Für viele Schweizer ESC-Fans war der Nuller für Zoë Mës Beitrag «Voyage» im Publikumsvoting ein Schlag in die Magengrube. Die Freiburgerin selbst reagiert jedoch gelassen auf das Urteil. Sie schätzt das sehr positive Resultat der Jury-Abstimmung umso mehr, wie sie im Gespräch mit CH Media kurz nach dem Finale sagt:
Die Jury hat dein Lied und deinen Auftritt sehr gut bewertet. Vom Publikum hast du dann null Punkte erhalten. Was ist dir durch den Kopf gegangen?
Zoë Më: Ich finde, der Fokus sollte ganz klar darauf sein, dass ich nach dem Jury-Voting den zweiten Platz hatte. Das ist eine Auszeichnung, die bedeutet, dass der Song sowohl als Komposition als auch ich als Sängerin mit meiner Stimme und der Bühnenperformance aufgefallen sind. Professionelle Musikfachleute haben mich also sehr gut bewertet. Das ist mir in diesem Moment durch den Kopf gegangen.
Wie zufrieden bist du mit deinem Auftritt?
Mega zufrieden. Es war wirklich genau das, was ich zeigen wollte – und eigentlich sogar noch mehr. Bevor ich auf die Bühne ging, habe ich zu mir selbst gesagt: Hey, ich freue mich so sehr, jetzt aufzutreten. Ich spürte überhaupt keinen Stress. Es war ein sehr schönes Gefühl, dass ich den ESC so abschliessen durfte.
Was bedeutet dir der zweite Platz von der Jury?
Alles, alles. Direkt vor meinem Auftritt habe ich noch einen Preis für die beste Komposition und den besten Song bekommen, den Marcel Bezençon Award. Ich wurde auserwählt von allen anderen Artists und Songwriters, die am ESC teilgenommen haben. Zu wissen, dass sie mein Lied wertgeschätzt haben und die Jury auch … also, ich kann jetzt ganz glücklich einschlafen.
Was war der schönste Moment im Finale?
Ich glaube, das war, als zeitweise die Schweiz auf Nummer 1 im Scoreboard stand und ich dachte: «Was läuft jetzt?» Bei den Wahrscheinlichkeiten wurde mein Song über die Tage immer höher gewertet und plötzlich sah ich mich auf dem ersten Platz und dachte: Krass, das sind wir, wir haben das zustande gebracht.
JJ hat für Österreich den ESC gewonnen. Welche Beziehung hast du zu ihm?
JJ ist mega toll. Wir verstehen uns supergut. Ich bin mega stolz auf ihn und finde, sein Sieg ist komplett verdient.
Im Interview mit CH Media hast du gesagt, der ESC ist nur eine Etappe, nicht das Endziel. Was kommt jetzt?
Es geht weiter. Mein Lied heisst «Voyage» und die Reise wird auf jeden Fall weitergehen – mit hoffentlich noch mehr Leuten, die jetzt meine Musik hören. Und ich werde schon ganz bald neue Musik rausbringen. Dann stehen die Festivaltour mit meiner Band im Sommer und die eigene Headline-Tour im Winter an.
P.S.: Danke an Watson, dass dieses Interview in einer lesbaren Fassung vorliegt, statt nur als Video.