Menschen in dem Küstenstreifen in einer verzweifelten Lage. Es gab bereits in den vergangenen Tagen Berichte von Plünderungen und einem Sturm auf ein neues Verteilungszentrum dort.

Das WFP habe «immer wieder auf die alarmierende und sich verschlechternde Lage vor Ort und auf die Risiken hingewiesen, die mit der Einschränkung der humanitären Hilfe für die hungernden Menschen verbunden sind», hiess es. «Gaza braucht eine sofortige Aufstockung der Hilfe. Nur so können wir den Menschen die Gewissheit geben, dass sie nicht verhungern werden.» (sda/dpa)
20:23
Trump will Netanjahu vor Stören der Iran-Gespräche gewarnt haben
US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach eigenen Angaben gewarnt, Massnahmen zu ergreifen, die die Gespräche mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm stören könnten. Auf die Frage, ob er eine entsprechende Warnung vergangene Woche in einem Telefongespräch ausgesprochen habe, antwortete Trump im Weissen Haus: «Nun, ich möchte ehrlich sein: Ja, das habe ich.»

Er habe Netanjahu mitgeteilt, dass er dies im Moment für unangemessen halte, weil man einer Lösung sehr nahe sei. Das könne sich jeden Moment ändern, aber aktuell gehe er davon aus, dass der Iran einen Deal wolle und ein solches Abkommen es ermöglichen würde, eine Menge Menschenleben zu retten.

Die USA wollen das iranische Atomprogramm beschneiden, weil sie befürchten, die Islamische Republik könnte Atomwaffen bauen. Teheran dementiert das und pocht auf das Recht, Kernenergie friedlich zu nutzen.

Trump sagte weiter, dass er ein «sehr starkes Dokument» anvisiere, das nicht auf Vertrauen basiere. Dieses solle es den USA ermöglichen, Inspektoren einzusetzen und zu zerstören, was sie wollten - ohne, dass dabei Menschen getötet würden.

Zuvor hatte die «New York Times» berichtet, dass die USA die Sorge hätten, Israel könnte die Atomanlagen im Iran noch während der Verhandlungen mit Teheran und mit nur knapper Vorwarnzeit angreifen. Unter Berufung auf informierte Beamte berichtete die Zeitung, Netanjahu habe damit gedroht, die Gespräche zu torpedieren, indem er Irans wichtigste Anlagen zur Urananreicherung angreift. Ein Sprecher Netanjahus bezeichnete den Bericht allerdings als «Fake News».

Neben mindestens einem angespannten Telefongespräch zwischen Trump und Netanjahu hat es dem Medienbericht zufolge in den vergangenen Tagen auch Treffen zwischen ranghohen US-Regierungsvertretern und hochrangigen israelischen Beamten gegeben.

Trump war in seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. (sda/dpa)
20:19
Israel will verurteilte Attentäter ausweisen
Israel will erstmals verurteilte Attentäter ausweisen, die finanzielle Unterstützung von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erhalten. Vier Menschen befänden sich derzeit im fortgeschrittenen Stadium eines Ausweisungsverfahrens, teilten Verteidigungsminister Israel Katz und der Fraktionsvorsitzende der Netanjahu-Partei Likud, Ofir Katz, gemeinsam mit.

Das Parlament in Jerusalem hatte vor zwei Jahren ein Gesetz gebilligt, durch das verurteilten Attentätern das Aufenthaltsrecht in Israel oder die Staatsbürgerschaft entzogen werden kann. Bisher wurde es nicht umgesetzt. Das Gesetz sieht ihre Abschiebung in palästinensisch kontrollierte Gebiete vor.

Das Gesetz betrifft vor allem Palästinenser im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems, die oft über eine israelische Identitätskarte, aber selten über die Staatsbürgerschaft verfügen. Seit geraumer Zeit ist die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten extrem angespannt – insbesondere auch seit dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023.
FILE - Israel's Foreign Affairs Minister Israel Katz listens during a meeting of the United Nations Security Council on the war in Gaza, March 11, 2024, at U.N. headquarters. (AP Photo/Bebeto Mat ...
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Minister Katz sagte nach einer Ausschusssitzung zur Umsetzung des Gesetzes am Mittwoch: «Terroristen und Unterstützer des Terrorismus, die Einwohner und Bürger des Staates Israel sind, werden keine Belohnung für ihre Taten erhalten. Jeder, der sich für Mord und Hass entscheidet, wird deportiert, seine Staatsbürgerschaft wird entzogen, und er wird den vollen Preis dafür zahlen.»

