International
Ukraine

Verdacht auf Kriegsverbrechen: Russen ermorden 16 wehrlose Ukrainer

Drohnen-Aufnahme soll Ermordung von ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigen.
Eine Drohnen-Aufnahme zeigt, wie die Opfer vor ihrer Erschiessung in einer Reihe stehen. Screenshot: Telegram

Verdacht auf schweres Kriegs-Verbrechen: Russen ermorden 16 wehrlose Ukrainer

Ein über Telegram-Kanäle verbreitetes Video soll die Erschiessung von ukrainischen Kriegsgefangenen nahe Pokrowsk zeigen.
02.10.2024, 07:2502.10.2024, 07:29
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Die ukrainische Justiz vermutet anhand eines Videos die Ermordung von 16 ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von einem mutmasslichen Kriegsverbrechen. Sie teilte mit, auf Telegram-Kanälen sei ein Video am Dienstag aufgetaucht. Es sei angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt Pokrowsk aufgenommen worden. In der Region rücken russische Kräfte vor.

«Auf dem Video ist zu sehen, wie die gefangenen ukrainischen Soldaten unter feindlicher Kontrolle aus einem Waldstück herauskommen», heisst es in der Mitteilung.

«Nachdem sie sich in einer Reihe aufgestellt hatten, eröffneten die Besatzer absichtlich das Feuer auf sie. Verwundete, die noch Lebenszeichen von sich gaben, wurden aus nächster Nähe mit einer automatischen Waffe getötet.»

Andere Quellen zu diesem Vorgang gab es nicht. Das Material werde geprüft, teilte die Justiz mit. Sollte sich der Fall bewahrheiten, sei es nach Einschätzung von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall der Tötung ukrainischer Kriegsgefangener an der Front.

Einem aktuellen UN-Bericht zufolge haben die Soldaten beider Seiten im Moment ihrer Gefangennahme das höchste Risiko, misshandelt oder getötet zu werden. Danach aber behandle die Ukraine die russischen Kriegsgefangenen gemäss Völkerrecht. Ehemalige ukrainische Gefangene berichteten hingegen von andauernder Misshandlung und Folter in Russland.

Rumänien baut Marine-Stützpunkt für Ausbildung von Ukrainern
Ukrainische Soldaten sollen demnächst in Rumänien trainieren. Dazu soll in dem südlichen Nachbarland der Ukraine ein neuer Marinestützpunkt eingerichtet werden. Das Parlament in Bukarest hat mit grosser Mehrheit einen entsprechenden Antrag von Staatspräsident Klaus Iohannis gebilligt.

Die «jüngsten Entwicklungen im Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine haben die Notwendigkeit gezeigt, die Ausbildung der ukrainischen Armee zu intensivieren und vielfältiger zu machen», schrieb der Staatschef an das Parlament.

Die Ausbildung der ukrainischen Marine-Infanteristen im NATO- und EU-Land Rumänien soll vorerst zwei Jahre dauern. Das Parlament billigte zudem einen weiteren rumänischen Beitrag zum neuen NATO-Kommando NSATU. Dabei sollen ukrainische Streitkräfte am Luftwaffenstützpunkt Campia Turzii im Norden Rumäniens ausgebildet werden.

Die NATO hatte das Kommando NSATU (National Security Assistance and Training for Ucraine) in diesem Sommer gestartet. Es dient Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte.

(dsc/sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Voraus denken!
02.10.2024 08:13registriert März 2022
Das ist gemäss der SVP absolut kein Problem und gehört im Krieg einfach dazu. Da kann man als Schweiz nichts machen und sollte sich neutral* verhalten.

*neutral
Der Begriff bedeutet bei der SVP und ihren Steigbügelhaltern aus dem bürgerlichen Spektrum, dass man möglichst viele Geschäfte mit beiden Seiten, vorzugsweise dem Aggressor, machen sollte.
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P.Rediger
02.10.2024 07:43registriert März 2018
Verwundert das irgend jemanden? Aber leider wird das auch nicht für mehr und bessere Waffen für die UA sorgen. Vor allem nicht jetzt, da der Fokus wieder in den Nahen Osten gerückt ist.
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Rannen
02.10.2024 08:43registriert Januar 2018
Der ganze Krieg der Russen ist ein Kriegsverbrechen! Hoffentlich kommt bald die Zeit der Abrechnung. Russland muss noch viel stärker geächtet werden, wenn das überhaupt noch möglich ist.
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