International
Schweiz

SRK-Chefin hält rasche Rückkehr von Ukraine-Flüchtlingen für unrealistisch

Nora Kronig, Vizedirektorin im Bundesamt fuer Gesundheit BAG, Leiterin Abteilung Internationales, im Portrait im Gebaeude des BAG, am Donnerstag, 15. April 2021 in Bern. Nora Kronig informiert die Oef ...
Nora Kronig Romero hat die Ukraine besucht.Bild: keystone

Chefin des Roten Kreuzes: «Schnelle Rückkehr von ukrainischen Geflüchteten unrealistisch»

Die Direktorin des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), Nora Kronig Romero, hat hinsichtlich der aktuellen Verhandlungen im Ukraine-Krieg eine Verschlechterung der Lage nicht ausgeschlossen.
24.03.2025, 04:1424.03.2025, 06:52

Umso wichtiger sei das humanitäre Völkerrecht, sagte sie in einem Interview. «Wenn sich politisch etwas tut, kann sich militärisch nochmals viel tun – das könnte zusätzliche Opfer bedeuten», sagte Kronig Romero in einem in der Nacht auf Montag zunächst online veröffentlichten Interview mit «Blick».

Die politischen Diskussionen auf internationaler Ebene deuteten auf baldige Entwicklungen hin. Die SRK-Direktorin hoffe auf eine Verbesserung, schloss eine Verschlechterung jedoch nicht aus. Umso wichtiger sei die Beachtung des humanitären Völkerrechts, sagte sie. Die Regeln zum Schutz der Zivilbevölkerung müssten auch im Krieg eingehalten werden. Das SRK begrüsse alle Schritte in Richtung Waffenstillstand. Vor Ort in der Ukraine spüre Kronig Romero aber grosse Skepsis, ob es wirklich dazu kommen werde.

Schnelle Rückkehr unrealistisch

Aufgrund der ungewissen Situation hält sie eine rasche Rückkehr der ukrainischen Flüchtlinge aus der Schweiz derzeit für unrealistisch. Nicht zu unterschätzen sei auch die psychologische Dimension der Sicherheit, sagte Kronig Romero. In den SRK-Projekten im Westen des Landes zeige sich, dass auch in Regionen, die auf den ersten Blick sicher erscheinen, ein Stressfaktor herrsche.

Vertreter der USA und der Ukraine hatten am Sonntagnachmittag in der saudischen Hauptstadt Riad erste Gespräche der neusten Verhandlungsrunde über ein mögliches Ende des Kriegs in der Ukraine geführt. Die Gespräche seien «konstruktiv und informativ» gewesen, schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow auf Facebook am Abend nach dem Abschluss der Unterredungen. Am Montagmorgen sind Treffen der US-Vermittler mit der russischen Delegation angesetzt. (sda/con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
20
Vorsorgliche Umsiedlung von Brienz kostet über 55 Millionen Franken
Die vorsorgliche Umsiedlung des von einem Bergsturz bedrohten Bündner Dorfes Brienz dürfte 55,6 Millionen Franken kosten. Dies schätzt die Bündner Regierung aufgrund der bisherigen Anmeldungen. Sie beantragte deshalb am Dienstag beim Kantonsparlament einen Kredit.
Zur Story