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Ukraine-Politiker wollen nach Bern, um Druck auf die Schweiz zu machen

Ukrainische Politiker wollen nach Bern reisen, um Druck auf die Schweiz zu machen

Gemäss einem Zeitungsbericht will eine Delegation des ukrainischen Parlaments in die Schweiz reisen. Ziel der Reise sei es, eine Änderung der Exportregeln für Schweizer Rüstungsgüter zu erreichen. In Bern ist man überrascht.
28.02.2023, 17:3428.02.2023, 17:55
Christoph Bernet / ch media
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Die Schweiz sei ein Stolperstein für die westliche Militärhilfe an die Ukraine, schreibt das «Wall Street Journal» am Dienstag. Grund dafür: Die restriktiven Exportvorschriften für Rüstungsgüter aus Schweizer Produktion.

epa10485678 Lawmakers applaud as Spanish Prime Minister Sanchez (not pictured) gives a speech to the Verkhovna Rada, the Ukrainian Parliament, in Kyiv, Ukraine, 23 February 2023. Pedro Sanchez arrived ...
Mitglieder des ukrainischen Parlaments applaudieren während einer Rede des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez.Bild: keystone

Mit Verweis auf die Gesetzesbestimmungen lehnte der Bundesrat bereits Gesuche aus Deutschland, Dänemark und Spanien für die Weitergabe von Schweizer Rüstungsgütern an die Ukraine ab. In den europäischen Hauptstädten reagierte man mit Unmut und Unverständnis auf die Position der Schweiz. National- und Ständerat befassen sich nächste Woche mit dem Thema. Es stehen Vorstösse zur Debatte, die die Weitergabe von Schweizer Waffen und Munition an die Ukraine unter gewissen Umständen erlauben würden.

Kurz davor steigt der Druck aus Kiew. Gemäss «Wall Street Journal» will eine Delegation der aussenpolitischen Kommission des ukrainischen Parlaments nach Bern reisen und sich für eine Änderung der Schweizer Position einsetzen. «Sie müssen mehr tun», sagt Kommissionspräsident Oleksandr Merezhko.

Ob und wann der Besuch tatsächlich stattfindet, ist unklar. Weder bei der ukrainischen Botschaft noch bei den Parlamentsdiensten in Bern hat man Kenntnis über einen bevorstehenden Besuch. Allerdings hat Merezhkos Kommission der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats (APK-N) einen Brief geschrieben. Dieser sei vergangene Woche eingegangen, erklärt APK-Präsident Franz Grüter (SVP/LU), ein Antwortbrief sei in Vorbereitung.

Der Luzern Nationalrat Franz Grueter anlaesslich der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz vom Samstag, 22. Oktober 2022 im Schulhaus Staffeln in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Nationalrat Franz Grüter (SVP/LU).Bild: keystone

Die ukrainischen Parlamentarier hätten um einen Austausch in Form einer Videokonferenz gebeten: «Das wird sicherlich stattfinden können», so Grüter – auch wenn die Details noch zu klären seien. Eine Anfrage von CH Media bei Oleksandr Merezhko blieb unbeantwortet. (aargauerzeitung.ch)

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89 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Diaro56
28.02.2023 17:51registriert Januar 2021
Kann ich verstehen, kommt aber nicht gut beim Schweizer Völkchen an. Ich würde ihnen empfehlen es zu lassen, denn sie erreichen damit nur noch mehr Widerstand bei uns.
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Haarspalter
28.02.2023 18:47registriert Oktober 2020
Dann kann ja sicher Sicherheitsexpertin Priska Seiler Graf den Ukrainischen Kollegen die Gründe für die Verschärfung der Waffenexporte, und die Position der Schweiz, erklären.
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Alter Mann
28.02.2023 17:42registriert September 2020
Wenn das stimmt, dann wäre die kleine Schweiz ein Schlüsselplayer der europäischen Rüstungsindustrie. Zumindestens mir wr das so nicht bekannt. Wenn das so wäre dann müsste die Schweiz ihren Neutralitätsstatus wirklich überdenken.
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