Wer kocht? Wer putzt? Wer macht die Wäsche? In Schweizer Haushalten lautet die Antwort meistens: die Frauen. Wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik rund um Haus- und Familienarbeit zeigen, investieren die Frauen immer noch deutlich mehr Zeit in die Arbeit daheim. Pro Woche wenden sie durchschnittlich 32,4 Stunden für Haushaltsarbeiten auf, bei den Männern sind es 22 Stunden.
Dabei wurden tatsächlich alle Hausarbeiten genau aufgeschlüsselt. In beinahe allen Bereichen verrichtet die Frau den Grossteil der Arbeit. Besonders gross ist der Geschlechter-Graben beim «Essen zubereiten» und «Putzen, Aufräumen». Einzig bei «administrativen Arbeiten» und «handwerklichen Tätigkeiten» leisten die Männer mehr als die Frauen – allerdings sind das auch jene Bereiche mit dem geringsten Aufwand pro Woche.
Die Statistiker haben untersucht, wie viel in der Schweiz gearbeitet wird. Und zwar sowohl unbezahlte als auch bezahlte Arbeit. Hier zeigt sich: Frauen haben insgesamt eine höhere Gesamtbelastung. Sie wenden pro Woche durchschnittlich 57,2 Stunden auf. Das sind ziemlich genau 3 Stunden mehr, als der durchschnittliche Arbeitsaufwand der Männer beträgt. Anders ist dafür die Verteilung: Während Frauen 61 Prozent ihrer Arbeitszeit für unbezahlte Tätigkeiten aufwenden, werden Männer für 58 Prozent ihrer Zeit bezahlt.
Deutlich intensiver wird die allgemeine Arbeitslast, wenn noch Kinder unter 15 Jahren da sind. Zwar steigt der Aufwand für beide Geschlechter, bei den Männern ist es aber rund 2 Stunden pro Woche weniger. Insgesamt errechnet das Bundesamt für Statistik bei Familien mit Kindern unter 15 Jahren eine Arbeitsbelastung von 77,5 Stunden für die Frauen und 73 Stunden für die Männer.
Die (zumindest ein bisschen) gute Nachricht für alle Familien an der Belastungsgrenze: Ist das jüngste Kind älter als 15, verringert sich die durchschnittliche Belastung deutlich. Bei den Frauen sind es 20 Stunden, die wöchentlich weniger aufgewendet werden müssen (bei den Männern immerhin rund 15 Stunden). Während die Männer im Durchschnitt immer etwa gleich viel Zeit für bezahlte Arbeit aufwenden, ist auffällig, dass die Frauen mit kleinen Kindern ihr Arbeitspensum deutlich reduzieren. (mg/pre)
Keine Frau sollte in diese Rolle gezwungen werden. Aber auch in meinem Umfeld wäre die Statistik so, aber das hauptsächlich auf Wunsch der Frauen, die es auch verdient haben, einfach Mutter zu sein, wenn sie das wollen.
Bei uns arbeitet meine Frau etwas mehr als ich, da in ihrer Branche eine 50-Stunden-Woche als normales 100%-Pensum gilt. Dafür koche ich fast jeden Tag, erledige den Einkauf, starte die Waschmaschine im Homeoffice und hänge die Wäsche während der Kaffeepause auf.
Trotzdem bin ich über die Woche gesehen nicht wesentlich mehr oder weniger eingespannt als sie.
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