Digital
International

BYD plant Neustart nach Sklaverei-Vorwürfen

Camacari industrial hub camacari, bahia, brazil - december 26, 2024: aerial view of a factory in the industrial hub of the city of Camacari. CAMACARI BAHIA BRAZIL Copyright: xJoaxSouzax 261224JOA023
Industriegebiet von Camaçari, Brasilien: Auf dem Gelände einer früheren Ford-Fabrik will BYD ab 2026 E-Autos bauen.Bild: www.imago-images.de

BYD plant Neustart nach Sklaverei-Vorwürfen

Sklavenähnliche Zustände, Baustopp, Visa-Entzug: Der chinesische Autobauer BYD hat in Brasilien einen Fehlstart hingelegt. Jetzt wagt das Unternehmen einen Neuanfang – mit neuem Zeitplan und grossen Versprechen.
17.05.2025, 06:1317.05.2025, 06:13
Markus Abrahamczyk / t-online
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Chinas Elektroautoriese BYD will sein Werk in Brasilien bis Ende 2026 fertigstellen. Das kündigte Augusto Vasconcelos, Arbeitsminister im Bundesstaat Bahia, an. Die Baustelle in Camaçari im Osten des Landes stand zuletzt still. Und zwar wegen schwerer Vorwürfe.

Berichte über sklavereiähnliche Zustände

163 chinesische Arbeiter sollen unter miserablen Bedingungen untergebracht gewesen sein. Ihre Verträge waren sowohl in Brasilien als auch in China rechtswidrig. Videos zeigten enge Schlafräume und improvisierte Küchen.

Aufnahmen des brasilianischen Arbeitsministeriums zeigen, wie die chinesischen Arbeiter untergebracht sind.
Aufnahmen des brasilianischen Arbeitsministeriums zeigen, wie die chinesischen Arbeiter untergebracht sind. screenshot: reuters
Bild
screenshot: reuters

Auch der Verdacht auf Menschenhandel kursierte. Brasiliens Behörden sprachen von «sklavenartigen Bedingungen» beim vom BYD beauftragten Bauunternehmen Jinjiang und verordneten einen Baustopp, die Visa der Arbeiter wurden gesperrt.

Schwere Vorwürfe gegen chinesischen Autobauer BYD

Auf der Baustelle für das grösste BYD-Werk ausserhalb Chinas herrschen laut Behörden «entwürdigende Arbeitsbedingungen».Video: YouTube/Reuters

Der Fall löste in den sozialen Medien heftige Reaktionen gegen BYD aus und entfachte eine Diskussion über Arbeitnehmerrechte. Einige chinesische Internetnutzer erklärten, die Lebensbedingungen der Arbeiter in Brasilien seien typisch für chinesische Baustellen.

Jetzt der zweite Anlauf

Der neue Plan von BYD sieht vor, mit dem Werk bis zu 20'000 Arbeitsplätze zu schaffen. Der Konzern will 564 Millionen Euro investieren. Noch in diesem Jahr sollen erste Fahrzeuge aus Bausätzen montiert werden.

Wer ist BYD?
BYD ist einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroautos und Akkus und hat Tesla Anfang 2025 bei den Auslieferungen überholt. BYD wurde 1995 in Shenzhen (18 Mio. Einwohner) gegründet.

Die Gewerkschaft hofft

Julio Bonfim, der Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft in Camaçari, zeigt sich vorsichtig optimistisch. Es sind 1000 Einstellungen in diesem Jahr geplant. Die volle Produktion ist für 2026 geplant. «Der Schaden ist da», sagt Bonfim. «Aber das Projekt lebt.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2024
1 / 22
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2024
Rang 20: Volvo EX40 (468 Verkäufe).
quelle: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
800 Aktivisten stürmen Tesla-Gigafactory in Deutschland
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nony
17.05.2025 07:15registriert Februar 2019
Und genau deswegen gilt es, keine chin. Autos zu kaufen. Also auch keinen Polestar. Weil - wie oben zu lesen ist - so sieht es bei allen chin. Baustellen aus.
297
Melden
Zum Kommentar
avatar
Brennus
17.05.2025 08:08registriert September 2023
ich bezweifle, dass china oder seine firmen in dieser hinsicht sich wirklich verbessern wollen oder können.
223
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bomaso
17.05.2025 07:55registriert März 2025
Sklaverei! Passt genau zur Mentalität von China....dchsue in China selber.
Produkte allgemein aus solchen Ländern sind zu meiden.
216
Melden
Zum Kommentar
21
    Mehrheit der Schweizer Erwachsenen ist für ein Social-Media-Verbot für Kinder

    Die Schweizer Bevölkerung steht einem Verbot von Sozialen Medien für unter 16-Jährige mehrheitlich positiv gegenüber. 80 Prozent der Befragten haben die oft diskutierte Idee in einer Studie des Forschungsinstituts Sotomo befürwortet.

    Zur Story