Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic hat nach eigenen Angaben erstmals nach zweieinhalb Jahren mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Vor allem habe er sich dafür bedankt, dass Serbien weiterhin billiges russisches Gas bekommen werde, teilte Vucic bei Instagram mit. Anlass des Telefonats war der 80. Jahrestag der Befreiung Belgrads durch die Rote Armee und jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg am 20. Oktober 1944.
Er habe Putin zudem versichert, dass Serbien keine Sanktionen gegen Russland verhängen werde, sagte Vucic weiter. Zwar hat Belgrad den Krieg Russlands gegen die Ukraine stets verurteilt, lehtn Sanktionen gegen Moskau aber ab. Damit steht Serbien im Gegensatz zur Linie der EU, der das Land beitreten will.
Serbien pflegt gute Beziehungen zu Moskau. Der Vize-Ministerpräsident und frühere Geheimdienstchef Aleksandar Vulin steht wegen seiner Nähe zu Putin sogar auf der Sanktionsliste der USA.
Vucic will noch entscheiden, ob er zum Brics-Gipfel reist, der vom 22. bis 24. Oktober im russischen Kasan geplant ist. Vor wenigen Tagen hatte der Präsident erklärt, es sei ihm bewusst, dass seine westlichen Partner seine Teilnahme am Brics-Gipfel missbilligen würden. Die 2006 gegründete Brics-Gruppe hat insgesamt neun Mitglieder, darunter Russland, Iran und China. Serbien gehört nicht dazu. (dab/sda/dpa)