Katz wies die zuständigen Stellen an, die sofortige Umsetzung des Gesetzes auf den Weg zu bringen. Neben den vier Menschen, denen derzeit der Entzug der Staatsbürgerschaft und die Ausweisung drohen, sind laut Katz auch Ausweisungsverfahren gegen Hunderte weitere Menschen eingeleitet worden. (sda/dpa)
20:15
Kinder mit Selbstmordgedanken
Ein US-amerikanischer Arzt beschrieb dem UN-Sicherheitsrat den Schrecken des Krieges aus seinem Einsatz im Gazastreifen. «Meine Patienten waren Sechsjährige mit Granatsplittern im Herzen und Kugeln im Gehirn, schwangere Frauen, deren Becken zerstört und deren Föten noch im Mutterleib entzweigeschnitten worden waren», sagte der US-Chirurg Feroze Sidhwa vor dem mächtigsten Gremium.

Der Arzt aus Kalifornien ist nach eigenen Angaben zweimal als Freiwilliger nach Nahost gereist, um Leben zu retten: In «Gaza operierte ich in Krankenhäusern ohne Sterilität, Strom oder Narkosemittel. Die Operationen fanden auf überfüllten und schmutzigen Böden statt», sagte Sidhwa. Kinder seien gestorben, weil es an Blutkonserven, Antibiotika und grundlegenden Materialien mangele. Die israelischen Angriffe hätten das medizinische System demontiert. «Heute sterben Zivilisten nicht nur aufgrund der ständigen Luftangriffe, sondern auch aufgrund akuter Unterernährung, Sepsis, Unterkühlung und Verzweiflung.»

Der Arzt ist seit seinen Einsätzen in Nahost immer wieder auch in internationalen Medien aufgetreten und hat von seinen Eindrücken berichtet. Aus einem Steckbrief der Universität Harvard geht hervor, dass Sidhwa unter anderem bei einer arabisch-jüdischen Initiative im israelischen Haifa gearbeitet hat. Als Mediziner war er demnach auch in der Ukraine, Simbabwe oder Haiti im Einsatz.

Sidhwa zitierte Erkenntnisse der «War Child Alliance», laut der die Hälfte der Kinder in Gaza selbstmordgefährdet sind. Er berichtete, überlebende Kinder fragten aus «unerträglicher Trauer», warum sie nicht zusammen mit ihren Geschwistern oder Eltern gestorben seien. «Ich frage mich, ob irgendein Mitglied dieses Rates jemals ein fünfjähriges Kind getroffen hat, das nicht mehr leben will?», frage Sidhwa die Vertreter im Sicherheitsrat. (sda/dpa)(sda/dpa)
20:13
UN: Zwei-Staaten-Lösung in Nahost auf «Intensivstation»
Die Vereinten Nationen zeichnen ein düsteres Bild von der humanitären Lage im Gazastreifen, wo die israelische Armee mit einer neuen Grossoffensive gegen die islamistische Hamas vorgeht. «Die Zivilisten in Gaza haben die Hoffnung verloren. Anstatt ‹Auf Wiedersehen ›zu sagen, sagen die Palästinenser in Gaza jetzt ‹Wir sehen uns im Himmel›», berichtete die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe für den Gazastreifen, Sigrid Kaag, dem UN-Sicherheitsrat in New York. Der Tod sei ständiger Begleiter für die Zivilisten, nicht die Hoffnung.

