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Harvey Weinstein legt Berufung gegen Verurteilung ein

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Harvey Weinstein legt Berufung gegen Verurteilung ein

06.04.2021, 05:36
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Bild: keystone

Mehr als ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen Sexualverbrechen ist der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein in Berufung gegangen.

In am Montag in New York eingereichten Gerichtsdokumenten erklären Weinsteins Anwälte, dem zu 23 Jahren Gefängnis verurteilten «Pulp Fiction»-Produzenten sei ein fairer Prozess verweigert worden.

Die Verteidiger argumentieren unter anderem, mehrere Frauen, die den 69-Jährigen in dem Prozess belastet hatten, hätten nicht aussagen dürfen, da ihre Vorwürfe gegen Weinstein nicht Teil der Anklage gewesen seien.

«Das amerikanische Strafrechtssystem wurde entworfen, um Angeklagte auf Grundlage ihres Verhaltens zu verurteilen - nicht auf Grundlage ihres allgemeinen Charakters», heisst es in der Berufung.

Vorwurf der Befangenheit

Die Anwälte werfen zudem einer Geschworenen Befangenheit vor. Die Frau hatte ein Buch über ältere Männer geschrieben, die jüngeren Frauen nachstellen. Die Anwälte kritisieren zudem, der Vorsitzende Richter James Burke habe ein «unangemessen hartes und übertriebenes» Strafmass gegen Weinstein verhängt.

Eine New Yorker Geschworenen-Jury hatte den früheren Erfolgsproduzenten im Februar 2020 der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Im folgenden Monat verhängte Burke eine 23-jährige Haftstrafe gegen Weinstein.

Der Gründer des Miramax-Filmstudios sitzt die Strafe in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab. Es war erwartet worden, dass er in Berufung geht.

Weltweiter Aufschrei

In dem New Yorker Verfahren ging es um sexuelle Angriffe gegen zwei Frauen. Weinstein erwartet ausserdem ein Prozess in Los Angeles wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von mehreren weiteren Frauen.

Insgesamt haben rund 90 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Gwyneth Paltrow, Weinstein sexuelle Belästigung oder Gewalt vorgeworfen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe löste im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen aus. (sda/afp)

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