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Das sind die Sanktionen der EU gegen Russland

A carnival float depicts Russia's president Vladimir Putin playing with building blocks like the Ukraine to restore the Soviet Union at the presentation of this years satirical carnival floats fo ...
Zurück in Zeiten der Sowjetunion? Russlands Präsident Wladimir Putin spricht der Ukraine das Recht ab, ein eigener Staat zu sein.Bild: keystone

Einreiseverbote, Kontensperrungen, Handels-Embargo: Das sind die Sanktionen gegen Russland

Die EU ist daran, eine Sanktions-Antwort auf die russische Anerkennung der ukrainischen Separatistengebiete und den Einmarsch in den Donbass zu verabschieden. Zuvor hatte schon US-Präsident Joe Biden per Dekret Sanktionen verhängt.
22.02.2022, 16:23
Remo Hess, Brüssel / ch media
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In einer ersten Reaktion auf die Anerkennung der sogenannten «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk durch Russland und den russischen Einmarsch im Donbass wird die EU heute Sanktionen beschliessen.

Die Diskussionen laufen zwar noch. Trotzdem ist bereits durchgesickert, welche Massnahmen ergriffen werden dürften: Demnach sollen etliche Personen und Organisationen auf der EU-Sanktionsliste landen, welche in die Anerkennung in die ukrainischen Separatistengebiete involviert waren. Ihnen drohen Kontensperrungen und Einreiseverbote in die EU. Ob Präsident Wladimir Putin und sein innerster Zirkel wie Aussenminister Sergej Lawrow dazugehören werden, ist nicht bekannt.

>> Russland-Ukraine-Konflikt: Die aktuellsten Entwicklungen

Ebenfalls sanktioniert werden sollen gemäss Medienberichten die 351 Mitglieder der russischen Nationalversammlung, die für den Anerkennungs-Beschluss votiert haben. Analog zu den Sanktionen nach der Krim-Annexion 2014 soll europäischen Unternehmen Handel und Geschäftstätigkeiten in den Regionen Donezk und Luhansk untersagt werden. Zudem hat die EU-Kommission vorgeschlagen, den Handel mit russischen Staatsanleihen einzuschränken und gewisse russische Banken vom europäischen Kapitalmarkt abzuschneiden.

In der Nacht auf Dienstag hatte bereits US-Präsident Joe Biden per Dekret eigene Massnahmen veranlasst. Auch das Vereinigte Königreich hat Sanktionen beschlossen.

EU-Aussenbeauftragter Borrell: Keine «ausgewachsene» Invasion

Mit ihren Strafaktion packen die EU und die USA noch nicht die ganz grosse Keule aus, mit der sie in den vergangenen Wochen gedroht haben. Der Grund ist, dass man sich noch etwas an Sanktions-Munition aufsparen will, falls Putin die Situation weiter eskaliert, respektive beabsichtigt, sich kriegerisch weitere Teile der Ukraine einzuverleiben.

Zwar würden sich russische Truppen auf ukrainischen Boden befinden, sagte am Dienstagmorgen der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. Aber eine volle, «ausgewachsene Invasion» habe es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Seine Aussage widerspiegelt die Mehrheitsmeinung, wonach auf eine graduelle Eskalation durch Russland auch mit graduellen Sanktionen geantwortet werden soll.

Das wohldosierte Vorgehen liegt zudem auch am generellen Problem mit den Sanktionen: Je grösser ihre Wirkung auf Russland ist, desto mehr tun sich auch den EU-Staaten selbst weh.

Offiziell verabschiedet werden die Sanktionen erst nach dem Grünen Licht der EU-Aussenminister. Dieses dürfte im Verlauf des Nachmittags oder des frühen Abends kommen. Möglich ist, dass sich die in Aussicht gestellten Strafmassnahmen bis dahin nochmals ändern.

Schweiz koordiniert sich mit der EU und dem Westen

Und wie verhält sich die Schweiz? In einer Stellungnahme verurteilte das Aussenministerium von Bundesrat Ignazio Cassis die Anerkennung der sogenannten «Volksrepubliken» als «schamlose Verletzung internationalen Rechts, der territorialen Einheit und Souveränität der Ukraine» und forderte Moskau auf, seinen Entscheid rückgängig zu machen.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass sich die Schweiz auch mit der EU und dem Westen in der Sanktionsfrage koordiniert: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bestätigte auf Anfrage von «CH Media», dass entsprechende Kontakte liefen. Falls neue Sanktionen verabschiedet werden, werde der Bundesrat die Situation analysieren und wenn nötig einen Entscheid fällen, so ein Seco-Sprecher.

Möglich ist, dass die Schweiz dann gleich handeln wird, wie sie es 2014 bei der Krim-Annexion getan hat: Damals verabschiedete der Bundesrat selbst zwar keine Sanktionen gegen Russland. Aber er stellte sicher, dass die Schweiz nicht als Hintertür zur Umgehung der EU-Strafmassnahmen genutzt wird. (aargauerzeitung.ch)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pummelfee
22.02.2022 16:59registriert Mai 2020
Also läuft das auf dasselbe hinaus wie damals bei der Krim?! Säbelrasseln und Mückenschi..e von Sanktionen und Putin erhält, was er will?! Wie wärs mit einfrieren sämtliche Konten auf ausländischen Banken von russischen Einwohnern, besonders der Oligarchen?
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