Kaag forderte zudem einen politischen Prozess für eine Zwei-Staaten-Lösung – diese liege allerdings «auf der Intensivstation». «Ihre Wiederbelebung erfordert kollektives Handeln», so die UN-Vertreterin. Gemeint ist ein unabhängiger Staat Palästina neben dem Staat Israel.
Sigrid Kaag, United Nations senior humanitarian and reconstruction coordinator for Gaza, attends a Security Council meeting at the United Nations headquarters, Tuesday, July 2, 2024. (AP Photo/Julia N ...
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Der 15-köpfige Rat berät regelmässig über die Lage im abgeriegelten Gazastreifen, der vom Krieg grossflächig zerstört ist, sowie Israels dort. Das Gremium ist trotz Forderungen fast all seiner Mitglieder nach Massnahmen nicht handlungsfähig, weil die USA ihren Verbündeten Israel mit ihrem Vetorecht schützen. (sda/dpa)
16:13
Netanjahu: Hamas-Chef Mohammad Sinwar getötet
Das israelische Militär hat nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu den Bruder des einstigen Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar, Mohammed al-Sinwar, getötet. In einer Rede im Parlament zählte Netanjahu mehrere von Israel getötete Hamas-Führer auf, dabei erwähnte er auch Mohammed al-Sinwar. Dieser galt nach dem Tod seines Bruders als neuer starker Mann in der islamistischen Miliz.

Israelische Medien hatten nach einem Angriff Israels auf ein Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen vor mehr als zwei Wochen berichtet, dass dieser Mohammed al-Sinwar gegolten habe. Verteidigungsminister Israel Katz sagte zuletzt, al-Sinwar sei bei dem Angriff «allen Anzeichen nach ausgeschaltet worden». Eine offizielle Bestätigung von Israels Armee für dessen Tod gibt es bislang nicht. Auch die Hamas äusserte sich noch nicht dazu.

Bei dem Angriff wurden mehrere Menschen getötet. Die israelische Armee teilte ohne weitere Details mit, es habe sich dabei um einen «präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum» gehandelt.

Nachdem das israelische Militär den Hamas-Militärchef Mohammed Deif im vergangenen Jahr getötet hatte, wurde al-Sinwar zum neuen Chef des bewaffneten Hamas-Arms, der sogenannten Kassam-Brigaden. (sda/dpa)
14:25
Fortsetzung von Gaza-Hilfslieferungen verzögert sich
Nach Tumulten verzögert sich die Fortsetzung von Hilfslieferungen im Gazastreifen durch eine neue Stiftung.

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) schrieb in einer Mitteilung an die Einwohner des Küstenstreifens, Hintergrund der Verzögerung seien Unruhen und die Nichteinhaltung von Regeln durch einige Personen. Man arbeite daran, einen sicheren Ablauf der weiteren Verteilung zu gewährleisten.

In den kommenden Stunden soll eine Mitteilung über die neuen Verteilungszeiten veröffentlicht werden. Ausserdem sollen zwei weitere Verteilzentren in Betrieb genommen werden.

Nach einem vorherigen Aufruf hatten sich bereits zahlreiche Palästinenser zu einem Verteilzentrum in Rafah im Süden des Gazastreifens begeben, um dort Lebensmittelpakete in Empfang zu nehmen.

Bei Tumulten beim Auftakt der Hilfsaktion waren dort am Dienstag nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros eine Person getötet und 47 verletzt worden. Laut den derzeit vorliegenden Informationen habe das israelische Militär Schüsse abgegeben, sagte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani der Deutschen Presse-Agentur. (sda/dpa)
Palestinians carry boxes containing food and humanitarian aid packages delivered by the Gaza Humanitarian Foundation, a U.S.-backed organization approved by Israel, in Rafah, southern Gaza Strip, on T ...
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13:51
Tessin und Stadt Delsberg verurteilen humanitäre Lage in Gaza
Delsberg schliesst sich der von Genf und Lausanne lancierten Erklärung an, welche die humanitäre Lage im Gazastreifen verurteilt. Auch die Tessiner Regierung hält die von der Schweiz unternommenen Anstrengungen zum Schutz der Bevölkerung in Gaza für «unzureichend».

Die Stadt Delsberg ruft zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen auf, zur Freilassung der Geiseln und zur Beendigung der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Zudem fordert sie vollen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe.

Delsberg ruft zudem alle Schweizer Städte, die dies noch nicht getan haben, dazu auf, sich dem dringenden Appell anzuschliessen. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme hervor. Sie steht im Einklang mit der Resolution des jurassischen Parlaments vom 21. Mai, das den Bundesrat aufforderte, klar Stellung für ein Ende der Feindseligkeiten zu beziehen.

