Die Schweiz beteiligt sich seit 1999 an der internationalen Friedensmission Kosovo Force (KFOR) unter Leitung der Nato im Kosovo. Bis zu 195 Freiwillige, ausgerüstet mit Waffen zum Selbstschutz, stellen die sogenannte Swisscoy, ein Verband der Schweizer Armee.
Hauptaufgabengebiet ist das Überwachen der Lage durch LMT, Liaison and Monitoring Teams. Diese Teams führen unter anderem Gespräche mit der lokalen Bevölkerung oder Behörden, um Informationen zu erhalten, welche der KFOR zur Beurteilung der Sicherheitslage und der Situation vor Ort dienen. Die Koordination erfolgt über Swissint, dem Kompetenzzentrum für die internationale Friedensförderung der Schweiz.
Die Lage im Kosovo ist grundsätzlich zwar stabil, doch Unruhen können jederzeit aufbranden. Gerade im Norden des Kosovos zeigen die aktuellen Ereignisse auf, dass die Situation in diesem Teil des Landes fragil und zeitweise angespannt ist.
Trotzdem kann – auch dank des Einsatzes der KFOR – die Lage im Kosovo in den meisten Landesteilen grundsätzlich als ruhig und stabil betrachtet werden. «Die KFOR, die Swisscoy sowie das Kompetenzzentrum Swissint in Stans-Oberdorf verfolgen und beurteilen die Sicherheitslage im Kosovo laufend, um im Falle von Lageveränderungen reagieren zu können», heisst es auf Anfrage bei Swissint.
Die Sicherheit der Armeeangehörigen im Kosovo habe jederzeit höchste Priorität – «im Moment gibt es keine Anzeichen, dass diese nicht gewährleistet ist».
Die Angehörigen der Swisscoy sind nicht von den jüngsten Ausschreitungen betroffen. «Die Soldaten der KFOR, die bei den aktuellen Ereignissen im Einsatz standen, gehören zu einer Einheit der Mission, die speziell für das Auflösen von Menschenansammlungen ausgebildet ist», sagt eine Swissint-Sprecherin zu den Ausschreitungen im Norden des Landes. Die Schweizer Armeeangehörigen seien daher nicht von den aktuellen Ereignissen betroffen und «gehen ihren alltäglichen Aufgaben nach».
Das Auflösen von Demonstrationen ist im Mandat der Swisscoy nicht vorgesehen. «Die Swisscoy übernimmt keine Aufgaben, welche in den Bereich Crowd and Riot Control (CRC), also der Auflösung von Menschenansammlungen, fallen», heisst es bei Swissint. (aargauerzeitung.ch)