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Schweiz

Verhandlungen mit der EU: Einschätzung zur Schutzklausel

Swiss Federal President Viola Amherd, left, speaks to Ursula von der Leyen President of European Commission, right, as they meet for a bilateral talk during the Summit on peace in Ukraine, in Stanssta ...
Die EU gibt der Schweiz den Tarif durch: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (rechts) mit Bundespräsidentin Viola Amherd.Bild: keystone

Der Bundesrat legte sich in den Verhandlungen mit der EU ein schönes Ei

Die 27 EU-Staaten stützen die EU-Kommission: Sie wollen keine Schutzklausel, sie drücken aber auf das Tempo. Die Verhandlungen mit der Schweiz sollen noch 2024 abgeschlossen werden.
16.10.2024, 21:03
Remo Hess / ch media
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Schutzklausel, Schutzklausel, Schutzklausel – wenn es um die Verhandlungen mit der EU geht, hat sich der Fokus fast vollständig auf dieses Schweizer Anliegen verlagert. Falls die Mieten weiter steigen und der «Dichtestress» in den Zügen unerträglich würde, könnte die Schweiz die «Zuwanderungs-Notbremse» ziehen. Einseitig. Ohne die EU-Beamten in Brüssel um Erlaubnis zu fragen. Klingt gut.

Aber nur in der Schweiz. In der EU will man von Notbremsen nichts wissen. Die Einschränkung der Freizügigkeit, einem der Grundpfeiler im Binnenmarkt? Nicht mit uns. Das sagen jetzt auch die 27 Mitgliedstaaten klipp und klar.

Dabei hätte man es wissen können. Zum Beispiel, weil man schon nach der Masseneinwanderungsinitiative versuchte, eine Schutzklausel zu verhandeln. Vergeblich. Oder weil sich selbst die Briten an der Freizügigkeit die Zähne ausbissen. Die Diskussion ist für die EU toxisch. Gerade weil immer mehr euroskeptische Bewegungen in Europa zulegen. Nicht nur im Bundeshaus wird Innenpolitik gemacht.

Das Problem: In der Schweiz will man das nicht hören. Denn in Wirklichkeit verhandelt man nicht mit der EU, sondern mit sich selbst. Nur aus Angst vor der SVP-Zuwanderungsinitiative wurde die Schutzklausel wieder ausgegraben. Der Bundesrat, der die Verantwortung für die Aussenpolitik trägt, hat sich einseitig von der Innenpolitik vereinnahmen und überzogene Erwartungen entstehen lassen. Damit hat er sich ein schönes Ei gelegt. (aargauerzeitung.ch)

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257 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
16.10.2024 21:42registriert November 2015
Die Schutzklausel hat die Schweiz schon, denn in die Schweiz kann nur jemand dauerhaft einreisen der Arbeit hat, schon vergessen?
Das ist bei den EU-Bürgern ganz anders, sie können sich frei bewegen, aber eben NICHT in der Schweiz, wenn sie keine Arbeit haben.

Nun stellt sich die Frage; Wieso nutzt man dies in der Schweiz nicht, dass man nur mit Arbeitsvertrag hier sein kann? Schlaue Köpfe werden sofort feststellen; weil das die Schweizer Wirtschaft nicht will, denn sie will diese Zuwanderung (und bitte nicht mit Asyl verwechseln). Schweizer Firmen werben im Ausland für MEHR Zuwanderung.
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Tante Karla
16.10.2024 22:07registriert März 2024
Was viele Schweizer*innen nicht verstehen: Wenn ein einziges EU-Land Veto gegen einen Vertragsentwurf einlegt, dann ist der Vertrag tot.

Selbst wenn Frankreich oder Deutschland der Schweiz Privilegien einräumen möchten: Es reicht, wenn Slowenien der Schweiz keine Privilegien einräumen möchte.
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Medical Device
16.10.2024 21:24registriert Januar 2021
das wird eine schwierige Abstimmung werden. Mal sehen obs überhaupt vors Volk kommt oder schon vorher beerdigt wird
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