Iran erlebt gegenwärtig ein Wechselbad der Gefühle. Nachdem US-Präsident Trump der Islamischen Republik noch vor einer Woche mit massiven Bombenangriffen gedroht hatte, entwickelt sich nach den Worten von Donald Trump «die Situation im Iran (plötzlich) ziemlich gut». Grund für den Meinungsumschwung ist offenbar der vom Weissen Haus als «sehr positiv» beschriebene Verlauf der am Samstag in Oman geführten Gespräche über Teherans Atomprogramm.
Diese sollen nächste Woche «irgendwo in Europa» fortgesetzt werden. Als Verhandlungsort wird die Schweiz genannt, die seit mehr als 40 Jahren die Interessen der USA im Iran vertritt.
Die USA, vertreten durch ihren Sonderbotschafter Steve Witkoff, und Iran, der seinen Aussenminister Abbas Araghchi in den Oman geschickt hatte, sollen dann bereits direkt miteinander verhandeln. In der omanischen Hauptstadt Muscat hatten sich die beiden Diplomaten lediglich zu einem direkten Höflichkeitsgespräch getroffen, das zehn Minuten dauerte. Zuvor fanden vier getrennte Gesprächsrunden statt, bei denen der omanische Aussenminister Badr al-Busaidi zwischen den Räumen der Delegationen pendelte, um schriftlich festgehaltene Ideen auszutauschen.
Nach Informationen der «New York Times», die sich auf hochrangige US-Beamte beruft, soll Trumps Sonderbotschafter Witkoff in Muscat von Iran nicht die vollständige Aufgabe seines (weit fortgeschrittenen) nuklearen Anreicherungsprogramms verlangt haben. Den Schwerpunkt habe er stattdessen darauf gelegt, dass das vorhandene Material nicht für Waffen verwendet werden kann.
Witkoff, das berichten auch iranische Diplomaten, habe in seinem ersten Verhandlungsentwurf «die Zerschlagung des iranischen Atomprogramms» nicht erwähnt. Auch von einer ausdrücklichen Drohung eines Militärschlags im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen sei in dem Dokument keine die Rede gewesen.
Sollte dies so zutreffen, dann haben die USA die wichtigsten Bedingungen Irans für die Fortsetzung der Atomgespräche bereits erfüllt. Hätte Washington nämlich auf die – auch von Israel ausdrücklich verlangte – vollständige Demontage des iranischen Atomprogramms bestanden, wären die Verhandlungen schon in Oman gescheitert. Es war daher kein Wunder, dass sich der iranische Aussenminister höchst erfreut über den Ausgang der ersten Gesprächsrunde mit dem langjährigen Erzfeind zeigte: «Heute sind wir der Verhandlungsgrundlage sehr nahe gekommen», sagte Araghchi am Samstag in Muscat.
Wenig begeistert reagierte dagegen Israel. «Die Iraner sind nur allzu glücklich darüber, jetzt einen Keil zwischen Israel und die Vereinigten Staaten zu treiben», sagte Dan Diker, Präsident des Jerusalem Center for Security and Foreign Affairs. Die Gespräche in Muscat seien nichts anderes als «die Fortsetzung ihres langjähriges Täuschungskrieges».
Wie das Londoner Newsportal «Amwaj Media» am Wochenende berichtete, sollen die Atomgespräche zwischen Iran und den USA am kommenden Samstag fortgesetzt werden. «Die beiden Delegationen würden sich aber nicht in Muscat, sondern irgendwo in Europa treffen», meldete das als seriös geltende Portal unter Berufung auf politische Quellen in der Region. Der Grund für die Verlegung seien «logistische Überlegungen». Die Reise von Washington nach Oman sei für die amerikanische Delegation einfach zu lang.
Als möglicher Verhandlungsort wurde vor allem die Schweiz genannt, die seit mehr als 40 Jahren die Interessen der USA im Iran vertritt. Erst vor zwei Wochen hatte das iranische Aussenministerium die Schweizer Botschafterin in Teheran einbestellt, um gegen die Angriffsdrohungen von US-Präsident Trump zu protestieren – sollte es kein neues Atomabkommen mit dem Iran geben.
Vom Aussendepartement in Bern hiess es auf Anfrage: «Das EDA Spekulationen kommentiert Spekulationen und Presseartikel nicht.» Generell sei die Schweiz jedoch «immer bereit, ihre guten Dienste anzubieten, wenn die Parteien darum anfragen».
Im konkreten Fall, so das EDA weiter, unterstütze die Schweiz «alle diplomatischen Vermittlungsbemühungen zur Wiederaufnahme des Dialogs über das iranische Nuklearprogramm und begrüsst die Gespräche zwischen den USA und Iran, die am Samstag in Maskat stattgefunden haben». (aargauerzeitung.ch)
Und zu diesem Witkoff muss man vielleicht noch sagen, dass der null diplomatische Erfahrung hat. Ist ein US Immobilienhai, der "aus Gründen" neuerdings für alle Krisenherde im nahen Osten zuständig ist. Entsprechend liess er sich auch schon wiederholt von Putin und den Russen vorführen.
Und vielleicht täuschen sie sich ja gegenseitig…