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So kannst du den Menschen in der Türkei und in Syrien helfen

So kannst du den Menschen in der Türkei und in Syrien helfen

Tausende von Menschen haben aufgrund der Erdbeben ihr Hab und Gut verloren. Viele fragen sich, wie sie den Betroffenen vor Ort helfen können. Welche Organisationen vor Ort im Einsatz sind – und warum von Sachspenden abgeraten wird.
11.02.2023, 13:2911.02.2023, 14:06
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Die Hilfsbereitschaft ist in der Türkei immens. Nicht nur professionelle Hilfskräfte sind im Einsatz – auch die Zivilgesellschaft leistet Hilfe, wie etwa beim Aufbau von Notunterkünften oder bei der Besorgung von Hilfsgütern.

In Syrien ist die Situation komplizierter – die Opferhilfe ist infolge des Bürgerkriegs erschwert. Schuld daran ist nicht nur die zerstörte Infrastruktur, sondern auch die politische Lage im Land. Denn: Die vom Erdbeben betroffene Region ist bis heute eine Kampfzone, die unter der Kontrolle von Rebellen geteilt ist. Die Zone ist nur schwer erreichbar.

Die Meldungen über die prekäre Lage in der Türkei und in Syrien lösen auch hierzulande grosse Betroffenheit aus. Viele Menschen wollen helfen.

Wie die Schweiz die beiden Länder unterstützt – und wie du von zu Hause aus etwas bewirken kannst:

Diese Hilfsorganisationen sind vor Ort

Schon nach den ersten Stunden der Beben lief die internationale Hilfe an. Die Schweiz schickte bereits am Montagabend – am Tag der ersten Beben – Hilfsgüter und Experten in die Türkei, um nach Überlebenden zu suchen.

Diese Organisationen sind unter anderem vor Ort im Einsatz – ohne Gewähr auf Vollständigkeit:

Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)

Priorität hat beim Roten Kreuz die Unterstützung bei den Such- und Rettungseinsätzen sowie die medizinische Nothilfe und die Bereitstellung von Notunterkünften.

Redog

REDOG, der Verein für Such- und Rettungshunde der Schweiz, ist noch am Montagabend in die Türkei gereist, um mit Rettungshunden Verschüttete zu suchen. 22 Mitglieder sind mit 14 Hunden im Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze im Einsatz. Der Verein ist ein Korporativmitglied des SRK.

Unicef

Unicef konzentriert sich in der Türkei auf die bei Such- und Rettungsmassnahmen der Betroffenen. In Syrien liegt der Schwerpunkt darin sicherzustellen, dass betroffene Kinder und Familien Zugang zu sauberen Trinkwasser und sanitären Einrichten erhalten.

Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières

Ärzte ohne Grenzen sind vor allem in Syrien aktiv. Die medizinische Hilfsorganisation unterstütze die Menschen in Nordwestsyrien bereits vor dem Erdbeben. Nun sind die 23 Gesundheitseinrichtungen in der Region Idlib und Aleppo mit Personal verstärkt worden.

Caritas

Caritas Schweiz fokussiert sich gerade auf die Soforthilfe in Syrien, da die Organisation bereits vor dem Beben in einigen Regionen präsent war.

Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (Heks)

HEKS ist ebenfalls seit Jahren in Nordsyrien aktiv. In einem ersten Schritt leistet die Hilfsorganisation humanitäre Hilfe für 1 Million Schweizer Franken. Temporäre Unterkünfte sind errichtet und Decken, Nahrung und Hygieneprodukte sind verteilt worden.

Save the Children

Save the Children hat eine Hilfsaktion gestartet, um den Überlebenden mit den wichtigsten Hilfsmitteln vor Ort zu unterstützen. In der Türkei ist bereits ein Team in Einsatz, dass die betroffenen Regionen mit warmen Decken und Winterbekleidung eindeckt. In Nordsyrien arbeitet Save the Children mit einer Partnerorganisation zusammen.

Diese Organisationen haben Hilfsmassnahmen eingeleitet

Terre des Hommes

Terre des Hommes verteilt über lokale Partner Nahrungsmittel, Decken und warme Kleidung. Die Organisation prüfe derzeit noch, wie und wo sie in der Türkei helfen kann.

International Rescue Committee (IRC)

IRC stellt über Partnerorganisationen Gesundheitsdienste sowie Unterkünfte für betroffene Kinder und Frauen ein.

Helvetas

Helvetas unterstützt Partnerorganisation mit Lebensmittel und anderen Hilfsgütern.

Diese Hilfsgüter werden am dringendsten benötigt

An der türkisch-syrischen Grenze herrscht eisige Kälte. Viele Menschen haben ihr Dach unter dem Kopf verloren und leben derzeit auf der Strasse. Am dringendsten benötigt werden demnach warme Decken sowie Heizkörper. Über viele Hilfsorganisationen kann Geld gespendet werden, damit sie diese Hilfsgüter sowie Güter des täglichen Bedarfs einkaufen können.

Die Glückskette rät allerdings von Sachspenden ab. «Wir empfehlen den Leuten, wenn möglich Geld zu spenden», sagt die Sprecherin der Glückskette Judith Schuler gegenüber der Aargauer Zeitung. Der logistische Aufwand sei sehr gross und auch aus ökologischer Sicht ein solcher Transport nicht empfehlenswert.

So hoch ist die Spendenbereitschaft

Die Welle der Solidarität widerspiegelt sich auf in den Spendenzusagen der Glückskette – die Schweizerische Spendenorganisation sammelte bis am Samstagmorgen Spenden in der Höhe von 13'035'332 Franken. Die Stiftung bezeichnet die Anteilnahme als beeindrucken.

(cst)

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