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Nach nur sechs Monaten im Amt: Mexikanischer Bürgermeister getötet

Nach nur sechs Monaten im Amt: Mexikanischer Bürgermeister getötet

11.03.2022, 06:3111.03.2022, 13:28
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In einer von kriminellen Gruppen umkämpften Region Mexikos ist ein Bürgermeister erschossen worden. Der Gouverneur des westmexikanischen Bundesstaates Michoacán, Alfredo Ramírez, bestätigte auf Twitter Medienberichte über den Tod des Bürgermeisters der Kleinstadt Aguililla, César Valencia. Dessen Leiche war den Berichten zufolge am Donnerstag in einem Auto neben einem Fussballplatz entdeckt worden. Der Politiker der Grünen Partei PVEM war nur sechs Monate im Amt.

Mexican soldiers patrol near Naranjo de Chila in the municipality of Aguililla, Mexico, Friday, Feb. 18, 2022. The town had been the scene of a bloody turf battle between two drug cartels. Earlier thi ...
Mexikanische Soldaten patroullieren in Aguililla.Bild: keystone

Aguililla ist eine der Gemeinden, die am meisten unter der Gewalt in Mexiko leiden. Sie liegt in einem Gebiet, um dessen Kontrolle schwer bewaffnete Drogenkartelle wie das Cártel Jalisco Nueva Generación und Cárteles Unidos mit einander kämpfen. Dabei geht es nicht nur um den Drogenhandel, sondern auch etwa um Schutzgelderpressung gegen Erzeuger der wichtigen Exportgüter Avocado und Limette.

Ebenfalls am Donnerstag gab es in einem anderen Teil Michoacáns, in der Ortschaft Nuevo San Juan Parangaricutiro, Schiessereien mit fünf Toten. Nach Angaben der Polizei des Bundesstaates waren die Opfer mutmassliche Mitglieder einer kriminellen Gruppe.

Mexiko erlebt eine Spirale der Gewalt, seit der damalige Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu führen. Es gibt zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Auch Angriffe auf Lokalpolitiker sind nicht selten.

Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert. Fast 99'000 Menschen gelten als verschwunden. Die allermeisten Taten werden nie aufgeklärt. (sda/dpa)

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