Auch die Tessiner Regierung hat am Mittwoch ein Schreiben an den Bundesrat gesendet. In diesem fordert sie, dass die Schweiz eine «verurteilende Haltung» gegenüber den Verletzungen des humanitären Völkerrechts einnimmt, die von den Streitkräften des Staates Israel im Rahmen der Besetzung des Gazastreifens begangen worden seien.


Es sei nun an der Zeit, dass die Schweiz eine klare und mutige Verurteilung der israelischen Besatzung und der Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht ausspreche – im Einklang mit der humanitären Tradition der Schweiz, wie sie in Artikel 54 der Bundesverfassung verankert ist, und ihrer besonderen Verantwortung als Depositarstaat der Genfer Konventionen. (sda)
8:17
US-Regierung lobt Gaza-Hilfe und sucht Distanz zu Stiftung
Die US-Regierung begrüsst die neu angelaufene Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen – und geht gleichzeitig auf Abstand zu der dahinter stehenden Stiftung. Man spreche nicht für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), betonte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, wiederholt auf Nachfrage in Washington. Zugleich hob sie die Bedeutung der bislang eingetroffenen Hilfslieferungen hervor.

Kritik vonseiten der Vereinten Nationen und internationaler Hilfsorganisationen, die GHF sei nicht unabhängig und agiere im Interesse Israels, bezeichnete Bruce als «bedauerlich». Es sei «die Höhe der Heuchelei», sich darüber zu beklagen, wer die Hilfe bringe oder wie sie organisiert sei.

Auf Fragen zu möglichen politischen Motiven oder einem Zusammenhang mit israelischen Umsiedlungszielen ging Bruce nicht ein. Die Befürchtung, die Logistik könne darauf abzielen, Menschen gezielt aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden zu drängen, kommentierte sie mit den Worten: «Das ist kein Projekt des US-Aussenministeriums.» Sie wolle nicht spekulieren, was die Stiftung tun werde, und verwies für weitere Informationen an die GHF.

Kurz vor dem Anlaufen der Hilfe war der Stiftungsvorsitzende Jake Woods - ein US-Militärveteran - zurückgetreten. Berichten zufolge hält er es nicht für möglich, den unter seiner Führung entwickelten Plan umzusetzen und gleichzeitig «die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit» zu wahren.

Zahlreiche Palästinenser hatten nach israelischen Medienberichten am Dienstag ein neues Zentrum zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen gestürmt. Später berichteten palästinensische Rettungskräfte, in der Nähe des Zentrums in Rafah seien drei Menschen durch Schüsse der israelischen Armee getötet und Dutzende weitere verletzt worden. (sda/dpa)
Palestinians carry boxes containing food and humanitarian aid packages delivered by the Gaza Humanitarian Foundation, a U.S.-backed organization approved by Israel, in Rafah, southern Gaza Strip, on T ...
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17:08
Sturm auf Lebensmittel-Verteilungszentrum in Gaza
Zahlreiche Palästinenser haben nach israelischen Medienberichten ein neues Zentrum zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen gestürmt. Mitarbeiter einer US-Firma hätten sich angesichts des Chaos zurückgezogen, berichtete das israelische Nachrichtenportal «ynet». Aus israelischen Hubschraubern seien Schüsse abgegeben worden. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Verletzte bei dem Vorfall in Rafah. Die Armee äusserte sich nicht unmittelbar zu dem Bericht.

Angesichts einer monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die erst zuletzt etwas gelockert worden war, sind viele Menschen in dem umkämpften Küstenstreifen in einer verzweifelten Lage. Es gab Berichte von Plünderungen bei dem Sturm auf das Verteilungszentrum. Eine von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte zuvor berichtet, sie habe erste Hilfsgüter an Palästinenser im Gazastreifen verteilt. Die vor wenigen Monaten neu gegründete Gaza Humanitarian Foundation (GHF) soll nach Willen Israels künftig für die Verteilung der Hilfsgüter zuständig sein.

Das Hamas-Medienbüro teilte nach dem Vorfall mit, der von Israel initiierte Mechanismus zur Verteilung von Hilfsgütern sei ein «totaler Misserfolg». Das von der Hamas kontrollierte Innenministerium hatte die Einwohner des Gazastreifens zuvor dazu aufgerufen, den neuen Verteilmechanismus zu boykottieren.

