Aus seinem Drogenkonsum macht Elon Musk keinen Hehl. Vor allem die Partydroge Ketamin hat es dem Milliardär laut eigener Aussage angetan. Auch für illegales Glücksspiel und ausschweifende Partys soll der Chef von Tesla und SpaceX eine Vorliebe haben – und damit anfällig sein für die Einflussnahme russischer Geheimdienste. Das berichtet nun ein ehemaliger FBI-Agent in einer investigativen Recherche des ZDF.
«Musks Anfälligkeit für promiske Frauen und Drogenkonsum, insbesondere Ketamin, wurden vom russischen Geheimdienst als Chance angesehen, an der ein Agent ansetzen kann», zitiert das ZDF Jonathan Buma, der als Special Agent des FBI 16 Jahre lang russische Spionage in den USA abgewehrt hat. In dieser Funktion habe er beobachtet, wie sich russische Agenten immer tiefer in kalifornische Tech-Firmen und das private Umfeld der Tech-Milliardäre vorgearbeitet hätten.
Neben Musk soll auch sein Oligarchen-Kollege und Paypal-Gründer Peter Thiel ins Visier der Russen geraten sein.
«Ich darf nicht über Details sprechen, wie wir genau an die Informationen gekommen sind», sagt Buma, der sich vom ZDF vor laufender Kamera befragen liess. «Aber es gibt eine grosse Menge Beweise, die diese Tatsache untermauern. Auf Rückfrage von ZDF-Reporter Johannes Hano bekräftigt Buma: «Es gibt absolut Beweise dafür.»
Nach Angaben Bumas stand Kremlchef Wladimir Putin persönlich hinter der Kontaktaufnahme zu Musk und Thiel. Denn die Gesandten, die geschickt wurden, um Kontakt zu beiden aufzunehmen, hätten direkten Kontakt zu Putin angeboten. «Sie hätten das nicht getan, wenn Putin nicht persönlich Kenntnis von der Aktion gehabt und genehmigt hätte», berichtet der erfahrene Agent.
Buma behauptet zudem, er wisse, dass es zu direktem Kontakt zwischen Musk und Putin gekommen sei. Und das wohl mehrfach. Wie Buma davon erfahren hat, darf er nicht sagen, da er sich sonst strafbar machen würde. Dabei berichtete im Herbst schon das «Wall Street Journal» über die heimlichen direkten Kontakte zwischen dem Milliardär dem russischen Staatschef.
Die Details im Verhältnis zwischen Musk und Putin sind zwar unklar. Klar ist aber, dass Musk im Laufe des Jahres 2022 «die Seiten gewechselt» hat. Kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 verurteilte Musk den Angriffskrieg noch und stellte sich klar auf die Seite Kiews – auch durch die Bereitstellung seines Satelliten-gestützten Internetdienstes Starlink.
Doch schon bald ging Musk dazu über, russische Narrative zu verbreiten und auf seiner Plattform X gegen die Unterstützung der Ukraine zu wettern. Inzwischen mischt sich der Milliardär und enge Verbündete von US-Präsident Donald Trump auch in die europäische Politik ein und fördert in Deutschland beispielsweise die AfD, die bekanntlich auch russische Interessen bedient. «Ich denke, das repräsentiert das grösste Versagen in der Geschichte der amerikanischen Spionageabwehr», fasst Buma seine Erkenntnisse über Musk, Thiel und die Russen zusammen.
Die US-Regierung würde die Äusserungen des früheren FBI-Agenten wohl am liebsten ungeschehen machen. Kurz vor dem Interview mit dem ZFD wurde er festgenommen unter dem Vorwurf, geheime Informationen über Spionageabwehroperationen des FBI an Journalisten weitergeben zu wollen. Nach Angaben des ZDF sei er nur gegen eine Kaution von 100'000 US-Dollar vorübergehend auf freien Fuss gekommen. Doch sein Pass wurde ihm abgenommen.
Elon Musk hat sich auf ZDF-Anfrage nicht zu den Vorgängen geäussert.
Die gesamte Dokumentation «Putins Helfer – Trump, Musk und der Kreml» läuft am Dienstagabend um 20.15 Uhr im ZDF. Online ist der Beitrag ebenfalls abrufbar.
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