International
Ständerat

Ständeratskommission lehnt Wiedereinführung des Botschaftsasyls ab

Ständeratskommission lehnt Wiedereinführung des Botschaftsasyls ab

02.02.2022, 13:0802.02.2022, 13:08
Mehr «International»

Gefährdete Menschen sollen weiterhin keinen Asylantrag auf Auslandsvertretungen stellen dürfen. Dieser Meinung ist die Staatspolitische Kommission des Ständerats (SPK-S). Die Möglichkeit war 2013 abgeschafft worden.

Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch hat das Thema zurück aufs Tapet gebracht. Seine Motion verlangt, dass es wieder möglich sein soll, Asylgesuche bei Botschaften einzureichen, wie dies bis zur 2013 in der Volksabstimmung angenommenen Revision des Asylgesetzes der Fall war.

Die SPK-S kam jedoch zum Schluss, dass durch eine Wiedereinführung des Botschaftsasyls, die nicht mit den EU-Mitgliedstaaten koordiniert ist, eine Sogwirkung entstehen könnte, wie es in der Mitteilung der Parlamentsdienste vom Mittwoch heisst. Im Übrigen biete das geltende Recht Personen, deren Leben oder körperliche Unversehrtheit unmittelbar und ernsthaft bedroht ist, genügend Möglichkeiten, in der Schweiz Schutz zu erhalten. Die Kommission erwähnt etwa das humanitäre Visum oder die Resettlement-Programme.

Der Entscheid gegen die Motion fiel gemäss Mitteilung mit 6 zu 4 Stimmen bei einer Enthaltung. Eine linke Minderheit beantragt deren Annahme, da sie es für inakzeptabel hält, dass das Schweizer Asylsystem schutzsuchende Personen zwingt, sich auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer zu begeben. (meg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    «Seid Menschen»: Holocaust-Überlebende Margot Friedländer mit 103 Jahren gestorben

    Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 103 Jahren, wie die Margot Friedländer Stiftung in Berlin mitteilte. «Mit ihrem Tod verliert Deutschland eine bedeutende Stimme der Zeitgeschichte», erklärte die Stiftung.

    Zur Story