Mit der von den USA unterstützten Verteilstrategie will die israelische Regierung nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas Lieferungen stiehlt und weiterverkauft. UN-Vertreter sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt. Die vier GHF-Verteilungszentren im Süden und im Zentrum des Gazastreifens sollen von US-Sicherheitsfirmen betrieben werden. Israel will so Hilfsorganisationen der UN und anderer internationaler Helfer umgehen. (sda/dpa)
16:09
Palästinensischer Fotojournalist von Siedlern verletzt
Radikale israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben im besetzten Westjordanland einen Fotojournalisten verletzt.

Issam Rimawi sei angegriffen worden, als er eine Attacke der Siedler auf ein palästinensisches Dorf bei Ramallah dokumentieren wollte, berichteten Augenzeugen und Sanitäter. Er sei geschlagen sowie mit einem Stein am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht worden. Der Fotojournalist sei nun in stabilem Zustand. Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Konfrontationen nahe Ramallah.

Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht. Nach Augenzeugenberichten setzten die Siedler bei dem Angriff auch ein Feld in Brand.

Wafa berichtete ausserdem, radikale Siedler hätten in einem Dorf südlich von Nablus mindestens sieben Fahrzeuge von Palästinensern angezündet und Häuser mit Steinen beworfen.
14:37
UN-Palästinenserhilfswerk weist Israels Anschuldigung zurück
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks hat Israel vorgeworfen, dem UNRWA ohne Beweise Verbindungen zur islamistischen Hamas zu unterstellen.

Es sei deshalb möglich, dass die Anschuldigungen unbegründet seien, schrieb der Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, auf X. Er habe Israel dazu aufgefordert, die «Desinformationskampagne gegen die Agentur» einzustellen und die seit Januar ausgesetzte Zusammenarbeit mit UNRWA wieder aufzunehmen.

Israels «Behauptungen haben das Leben von UNRWA-Mitarbeitern ernsthaft gefährdet und dem Ruf der Organisation geschadet», schrieb Lazzarini weiter.

Dagegen hatte ein UN-Sprecher im Sommer 2024 gesagt, dass die Vereinten Nationen mit grosser oder sehr grosser Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass UNRWA-Beschäftigte an den verheerenden islamistischen Terrorakten in Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Die UN beendeten wegen der Vorwürfe auch die Zusammenarbeit mit neun Mitarbeitern.
epa12137915 Commissioner-General of the United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) Philippe Lazzarini speaks during a meeting with Japan's Prime Minist ...
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13:48
180'000 neue Vertriebene im Gazastreifen
Im Zuge der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen binnen zehn Tagen fast 180.000 Menschen vertrieben worden.

Diese Zahl veröffentlichte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf als Teil der Plattform Global CCCM Cluster, die weltweit Hilfe für Binnenvertriebene koordiniert. Laut der Plattform wurden Vertriebene zuletzt häufig direkt beschossen. «Das Global CCCM Cluster verurteilt Angriffe auf Flüchtlingslager auf das Schärfste», hiess es in der Stellungnahme. In dem grossflächig zerstörten Küstenstreifen leben schätzungsweise rund zwei Millionen Palästinenser.

Seit dem Ende der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas im März sind laut dem Global CCCM Cluster insgesamt rund 616.000 Menschen im Gazastreifen in die Flucht getrieben worden. Rund 80 Prozent des umkämpften Küstengebietes seien Sperrgebiet oder von Räumungsanordnungen betroffen, hiess es. Der Global CCCM Cluster äusserte sich auch besorgt über die Hilfsaktion einer Stiftung im Gazastreifen, die mit der Unterstützung Israels und der Vereinigten Staaten vorerst nur wenige Verteilzentren betreibt. Solche Aktionen könnten die bereits etablierten humanitären Mechanismen unterlaufen, hiess es. (sda/dpa)
11:21
UN zu Gaza: Israel verletzt fundamentale Grundsätze
Das Vorgehen Israels im Gazastreifen ist nach Ansicht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, wohl nicht mehr durch das völkerrechtliche Prinzip der Selbstverteidigung gedeckt.

Man müsse «von einer Vertreibung sprechen, die höchst, höchst bedenklich ist», sagte Türk im ORF-«Morgenjournal» mit Blick auf das Leid der Zivilbevölkerung.

