Der Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow behauptet in einer Aufnahme von 2008, dass es nie zu einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen werde. Das Video macht im Moment auf Twitter die Runde.
Heute gilt Solowjow als einer der grössten Propagandisten überhaupt. Im Rahmen dieser Position befeuert er auch den Krieg mit der Ukraine in seiner Abendshow «Abend mit Wladimir Solowjow». Seine Gäste sind oftmals politische Hardliner und Regimebefürworter.
Darüber, woher Solowjows Sinneswandel kommt, kann man nur spekulieren. Bekannt ist aber, dass er seit 2010 beim staatlichen Fernsehsender VGTRK arbeitet. Ausserdem betreibt er laut der US-Regierung ein Netzwerk aus 17 Telegram-News-Kanälen. Seine YouTube-Kanäle wurden diesen März gesperrt, weil sie «Bombardierungen von Kiew und Zivilisten anfeuern» würden.
International bekannt wurde er, als der russische Geheimdienst dieses Jahr ein vermeintliches Attentat durch «ukrainische Neonazis» auf ihn vereitelte. Der Geheimdienst stürmte dabei, von Kameras begleitet, die Wohnung der vermeintlichen Attentäter und stellte «Beweismaterial» sicher. Es kamen jedoch starke Zweifel an der Authentizität der Aktion auf: So wurden neben Nazi-Shirts und einem Porträt Adolf Hitlers auch drei Kopien des Videospiels «The Sims» gefunden. SIM-Karten hätten da deutlich besser ins Narrativ gepasst.
(cpf)