Das TV-Publikum vermochte Zoë Më am ESC nicht zu begeistern. Zu wenig schrill, zu wenig bunt, zu wenig laut für den Wettbewerb sei ihre Darbietung gewesen, so eine gängige Einschätzung. Etwas bösere Stimmen meinten, dass Mës Lied «Voyage» schlicht qualitativ zu gut für den ESC gewesen sei. Ob das stimmt, sei mal dahingestellt, dass die junge Freiburgerin aber einiges auf dem Kasten hat, lässt sich nicht abstreiten – und auch nicht, dass diese Qualität bei einem anderen Publikum sehr gut ankommt.
Den jüngsten Beweis für letzteres liefert Spotify, der weltgrösste Musikstreamingdienst, der die junge Schweizerin zum monatlichen Gesicht einer speziellen Playlist gemacht hat. Damit wird ihr unter anderem die Ehre zuteil, in überlebensgrossem digitalem Format am New Yorker Times Square auf die abertausenden Menschen runterzublicken, die tagtäglich an der Broadway-Kreuzung verkehren.
Sie sei sprachlos gewesen, als sie das Foto gesehen habe, so die 24-Jährige gegenüber 20 Minuten. Dass sie derart prominent am Times Square erscheine, sei sogar «irgendwie surrealer, als am ESC teilzunehmen».
@zoe.me.music looks like my face on a TIMES SQUARE BILLBOARD in NYC but dunno 🤷♀️ #whatisthat #timesquare #newmusic ♬ OMG What Is That - 𝕬𝖘𝖍𝖉𝖊𝖓🇬🇧
Mës Konterfei wird von Spotify für eine Gleichstellungs-Kampagne verwendet. Mit der «Equal GSA»-Playlist versucht der schwedische Streamingriese, die Arbeit von Frauen und non-binären Musikschaffenden zu unterstützen. Monatlich wird jeweils eine Künstlerin ausgewählt, die dann von Spotify mit Werbung gepusht wird. Viele Botschafterinnen verzeichnen dadurch deutlich höhere Streamingzahlen.
Më, die nebst ihrer Musikkarriere ausgebildete Lehrerin ist, dürfte die zusätzliche Unterstützung sicherlich gerne in Anspruch nehmen.
Ob sie sie derzeit allerdings nötig hat, ist eine andere Frage: Ihr ESC-Stück «Voyage» eroberte trotz Publikums-Misserfolg nach dem Event die Welt und verzeichnet auf Spotify bereits fast 9,5 Millionen Streams. (con)
Das passt zum ausbeuterischen Schema dieser Firma... Und an den zusätzlichen Streams verdient ja primär Spotify selbst.
Aber Zoë Më gönne ich den Erfolg, sie ist für mich eine musikalische Entdeckung!
Wenn man allerdings Spotifys Vergütung ausrechnet, dann sind das grosszügig geschätzt CHF 40‘000, welche zuerst noch zwischen Künstlerin, Label etc. aufgeteilt werden.
TLDR: sie ist nicht reich geworden 😉