Obwohl die 43 vermissten Studenten in Mexiko nach acht Jahren für tot erklärt wurden, soll der Fall nicht zu den Akten gelegt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft werde weiter daran arbeiten, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte Staatschef Andrés Manuel López Obrador am Freitag in der nördlichen Stadt Tijuana bei seiner täglichen Pressekonferenz.
Eine sogenannte Wahrheitskommission hatte zuvor einen Bericht vorgelegt und die Tat als Staatsverbrechen bezeichnet. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die Wahrheit sagen, wie schmerzhaft sie auch sein mag», sagte López Obrador.
Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in Iguala im Bundesstaat Guerrero im September 2014 verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Auch gegen Soldaten und Mitarbeiter weiterer Behörden wird ermittelt. Die Hintergründe der Tat sind noch immer nicht vollständig aufgeklärt.
Die Eltern der jungen Männer wollten den Bericht zunächst gründlich analysieren, bevor sie sich äussern. Der Inhalt sei für sie sehr hart gewesen, teilte die Menschenrechtsorganisation Centro Prodh mit. Bislang waren die Studenten unter der Annahme gesucht worden, dass sie noch leben könnten.
Die Kommission wurde vor fast vier Jahren eingesetzt. Sie besteht aus Regierungsvertretern, Angehörigen der Studenten und Fachleuten. (saw/sda/dpa)