International
USA

Bill Cosby: Der US-Komiker ist wieder auf freiem Fuss

epa09313995 (FILE) - US entertainer Bill Cosby (R) arrives for sentencing at the Montgomery County Courthouse in Norristown, Pennsylvania, USA, 24 September 2018 (reissued 30 June 2021). The Pennsylva ...
Bill Cosby.Bild: keystone

Gericht in Pennsylvania kippt Verurteilung von Bill Cosby

Wegen sexuellem Missbrauchs sitzt Bill Cosby seit 2018 im Gefängnis. Nun wurde das Urteil gegen den US-Star aufgehoben. Der 83-Jährige ist am Mittwoch mittlerweile auf freiem Fuss.
30.06.2021, 19:4101.07.2021, 09:21
Mehr «International»

Es war der tiefe Fall des US-Komikers Bill Cosby. In den Achtziger- und Neunzigerjahren zählte er zu den Grössen des amerikanischen Fernsehens. Doch seit dem Jahr 2000 musste sich der heute 83-Jährige immer wieder Anschuldigen der sexuellen Belästigung und des Missbrauchs stellen. Am 25. September 2018 wurde Cosby des sexuellen Missbrauchs einer Frau im Jahre 2004 schuldig gesprochen. Er wurde zu einer Haftstrafe von drei bis zehn Jahren verurteilt.

Psychologische Gutachten während des Verfahrens attestierten, dass der «Die Bill Cosby Show»-Star ein «gewalttätiger Nachsteller» sei. Dies hat zur Folge, dass der Amerikaner sich lebenslang einer Therapie oder psychologischen Beratung unterziehen muss. Nun hat das höchste Gericht des US-Bundesstaates Pennsylvania entschieden, dass seine Verurteilung aufgehoben werden muss.

Bill Cosby ist frei

Nach der Entscheidung am Mittwoch wird der 83-Jährige aus dem Gefängnis entlassen werden. Mittlerweile ist er in Freiheit. «Er wurde heute kurz vor 14.30 (Ortszeit) entlassen», teilte die Sprecherin der Gefängnisbehörde im Bundesstaat Pennsylvania, Maria Bivens, der Deutschen Presse-Agentur mit. Somit hat das Gericht zahlreichen Einwänden Cosbys Recht gegeben. Frühere Anträge auf Berufung oder die vorzeitige Haftentlassung des Prominenten waren bisher immer abgelehnt worden.

Doch warum? Das Gericht ist der Auffassung, dass einige Zeugenaussagen verzerrt gewesen seien und die Verhandlung beeinflusst hätten. Zudem hätte Cosby wegen einer Vereinbarung mit einem früher mit dem Fall befassten Staatsanwalt gar nicht angeklagt werden dürfen, argumentierte das Gericht in einer rund 80 Seiten langen Stellungnahme.

Cosby wollte lieber die vollen zehn Jahre seiner Haftstrafe absitzen, als durch ein Geständnis und das Bezeugen von Reue das Urteil zu verkürzen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, Andrea Constand, eine Angestellte der Temple University, unter Drogen gesetzt und belästigt zu haben. Das Lebenswerk des Schauspielers scheint überschattet – Cosby aber bestand immer darauf: Er sei unschuldig und empfinde «keine Reue».

(jaw/seb/t-online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
T13
30.06.2021 20:24registriert April 2018
"Aufgrund einer Vereinbarung mit einem früher mit dem Fall befassten Staatsanwalt hätte Cosby in dieser Sache nicht angeklagt werden dürfen"
Die Rechtsysteme dieser Welt 🤷‍♂️
1007
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lion:ess
30.06.2021 20:43registriert Dezember 2015
Mehr als 60 Frauen und man kann ihn nicht länger als 3 Jahre im Knast lassen. Und wahrscheinlich kriegt er jetzt dann noch eine Abfindung...... ich geh jetzt brechen.
7317
Melden
Zum Kommentar
14
Supreme Court prüft: Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?
Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Strafverfahren gegen Ex-Präsident Donald Trump und Frage, wo der Rechtsstaat seine Grenzen findet.

Das Oberste Gericht der USA beschäftigt sich an diesem Donnerstag (ab 16.00 MESZ) mit der Frage, ob der 77-Jährige für seine Handlungen im Amt Schutz vor Strafverfolgung geniesst.

Zur Story