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Start russischer Sojus-Rakete zur ISS in letzter Sekunde abgebrochen

Start russischer Sojus-Trägerrakete zur ISS in letzter Sekunde abgebrochen

21.03.2024, 20:3921.03.2024, 20:39
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Der geplante Start einer russischen Sojus-Trägerrakete zur Internationalen Raumstation ISS ist am Donnerstag in letzter Sekunde abgebrochen worden. «Es gab einen automatischen Startabbruch», erklärte der zuständige Kontrolleur am kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur in einer Live-Übertragung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Eigentlich sollte die Rakete drei Raumfahrer aus den USA, Russland und Belarus zur ISS bringen.

Der Kommentator der ebenfalls live übertragenden US-Raumfahrtbehörde Nasa sagte 20 Sekunden vor dem geplanten Start, die eigentlich erwartete Triebwerksabfolge sei nicht gezündet. Dadurch sei es zu einem Abbruch gekommen. Ihm zufolge untersuchten Ingenieure auf der Abschussrampe, was die Unterbrechung ausgelöst haben könnte.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nannte später technische Probleme als Grund: Kurz vor dem Start sei «ein Spannungsabfall einer chemischen Stromquelle» festgestellt worden, sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Crew sei sicher aus der Kapsel geholt worden.

Das Sojus-Raumfahrzeug sollte die US-Astronautin Tracy Dyson, den russischen Kosmonauten Oleg Nowizki und mit Marina Wassiljewskaja die erste belarussische Kosmonautin zur ISS bringen. Laut Roskosmos soll nun am Samstag ein weiterer Startversuch unternommen werden.

Weiterer Rückschlag

Der Startabbruch ist ein weiterer Rückschlag für den russischen Raumfahrtsektor, der seit Jahren unter Finanzierungsproblemen, Korruptionsskandalen und Misserfolgen wie dem Verlust der Mondlandesonde Luna-25 im August 2023 leidet.

Sojus-Raumfahrzeuge waren zwischenzeitlich das einzige Transportmittel, um die ISS zu erreichen. Roskosmos sieht sich jedoch seit einigen Jahren der Konkurrenz durch private Unternehmen wie der Firma SpaceX von US-Milliardär Elon Musk ausgesetzt.

Trotz zahlreicher Rückschläge rückt Moskau nicht von seinem Vorhaben ab, seine Beteiligung an der ISS in diesem Jahr aufzugeben und eine eigene Weltraumstation zu bauen.

Die russische Offensive in der Ukraine belastet auch die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen im Bereich der Raumfahrt. Dennoch war die ISS bislang eines der wenige Projekte, bei denen Moskau und Washington noch zusammenarbeiteten. (hkl/sda/afp)

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