Im Kampf gegen Plastikmüll hat nun auch Pakistan drastische Massnahmen ergriffen. Das Land verbraucht Schätzungen zufolge derzeit ungefähr 55 Milliarden Plastiksäcke pro Jahr. Die dünnen Raschelsäcke, die meist nur einmal kurz gebraucht werden, landen danach in den Flüssen, verstopfen Kanäle und verschmutzen die Umwelt.
Nun hat die pakistanische Regierung den Säckchen den Kampf angesagt. Seit heute Mittwoch ist der Gebrauch, der Verkauf und die Herstellung von Einwegplastiksäcken verboten und wird mit Bussen bestraft.
Wer bei seinem Einkauf einen Einweg-Plastiksack benutzt, muss umgerechnet 30 Franken Busse zahlen. Läden, die weiterhin Plastiksäcke an Kunden verteilen, zahlen 63 Franken Busse. Und am happigsten ist die Busse für die Herstellung der Raschelsäcke: Wer dabei erwischt wird, muss sage und schreibe 31'000 Franken hinblättern. Das ist für Pakistan eine unglaublich hohe Summe. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 1'170 Franken.
«Das ist jetzt nötig. Man kann die Einweg-Plastiksäcke weder verbrennen, noch vergraben, noch wiederverwerten oder recyceln. Die Gesundheit von 200 Millionen Menschen steht auf dem Spiel», rechtfertigt ein hoher Beamter im Ministerium für Klimawandel die saftigen Bussen gegenüber der «Washington Post».
Um die Bürger zur Einhaltung des neuen Gesetzes zu motivieren, haben Beamte bunte Stofftaschen an Wochenendmärkten verteilt. Diese sollen dabei helfen, die Bevölkerung von den Plastiktüten weg hin zu umweltfreundlicheren Alternativen zu führen. (ohe)