International
Digital

Ex-FBI-Agent: Elon Musk im Visier russischer Spione

Musk und Putin
Elon Musk soll Ziel russischer Agenten gewesen sein, berichtet ein Ex-FBI-Agent im ZDF.Bild: Shutterstock/ watson

Ex-FBI-Agent verrät: Musk im Visier russischer Spione – mit Folgen

Seit 2022 verbreitet Tech-Milliardär Elon Musk russische Propaganda. Jetzt berichtet ein ehemaliger FBI-Agent im ZDF: Das sei kein Zufall.
13.05.2025, 20:3014.05.2025, 06:55
Martin Küper / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Aus seinem Drogenkonsum macht Elon Musk keinen Hehl. Vor allem die Partydroge Ketamin hat es dem Milliardär laut eigener Aussage angetan. Auch für illegales Glücksspiel und ausschweifende Partys soll der Chef von Tesla und SpaceX eine Vorliebe haben – und damit anfällig sein für die Einflussnahme russischer Geheimdienste. Das berichtet nun ein ehemaliger FBI-Agent in einer investigativen Recherche des ZDF.

«Musks Anfälligkeit für promiske Frauen und Drogenkonsum, insbesondere Ketamin, wurden vom russischen Geheimdienst als Chance angesehen, an der ein Agent ansetzen kann», zitiert das ZDF Jonathan Buma, der als Special Agent des FBI 16 Jahre lang russische Spionage in den USA abgewehrt hat. In dieser Funktion habe er beobachtet, wie sich russische Agenten immer tiefer in kalifornische Tech-Firmen und das private Umfeld der Tech-Milliardäre vorgearbeitet hätten.

Neben Musk soll auch sein Oligarchen-Kollege und Paypal-Gründer Peter Thiel ins Visier der Russen geraten sein.

«Ich darf nicht über Details sprechen, wie wir genau an die Informationen gekommen sind», sagt Buma, der sich vom ZDF vor laufender Kamera befragen liess. «Aber es gibt eine grosse Menge Beweise, die diese Tatsache untermauern. Auf Rückfrage von ZDF-Reporter Johannes Hano bekräftigt Buma: «Es gibt absolut Beweise dafür.»

Putin soll von Kontaktaufnahme zu Musk und Thiel wissen

Nach Angaben Bumas stand Kremlchef Wladimir Putin persönlich hinter der Kontaktaufnahme zu Musk und Thiel. Denn die Gesandten, die geschickt wurden, um Kontakt zu beiden aufzunehmen, hätten direkten Kontakt zu Putin angeboten. «Sie hätten das nicht getan, wenn Putin nicht persönlich Kenntnis von der Aktion gehabt und genehmigt hätte», berichtet der erfahrene Agent.

Buma behauptet zudem, er wisse, dass es zu direktem Kontakt zwischen Musk und Putin gekommen sei. Und das wohl mehrfach. Wie Buma davon erfahren hat, darf er nicht sagen, da er sich sonst strafbar machen würde. Dabei berichtete im Herbst schon das «Wall Street Journal» über die heimlichen direkten Kontakte zwischen dem Milliardär dem russischen Staatschef.

Die Details im Verhältnis zwischen Musk und Putin sind zwar unklar. Klar ist aber, dass Musk im Laufe des Jahres 2022 «die Seiten gewechselt» hat. Kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 verurteilte Musk den Angriffskrieg noch und stellte sich klar auf die Seite Kiews – auch durch die Bereitstellung seines Satelliten-gestützten Internetdienstes Starlink.

Doch schon bald ging Musk dazu über, russische Narrative zu verbreiten und auf seiner Plattform X gegen die Unterstützung der Ukraine zu wettern. Inzwischen mischt sich der Milliardär und enge Verbündete von US-Präsident Donald Trump auch in die europäische Politik ein und fördert in Deutschland beispielsweise die AfD, die bekanntlich auch russische Interessen bedient. «Ich denke, das repräsentiert das grösste Versagen in der Geschichte der amerikanischen Spionageabwehr», fasst Buma seine Erkenntnisse über Musk, Thiel und die Russen zusammen.

Ex-FBI-Agent wird vor Interview festgenommen

Die US-Regierung würde die Äusserungen des früheren FBI-Agenten wohl am liebsten ungeschehen machen. Kurz vor dem Interview mit dem ZFD wurde er festgenommen unter dem Vorwurf, geheime Informationen über Spionageabwehroperationen des FBI an Journalisten weitergeben zu wollen. Nach Angaben des ZDF sei er nur gegen eine Kaution von 100'000 US-Dollar vorübergehend auf freien Fuss gekommen. Doch sein Pass wurde ihm abgenommen.

Elon Musk hat sich auf ZDF-Anfrage nicht zu den Vorgängen geäussert.

Die gesamte Dokumentation «Putins Helfer – Trump, Musk und der Kreml» läuft am Dienstagabend um 20.15 Uhr im ZDF. Online ist der Beitrag ebenfalls abrufbar.

Russische Geheimdienst-Operation: Elon Musk wohl Ziel von Putin-Agenten

Verwendete Quellen:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Britische Aktivisten rechnen mit Trump ab – und lassen 98-Jährigen in Panzer auf Tesla los
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
46 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
nature
13.05.2025 20:51registriert November 2021
In Tat und Wahrheit läuft unglaublich viel im Hintergrund. Es gibt zahlreiche Desinformations- und Hasskampagnen auf Social Media, in Medien etc. Russland, die Fossillobby, Rechtsnationale etc. sind unglaublich aktiv!
1426
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nix sagen
13.05.2025 21:41registriert August 2020
Natürlich sind die gekauft oder erpresst oder was auch immer. Kein normaler Mensch der nicht profitiert, stellt sich auf die Seite der Russen. Wir sehen ja hier öffentlich und jeder in seinem privaten Umfeld, welche Art Leute hier die Russen verteidigen.
1265
Melden
Zum Kommentar
avatar
Janster
13.05.2025 20:46registriert März 2021
Wenn nur die Hälfte davon stimmt ist das schon unglaublich. Und zeigt deutlich wo sich heutzutage Spionage lohnt. Beeinflussung ist mehr wert als Geheimnisse zu stehlen. Idealerweise mert die Zielperson gar nicht wie sie gesteuert wird. Wahnsinn!
1124
Melden
Zum Kommentar
46
    Für diese iPhones, iPads und Macs gibt es keine grossen Apple-Updates mehr
    Im Herbst veröffentlicht Apple die neuen Betriebssysteme für das iPhone, iPad und den Mac. Einige ältere Geräte gehen jedoch leer aus.

    Mit iOS 26 verändert Apple das Aussehen des iPhone-Betriebssystems grundlegend. Die neue Optik, die der Konzern am Montag vorgestellt hat, nennt er «Liquid Glass» (auf Deutsch: flüssiges Glas).

    Zur Story