Grundsätzlich sei die Situation katastrophal. «Was wir jetzt in den letzten Monaten sehen, hat nichts mehr mit dem Respekt von fundamentalen Grundsätzen der Humanität zu tun», sagte der österreichische Top-Diplomat weiter. «Man kann eigentlich keine Worte mehr finden, um das zu beschreiben, was passiert.»

Gerade die Freunde Israels müssten massiven diplomatischen Druck auf das Land ausüben, damit es sein Vorgehen ändere, forderte Türk. Israels Armee hat in seinem Kampf gegen die islamistische Terrororganisation jüngst die Kriegszone ausgeweitet und die Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifen aufgefordert, die Region zu verlassen.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das die Hamas und andere Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 verübt hatten. Rund 1.200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. (sda/dpa)
epa12123332 UN High Commissioner for Human Rights Volker Tuerk attends a press conference in Belgrade, Serbia, 21 May 2025. The UN Commissioner is on an official visit to Serbia to meet with key polit ...
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6:52
Israels Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels war zuvor Alarm ausgelöst worden. Berichte über Verletzte oder grössere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge zunächst nicht.

In den vergangenen Tagen gab es an verschiedenen Orten in Israel immer wieder Alarm wegen Raketen, die aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestartet wurden. Meistens werden diese abgefangen. Vor rund drei Wochen schlug jedoch erstmals ein Geschoss in der Nähe des internationalen Flughafens bei Tel Aviv ein. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt.

Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die mit dem Regime in Iran verbündete Huthi-Miliz Israel regelmässig mit Raketen und Drohnen an – als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. Nach dem Ende der Waffenruhe Mitte März hatten die Angriffe zugenommen. Israels Luftwaffe reagierte darauf mit Luftangriffen auf Ziele der Miliz im Jemen, etwa in der Hafenstadt Hudaida. (sda/dpa)
6:36
Friedrich Merz kritisiert Israel offen für Vorgehen
Der deutsche Kanzler Friedrich Merz hat offen Kritik an Israels jüngster Ausweitung der Militäroperationen in Gaza geübt. Bei einem Forum-Auftritt des Senders WDR sagte Merz: «Das, was die israelische Armee jetzt im Gazastreifen macht: Ich verstehe offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel.»

Die Aussage ist insofern bemerkenswert, als dass Deutschland sich bisher sehr mit Kritik an Israel zurückgehalten hat, auch aufgrund der eigenen Geschichte. Merz kritisierte insbesondere das Vorgehen der israelischen Streitkräfte gegenüber der Zivilbevölkerung in Gaza. Dass diese «derart in Mitleidenschaft gezogen» werde wie zuletzt, sei mit einem Kampf gegen den Terrorismus nicht mehr zu begründen.

Obwohl Israel stets bekräftigt, die Bevölkerung zu schonen, nimmt die Armee zivile Opfer zumindest fahrlässig in Kauf. Jüngst verlor eine Ärztin bei einem israelischen Angriff neun ihrer insgesamt zehn Kinder.

Merz versicherte, dass Deutschland Israels Verbündeter bleiben wolle. Aber er mahnte die Netanjahu-Regierung, dass sie «nichts tun darf, was irgendwann ihre besten Freunde nicht mehr bereit sind zu akzeptieren». (con)
German Chancellor Friedrich Merz talks to the media after a meeting with Lithuania's President Gitanas Nauseda at the Presidential palace in Vilnius, Lithuania, Thursday, May 22, 2025. (AP Photo/ ...
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Friedrich Merz richtet deutliche Worte an Israel.
6:19
Berichte: Gaza-Stiftung verteilt erste Hilfsgüter
Die neu gegründete Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) verteilt Medienberichten zufolge nun doch bereits erste Hilfsgüter im Gazastreifen. Das berichteten mehrere israelische und internationale Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Organisation. Die Stiftung habe keine Angaben dazu gemacht, wie viel verteilt worden sei, sie habe allerdings Fotos von Bewohnern veröffentlicht, die mit Paketen davongingen, hiess es unter anderem in der «Times of Israel» und der «Jerusalem Post».

