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Russland

Ukraine startet massive Drohnenangriffe auf russischen Boden

Massive Drohnenangriffe, Kämpfe bei Kursk – das passiert gerade im Ukraine-Krieg

09.08.2024, 06:5109.08.2024, 10:09
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Drei Tage nach dem überraschenden Vorstoss ukrainischer Truppen auf das russische Gebiet Kursk hat die Ukraine Drohnenangriffe auf mehrere Regionen Russlands gestartet. Nach einem Angriff auf einen Militärflugplatz bei der Stadt Lipezk rund 300 Kilometer nördlich von der ukrainisch-russischen Grenze in der Nacht kam es zu massiven Explosionen in einem Munitionslager.

Luftalarm wurde ebenfalls in den benachbarten Gebieten Kursk, Brjansk, Belgorod und Woronesch sowie auf der Krim ausgelöst. Über 70 Drohnen seien abgefangen worden, teilten die russischen Behörden mit. Gouverneur Igor Artamonow teilte bei Telegram mit, um die Stadt Lipezk sei zur Beseitigung der Folgen der Explosionen der Notstand erklärt worden. Vier Dörfer um den Militärflughafen sollten evakuiert werden.

This photo released by the acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel , shows a damaged house after shelling by the Ukrainian side in the city of Sudzha, Kursk region that borders ...
Die Ukraine schweigt sich über Aktionen in der russischen Provinz Kursk weiter aus.Bild: keystone

In Lipezk und Umland wurde laut dem Gouverneur der öffentliche Nahverkehr gestoppt. Es kam wegen Schäden an einer Energieanlage zu Stromausfällen. Infolge der Angriffe seien neun Menschen verletzt worden. Der Militärflughafen liegt gut 280 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt.

Auch auf der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim wurden ukrainische Angriffe verzeichnet. Drei ukrainische Drohnen und eine Rakete des Typs «Neptun» seien über dem Meer vor der Hafenstadt Sewastopol abgeschossen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Grossstadt, Michail Raswoschajew, mit. Zudem seien auch drei Seedrohnen zerstört worden.

«Es hat keine Schäden an zivilen Objekten in der Stadt gegeben», betonte Raswoschajew bei Telegram. In sozialen Netzwerken kursierten dennoch Videos von Explosionen und Feuern, die hauptsächlich um den Militärflughafen Belbek aufgenommen worden sein sollen.

Weitere Kämpfe im Gebiet Kursk

Über dem Gebiet Kursk seien zudem weitere vier Raketen abschossen worden, hiess es von Behördenvertretern weiter. In dem Gebiet an der Grenze zur Ukraine finden seit Dienstag Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen statt. Ukrainische Truppen sollen mehrere russische grenznahe Ortschaften kontrollieren.

Bei den Kämpfen in Kursk kam es nach einem ukrainischen Artillerieschlag mutmasslich auf eine russische Militärkolonne östlich der Kreisstadt Rylsk zudem zu Bränden. Anwohner machten schwer verifizierbare Aufnahmen von brennender Militärtechnik und verbreiteten diese über soziale Netzwerke. Es wurde von mehreren Einschlägen berichtet.

Auf einem weiteren am Morgen aufgenommenen Video, das die Folgen dieses Vorfalls zeigen soll, sind gut ein Dutzend teils ausgebrannte Militärlaster zu sehen. Unabhängige Bestätigungen dafür lagen nicht vor.

Militärbeobachtern zufolge liessen die Kämpfe im Kursker Gebiet in der Nacht nicht nach. Beide Seiten sollen Reserven herangezogen haben. Über Frontverschiebungen gab es zunächst keine verlässlichen Informationen.

Ukraine gibt keine Details zu Kämpfen auf russischem Gebiet preis

Der ukrainische Generalstab machte weiter keine Angaben zu den Kämpfen auf russischem Staatsgebiet. Im Morgenbericht bei Facebook war lediglich die Rede von russischen Luft- und Artillerieangriffen an der Grenze zwischen den nordostukrainischen Gebieten Tschernihiw und Sumy. Mehr als ein halbes Dutzend Ortschaften vor allem im Grenzbereich zu Russland seien betroffen.

Die ukrainischen Militärbeobachter des Kanals DeepState kennzeichneten unterdessen eine Fläche von etwa 140 Quadratkilometer im Kursker Gebiet mit drei Dörfern als ukrainisch kontrolliert. Die Kreisstadt Sudscha steht demnach nicht unter ukrainischer Kontrolle. Zu den Vorgängen gibt es aufgrund einer offensichtlich verhängten Informationssperre von ukrainischer Seite kaum Aufnahmen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte kurz vorher eine Ausweitung des Krieges auf Russland angekündigt. «Russland hat den Krieg in unser Land gebracht und soll spüren, was es getan hat», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag, ohne auf die Kämpfe im Gebiet Kursk näher einzugehen.

