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Autobombe explodiert in Moskau – Ranghoher Offizier verletzt

Autobombe explodiert in Moskau – ranghoher Offizier verletzt

24.07.2024, 10:1524.07.2024, 16:55
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Bei einem Bombenanschlag im Norden Moskaus ist am Morgen Medien zufolge ein ranghoher russischer Offizier schwer verletzt worden. Eine Autobombe explodierte, als der Mann sich in den Wagen setzte, wie die Behörden mitteilten. Zwei Menschen seien verletzt worden, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Medien berichteten, dem Offizier seien bei der Explosion die Beine weggerissen worden seien; auch die Ehefrau sei verletzt worden.

Ermittler waren auf dem Parkplatz in einem Wohngebiet im Einsatz, um die Hintergründe des Anschlags aufzuklären. Auch eine ukrainische Spur werde untersucht, hiess es. Das Ermittlungskomitee teilte am Nachmittag mit, dass es einen Tatverdächtigen gebe. Details nannte die Behörde nicht. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, sagte laut dem Telegramkanal Shot, dass der Mann in die Türkei geflohen sei. «Wir arbeiten mit den Türken, mal sehen...», sagte er.

Im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es immer wieder Bombenanschläge auf russischem Gebiet, darunter in der Hauptstadt. Die Ermittler machen dafür stets ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew habe mit dem Vorfall nichts zu tun, sagte Mychajlo Podoljak, Berater im Präsidentenbüro von Staatschef Wolodymyr Selenskyj, in einem Interview, wie der im Exil lebende russische Journalist Alexander Pljuschtschew bei Telegram mitteilte.

In sozialen Netzwerken kursierten Videos von Überwachungskameras, die eine Explosion des geparkten Fahrzeugs zeigen. Auf den Aufnahmen waren das zerstörte Auto sowie weitere beschädigte Fahrzeuge zu sehen. Die Verletzten wurden mit einem Notfallwagen ins Krankenhaus gebracht. Später veröffentlichten die Ermittler auch ein Video von einem Taxi, mit dem der Verdächtige zum Tatort gefahren sein soll.

Der Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums soll ein Offizier des Militärgeheimdienstes sein, berichtete die Zeitung «Kommersant». Am Nachmittag meldeten mehrere russische Medien, dass es Verwirrung um die Identität des Verletzten gebe, weil zwei Offiziere den gleichen Namen, aber unterschiedliche Funktionen beim Militär hätten. Einer der Offiziere meldete sich in Staatsmedien zu Wort, dass er unversehrt sei. Zu dem anderen gab es zunächst keinen Kontakt. Offizielle Angaben gab es dazu zunächst nicht. (sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dr. Atomi
24.07.2024 11:45registriert Juli 2024
Dieses Land trägt die Verantwortung selbst, denn Russland hat sich in den letzten 20 Jahren zu viele Feinde geschaffen. Zu viel Leid wurde durch seine Verbrechen in zahlreichen Ländern verursacht. Solche Entwicklungen werden zunehmen und nicht abnehmen.
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Unicron
24.07.2024 12:37registriert November 2016
Das "lustige" ist ja, dass es grad so gut die Russen selber gewesen sein könnten.
Ist ja nicht so als wären sie zimperlich wenn sie mit der Arbeit von auch gerne mal ranghohen Militärs nicht zufrieden sind.
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