Kurz zuvor hatte es in Israel Medienberichte darüber gegeben, dass sich die Eröffnung eines Verteilzentrums wegen logistischer Schwierigkeiten verzögere – und damit auch der Beginn des von der israelischen Regierung eingesetzten neuen Mechanismus. Die Nachrichtenseite «ynet» berichtete etwa unter Berufung auf israelische Regierungsbeamte, es handele sich um die Hauptverteilstelle der Hilfe und um die erste von mehreren, die ihren Betrieb aufnehmen sollten. Offizielle Informationen lagen dazu nicht vor.

Aus der Mitteilung der US-Stiftung GHF, aus der Journalisten in sozialen Medien zitierten, ging nicht hervor, wie viele der vier vorgesehenen Zentren nun ihren Betrieb aufgenommen haben sollen. Sie sollen Anlaufstelle werden für die Bewohner im abgeriegelten Küstengebiet, deren Lage sich nach einer fast dreimonatigen Blockade von Hilfsgütern noch weiter verschlechtert hat. Die Blockade hatte Israel erst vor wenigen Tagen gelockert. Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen.

Mit der neuen Verteilstrategie will die israelische Regierung nach eigenen Angaben verhindern, dass die islamistische Hamas Lieferungen abgreift und Geld damit macht. Die Vereinten Nationen und andere Organisationen kritisieren den Plan, weil er für viele Menschen weite Wege bedeutet – und sie dabei im Kriegsgebiet beschossen werden könnten. Für Alte und Kranke könnte der Weg unmöglich sein. (sda/dpa)
23:04
Israelische Bodentruppen sollen im Libanon vorgedrungen sein
Israelische Bodentruppen sind nach einem Medienbericht mehrere hundert Meter tief auf libanesisches Gebiet vorgedrungen. Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf libanesische Angaben, die Truppen seien im Bereich der Ortschaft Mais al-Dschabal vorgerückt. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Israel und die mit dem Regime in Iran verbündete Hisbollah-Miliz hatten im November eine Waffenruhe vereinbart. Nach monatelanger Präsenz hatte Israel dann im Februar einen Grossteil seiner Stellungen in dem nördlichen Nachbarland geräumt.
Die libanesische Führung wertete den Verbleib israelischer Truppen an fünf strategischen Punkten jedoch als Verstoss gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. Israels Luftwaffe greift trotz der Waffenruhe fast täglich Ziele in dem Nachbarland an.

Die Hisbollah sollte sich laut der Vereinbarung hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegenen Litani-Flusses zurückziehen. Israel wirft der Miliz vor, immer wieder gegen diese Vorgabe zu verstossen. (sda/dpa)
18:10
Kreise: Hamas stimmt Gaza-Plan zu – Berichte: Dementi aus den USA
Die Hamas hat Kreisen zufolge einem Gaza-Abkommen des US-Sondergesandten zugestimmt – einem Bericht zufolge hat Steve Witkoff diese Darstellung jedoch zurückgewiesen. Was er von der Hamas gesehen habe, sei «enttäuschend und völlig inakzeptabel», zitierte Barak Ravid, ein gut vernetzter Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, aus einem Gespräch mit Witkoff.

Aus Kreisen der Hamas hatte es vor Kurzem geheissen, die Hamas habe einem Vorschlag Witkoffs über eine Waffenruhe zugestimmt. Demnach geht es um eine Feuerpause von 60 Tagen, die Freilassung von 10 Geiseln und die Einfahrt von 1'000 Lastwagen während der Waffenruhe.


Zudem sollen die USA den Angaben zufolge garantieren, dass umfassende Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand beginnen. Weiter hiess es aus Kreisen, die Hamas habe sich verpflichtet, «jegliche Entwicklung ihrer militärischen Fähigkeiten» einzustellen. Israel fordert eine vollständige Entwaffnung der Hamas.

Witkoff habe die Hamas dazu aufgefordert, dem Deal, der auf dem Tisch liege, zuzustimmen, hiess es in einem Bericht Ravids auf dem Nachrichtenportal «walla» weiter.
Israel habe dies bereits getan. Der Plan sehe die Freilassung der Hälfte der lebenden und der toten Geiseln vor. Das Abkommen werde zu Verhandlungen führen, um einen Weg zu einem dauerhaften Waffenstillstand zu finden.

Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch leben. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten dort. (sda/dpa)
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7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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quelle: keystone / abir sultan
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