Russische Drohnenangriffe auf die Ukraine abgewehrt

Auch Russland griff Ziele in der Ukraine mit Kampfdrohnen an. Die ukrainische Luftwaffe informierte über 27 russische Drohnen iranischer Bauart, die alle abgeschossen oder durch radioelektronische Mittel abgefangen worden sein sollen.

Die Flugabwehr ist demnach über den zentralukrainischen Gebieten Kiew und Poltawa, dem grenznahen Sumy im Nordosten, im Süden über den Regionen Mykolajiw und Cherson und im Osten über den Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk aktiv gewesen. Über Schäden wurde vorerst nichts bekannt.

Die Flugabwehr ist demnach über den zentralukrainischen Gebieten Kiew und Poltawa, dem grenznahen Sumy im Nordosten, im Süden über den Regionen Mykolajiw und Cherson und im Osten über den Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk aktiv gewesen. Über Schäden wurde vorerst nichts bekannt.

Parallel dazu wurden im ostukrainischen Gebiet Donezk örtlichen Behörden zufolge durch russische Bombardements und Artillerieangriffe mindestens vier Zivilisten getötet und zwölf verletzt. Mindestens fünf verletzte Menschen wurden auch im benachbarten Gebiet Charkiw registriert. Im Gebiet Cherson wurden demnach sechs Personen verletzt.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen. Besonders in den Grenzregionen bekommen auch Russen die Kriegsfolgen immer wieder zu spüren. Die Schäden stehen zumeist in keinem Vergleich zu den verheerenden Zerstörungen und den vielen Toten und Verletzten auf ukrainischer Seite durch die russischen Angriffe.

Selenskyj: Ukraine braucht solche Ergebnisse

epa11509029 A handout made available by the Presidential Press Service shows Ukrainian President Volodymyr Zelensky inspecting the construction of fortifications at an undisclosed location, during his ...
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj will den Krieg nach Russland tragen.Bild: keystone

«Ukrainer können ihre Ziele erreichen», sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft. Er habe sich vom Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, über die Lage im Kriegsgebiet informieren lassen. Details nannte er nicht, betonte aber, dass die Ergebnisse so seien, wie sie das Land derzeit brauche. Zuvor hatte Syrskyj in sozialen Netzwerken ein Foto veröffentlicht, das ihn im Aufmarschgebiet zeigen soll – vermutlich in Sumy an der Grenze, von wo aus die ukrainischen Soldaten in die russische Region Kursk eingedrungen sind.

Im Gebiet Kursk gingen die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Soldaten in den vierten Tag. Laut russischen Militärbloggern festigten die Ukrainer teils ihre Stellungen, darunter in der grenznahen Stadt Sudscha. Es gab Berichte über ukrainische Militärhubschrauber, die in das Gebiet eindrangen, um Nachschub zu liefern und Verletzte abzutransportieren.

Die Blogger sprachen von einer sehr schwierigen Lage, berichteten aber mit zunächst nicht überprüfbaren Fotos und Videos auch über die Ankunft zahlreicher Kampfverbände. Damit begännen nun auch aktive Gegenangriffe, hiess es. Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hatte die Zerschlagung der ukrainischen Truppenverbände angekündigt.

Kremlchef Wladimir Putin hatte den Angriff als eine Provokation der Ukraine bezeichnet. Nach russischen Militärangaben sind bereits Hunderte ukrainische Soldaten getötet und verletzt und Dutzende Stück Panzer und andere Militärtechnik zerstört worden. Die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar. (sda/dpa)

In this photo taken from video released by the Russian Emergency Ministry Press Service on Sunday, May 12, 2024, Russian emergency services work at the scene of a partially collapsed block of flats au ...
Die russische Region Belgorod liegt seit mehreren Monaten unter Beschuss durch die Ukraine.Bild: keystone
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184 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aussie
09.08.2024 07:23registriert Mai 2014
"Kremlchef Wladimir Putin hatte den Angriff als eine Provokation der Ukraine bezeichnet."

Genau mein Humor. Der Invasor jammert wenn sich das Ofper wehrt🤦🏽‍♂️
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AlfredoGermont
09.08.2024 07:46registriert März 2022
Ruzzland hat alles, was jetzt oder auch später passiert selbst verschuldet.
Hoffentlich gelingt es der Ukraine, die Eisenbahnlinien und Flugfelder in der Region nachhaltig zu zerstören und die Ruzzen zu zwingen, mehr Truppen zur Verteidigung ihres eigenen Landes abzustellen ( bisher konnten sie sich darauf verlassen, dass sie hinter der Grenze in Sicherheit waren- jetzt ist das vorbei.
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Romani ite domum
09.08.2024 07:38registriert April 2022
Der indirekte Kampf der Ukraine gegen die Pro-Russischen Sympathisanten im Westen ist wichtig. Solange die zu viel Einfluss nehmen können, bleibt Putin und sein Regime an der Macht und kann die Welt weiter terrorisieren.
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