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Gericht in Texas stoppt umstrittene Hinrichtung von 43-Jährigem, der niemanden getötet hat

Gericht in Texas stoppt umstrittene Hinrichtung von 43-Jährigem, der niemanden getötet hat

20.08.2016, 03:1620.08.2016, 06:12
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Die Hinrichtung eines Gefangenen im US-Bundesstaat Texas, der wegen des tödlichen Raubüberfalls eines Bekannten zum Tode verurteilt worden war, ist vorerst gestoppt worden. Ein Berufungsgericht in Austin gab am Freitag dem Einspruch der Anwälte von Jeffery Wood statt.

Die Richter ordnete einen Aufschub an und forderten, die Aussage eines umstrittenen Psychiaters im Prozess gegen Wood zu überprüfen. Der Mann mit der geistigen Reife eines Kindes sollte eigentlich am Mittwoch hingerichtet werden. Sein Fall löste eine Welle des Protests in den USA aus.

Texas death row inmate Jeffery Wood, scheduled to be executed August 24, 2016, is seen in an undated picture released by the Texas Department of Criminal Justice. Texas Department of Criminal Justice/ ...
Jeffery Wood.Bild: HANDOUT/REUTERS

Wood war 22 Jahre alt, als er 1996 mit Daniel Reneau zu einer Tankstelle in Kerrville fuhr, die sein Bekannter ausrauben wollte. Dass Reneau eine Waffe hatte, wusste Wood laut seiner Anwältin Kate Black nicht.

Wood wartete im Auto auf den Mann, den er seit knapp zwei Monaten kannte, während Reneau in den Verkaufsraum ging. Als Wood einen Schuss im Laden hörte, ging er hinein um nachzusehen, was passiert war. Nach Angaben seiner Unterstützer fand er dort den toten Angestellten und wurde von Reneau mit vorgehaltener Waffe gezwungen, das Überwachungsmaterial zu entwenden und anschliessend den Fluchtwagen zu fahren.

Breit gefasstes Gesetz der Komplizenschaft

Aufgrund von Zeugenaussagen wurden die beiden einen Tag später festgenommen und schliesslich zum Tode verurteilt. Reneau wurde bereits am 13. Juni 2002 hingerichtet. Das Urteil gegen Woods beruht auf einem speziellen Gesetz in Texas, das den Begriff der Komplizenschaft extrem weit fasst.

Die einflussreiche «New York Times» bezeichnete das Gesetz am Donnerstag «als groteske Illustration der vollkommenen Willkür der Todesstrafe». Rund 50 Geistliche aus den USA hatten zuvor ein Gnadengesuch an den texanischen Gouverneur Greg Abbott gerichtet, damit er die Hinrichtung per Giftspritze stoppt. (sda/afp)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SJ_California
20.08.2016 09:31registriert März 2016
Solche Fälle gibt es zu oft in den USA. Wie auch bei Dassey/Avery ist es hier wieder eine Person mit unterdurchschnittlichem IQ, welche vom System gnadenlos ausgenützt wird. Dass er nicht direkt am Mord beteiligt war scheint ja ziemlich offensichtlich zu sein. Vlt gibt's hierzu ja auch bald eine Netflix-Serie? :)
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TanookiStormtrooper
20.08.2016 11:48registriert August 2015
Also hat man als geistig zurückgebliebener in den USA zwei Möglichkeiten:
1. Giftspritze
2. Präsidentschaftskandidat
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Fabio74
20.08.2016 10:37registriert März 2016
Die Todesstrafe gehört endlich abgeschafft
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