Auf TikTok sind seit Mitte Februar Videos im Umlauf, die das alltägliche Leben der Bürger in Nordkorea zeigen. Ein Video vom Kanal @northkoreanlife, das einen morgendlichen Spaziergang durch die fast leeren Strassen Nordkoreas zeigt, hat über 32 Millionen Aufrufe. Zu sehen sind breite, autofreie, mit Bäumen und Blockbauten gesäumte Strassen, auf denen Leute zu Fuss und mit dem Velo unterwegs sind.
Da das Land für sein totalitäres Regime bekannt ist, sind andere TikTok-Nutzer nicht sicher, was da vor sich geht – und ob die Videos überhaupt real sind. Doch die kurzen Einblicke in den Alltag Nordkoreas sind echt – das bestätigt der auf Nordkorea spezialisierte Journalist Martyn Williams von 38 North gegenüber watson. Das Institut 38 North veröffentlicht unabhängige Einschätzungen zur Lage in Nordkorea.
Die Videos seien so erfolgreich, «weil die Menschen neugierig auf Nordkorea sind und mehr sehen wollen als die Raketen und Waffen, die die meisten Nachrichten über das Land prägen», sagt Williams.
Doch wer postet diese Videos? Denn während inzwischen mehr Nordkoreaner Smartphones besitzen, ist der Zugang zum Internet und zu Apps noch immer sehr stark eingeschränkt. Bürger haben lediglich Zugriff auf das landesinterne Internet. Jegliche Social-Media-Apps, inklusive TikTok, sind gesperrt.
«Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Sammlung von Touristenvideos, sie kommen nicht aus dem Inneren Nordkoreas», sagt Williams. Denn die Videos zeigen Orte, zu denen die normalen Bürger keinen Zutritt haben oder für welche sie eine Genehmigung benötigen.
Auch dass es sich um staatliche Propaganda handelt, schliesst Williams aus: «Zwar greifen die staatlichen Medien gelegentlich die Berichterstattung aus dem Ausland an, aber die Formulierung gegen ‹westliche Medien› ist nicht üblich und wird eher von Unterstützern des Landes aus dem Ausland verwendet.»
Ein Video, das einen morgendlichen Spaziergang zeigt, zeigt eine Strasse in Kaesong und scheint vor einem Restaurant aufgenommen worden zu sein, das gerne von chinesischen Touristen besucht wird. «Nur weil dieser Kanal Videos von chinesischen Touristen beinhaltet, bedeutet es aber nicht zwangsläufig, dass er von Chinesen betrieben wird», sagt Williams.
Es ist nicht das erste Mal, dass Videos auftauchen, die das normale Leben in Nordkorea zeigen sollen. Seit einem halben Jahr veröffentlicht eine Nordkoreanerin, die sich YuMi nennt, regelmässig YouTube-Videos, die ihr Leben in Nordkorea zeigen.
Ein weiterer Kanal, der in den letzten Monaten für Aufsehen sorgte, war der der elfjährigen Song A. «Überall, wo du hinkommst, gibt es Vergnügungsparks, wie den Munsu Water Park, den Central Zoo und Roller Skate Parks», erzählt sie. In ihren Videos liest sie Harry Potter, geht schwimmen und kocht.
YuMi und ähnliche Creators stehen wahrscheinlich mit hochrangigen Beamten in Verbindung und «sind Teil einer Propagandakampagne, die darauf abzielt, das internationale Image des Landes als einen sympathischeren – sogar touristenfreundlicheren – Ort aufzupolieren», schreibt CNN. Die Videos sähen aus, als wären sie ein «gut geplantes Theaterstück», das von der nordkoreanischen Regierung geschrieben wurde.
Die Anweisung bzgl. Fotos/Videos an uns war (soweit ich mich erinnern kann):
Keine Baustellen aufnehmen,
die Kims nur ganz fotografieren (Füsse nicht abschneiden),
keine kritische Infrastruktur (wie Eisenbahnen) fotografieren,
keine Fotos an Checkpoints und
die Leute fragen, bevor man sie ablichtet.
D.h. Strassenszenen waren ohne weiteres erlaubt.
Falls ihr vorhabt, Nord Korea zu besuchen, hängt in den Hotel keine Bilder ab vom geliebten Führer.
Ihr werdet verhaftet, "verhört" und halb tot den Eltern zurückgegeben. Bzw. auf dem Weg zurück in die Heimat seid ihr halbtot. Zuhause angekommen seid ihr dann tot.
Könnt ihr alles googeln.
Wie transportieren die Waren?
Ein Paradies für Velofahrer!
Frage: Wie sieht das wohl in Wirklichkeit aus?