BYD plant Neustart nach Sklaverei-Vorwürfen
Chinas Elektroautoriese BYD will sein Werk in Brasilien bis Ende 2026 fertigstellen. Das kündigte Augusto Vasconcelos, Arbeitsminister im Bundesstaat Bahia, an. Die Baustelle in Camaçari im Osten des Landes stand zuletzt still. Und zwar wegen schwerer Vorwürfe.
Berichte über sklavereiähnliche Zustände
163 chinesische Arbeiter sollen unter miserablen Bedingungen untergebracht gewesen sein. Ihre Verträge waren sowohl in Brasilien als auch in China rechtswidrig. Videos zeigten enge Schlafräume und improvisierte Küchen.
Auch der Verdacht auf Menschenhandel kursierte. Brasiliens Behörden sprachen von «sklavenartigen Bedingungen» beim vom BYD beauftragten Bauunternehmen Jinjiang und verordneten einen Baustopp, die Visa der Arbeiter wurden gesperrt.
Schwere Vorwürfe gegen chinesischen Autobauer BYD
Der Fall löste in den sozialen Medien heftige Reaktionen gegen BYD aus und entfachte eine Diskussion über Arbeitnehmerrechte. Einige chinesische Internetnutzer erklärten, die Lebensbedingungen der Arbeiter in Brasilien seien typisch für chinesische Baustellen.
Jetzt der zweite Anlauf
Der neue Plan von BYD sieht vor, mit dem Werk bis zu 20'000 Arbeitsplätze zu schaffen. Der Konzern will 564 Millionen Euro investieren. Noch in diesem Jahr sollen erste Fahrzeuge aus Bausätzen montiert werden.
Die Gewerkschaft hofft
Julio Bonfim, der Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft in Camaçari, zeigt sich vorsichtig optimistisch. Es sind 1000 Einstellungen in diesem Jahr geplant. Die volle Produktion ist für 2026 geplant. «Der Schaden ist da», sagt Bonfim. «Aber das Projekt lebt.»
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