International
USA

US-Republikaner Lindsey Graham fordert zur Ermordung von Putin auf

epa09280150 U.S. Senator Lindsey Graham (R-SC) speaks during a Senate Appropriations Committee hearing on 'A Review of the FY2022 Department of Defense Budget Request' on the defense departm ...
Der republikanische Senator Lindsey Graham äusserte sich im US-amerikanischen Senat in einer Rede über den Krieg in der Ukraine.Bild: keystone

«Gibt es einen Brutus in Russland?»: US-Republikaner fordert zur Ermordung von Putin auf

04.03.2022, 16:2905.03.2022, 13:52
Mehr «International»

Der republikanische US-Senator Lindsey Graham hat Russen zur Ermordung des russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgerufen. Dem amerikanischen Fernsehsender Fox News sagte der 66-Jährige am Donnerstag: «Irgendwer in Russland» müsse jetzt aktiv werden «und diesen Typen aus dem Weg schaffen».

Nach seiner Aufforderung im TV wurde Graham dann auf Twitter aktiv. In einer Reihe von Tweets spann er den Gedanken weiter. «Die Einzigen, die das in Ordnung bringen können, sind die Russen», schrieb er dort. «Gibt es einen Brutus in Russland?»

Oder möglicherweise gebe es in den Reihen des russischen Militärs einen «effizienteren Oberst Stauffenberg», schrieb Graham in Anspielung auf den Hitler-Attentäter. «Sie würden Ihrem Land und dem Rest der Welt einen grossen Dienst erweisen», ergänzte er.

Zuvor hatte Graham am Donnerstag eine Resolution in den Senat eingebracht, mit der Russlands Präsident und seine Armeeführung wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt werden sollen.

Twitter-Nutzer sind geschockt

Auf Twitter erhielt der Senator nicht die Zustimmung aus der Bevölkerung, die er sich mit seiner extremen Forderung möglicherweise erhofft hatte. Der Autor Frederick Joseph antwortete auf Lindseys «Brutus»-Tweet sarkastisch: «Ein US-Senator, der öffentlich sagt, dass der Präsident einer Atom-Macht ermordet werden sollte. Sie sind brillant.»

Die Autorin und Podcasterin Molly Jong-Fast stimmt der Aussage ihres Kollegen zu und meint auch: «Es ist wahrscheinlich nicht das Verantwortungsvollste, was man als US-Senator twittern kann.»

Ein weiterer Twitter-Nutzer weist darauf hin, dass Putin bereits Angst vor diesem Szenario haben könnte. Dazu postete er ein Foto, auf dem Putin weit weg von seinen Beratern an einem überlangen Tisch sitzt. «Er ist verdammt paranoid und das wahrscheinlich aus einem guten Grund», schreibt der Nutzer dazu.

Ein Twitter-Nutzer kommentierte, dass die Geschichte von Brutus nicht so inspirierend ist, wie Graham vielleicht meint: «Lindsey Graham hat weder ‹Julius Caesar› gelesen noch weiss er etwas über die tatsächlichen historischen Gegebenheiten, denn sonst wüsste er, dass Brutus und seine Mitverschwörer letztendlich verloren und dem Kaiserreich den Weg geebnet hatten.»

(si / mit Material von dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ukraine-Krieg: die Akteure im Überblick
1 / 14
Ukraine-Krieg: die Akteure im Überblick
Durch Russlands Angriff auf die Ukraine in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar, ist die jahrelange Ukraine-Krise von einem blossen Konflikt zum Krieg geworden. Wer die wichtigsten Beteiligten sind, erfährst du hier:

Wladimir Putin ist seit 2000 (mit Unterbrechung von 2008 bis 2012) Präsident von Russland. Er sieht die Stabilität seines Systems seit den frühen Jahren seiner Präsidentschaft durch den Westen bedroht und will verhindern, dass die Ukraine Nato-Mitglied wird und eine westlich orientierte Demokratie aufbaut. Am 24. Februar befahl Putin schliesslich den Angriff auf die Ukraine. Offizielle Leitmotive für den Krieg sind die «Demilitarisierung und Entnazifizierung».
... Mehr lesen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Influencerin zeigt, wie man einen verlassenen russischen Panzer wieder in Betrieb nimmt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
89 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jureitis
04.03.2022 17:04registriert Januar 2022
Seine Aufgabe sollte sein, zu verhindern, dass Nr. 45 zur Nr. 47 wird. Damit täte er nämlich der (vernünftigen) Weltgemeinschaft einen riesen Gefallen!
1469
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ludibald von Elfensenf
04.03.2022 16:46registriert Februar 2022
Hand aufs Herz. Er hat ausgesprochen was sehr viele denken. Aber ob es in seiner Position weise war dies zu tun steht auf einem andern Blatt Papier.
1289
Melden
Zum Kommentar
avatar
Max Dick
04.03.2022 16:48registriert Januar 2017
Recht hat er. Es wäre für Russland, die Ukraine und die Welt das beste.
12627
Melden
Zum Kommentar
89
    Flugzeugabsturz in Alaska: Vermutlich alle zehn Insassen tot

    Bei dem Absturz eines Flugzeuges im US-Bundesstaat Alaska sind nach Einschätzung der Behörden alle zehn Menschen an Bord ums Leben gekommen. «Es sieht nicht wie ein Absturz aus, den man überleben kann», sagte Küstenwache-Kommandant Mike Salerno laut örtlichen Medien am Freitag (Ortszeit) vor Reportern. Suchtrupps hatten zuvor das in mehrere Teile zerbrochene Wrack der Cessna Caravan gefunden und im Inneren der Maschine drei Tote gesehen.

    Zur Story