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USA

Ex-Präsident Joe Biden kritisiert Donald Trump in einer Rede in Chicago

Biden bricht sein Schweigen – und kritisiert Trump aufs Schärfste

16.04.2025, 04:5616.04.2025, 08:29
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Der amerikanische Ex-Präsident Joe Biden hat in seiner ersten grösseren Rede seit der Amtseinführung von Donald Trump vor einer tiefen Spaltung des Landes gewarnt. «Wir können so nicht weitermachen, so gespalten wie wir sind», sagte Biden. Er sei schon lange dabei, sagte der 82-jährige Demokrat bei einer Konferenz in Chicago. «Es (das Land) war noch nie so gespalten», erklärte er in Bezug auf die Anhänger Trumps und der Demokraten. Er sprach meist mit sehr leiser Stimme, hob sie aber manchmal an, etwa zu dem Aufruf am Schluss: «Es gibt nichts, was Amerika nicht schaffen kann, wenn wir es gemeinsam tun.»

Video: extern/CSPAN

Biden kritisiert Kürzungen im Sozialsystem

Bei der Konferenz ging es um das Sozialversicherungssystem. Biden kritisierte die Kürzungen der neuen Regierung in diesem Bereich. In weniger als 100 Tagen habe die Regierung viel Schaden angerichtet, so viel zerstört. «Es ist geradezu atemberaubend», sagte Biden.

Die Regierung wolle die Sozialversicherung zerstören, die sie teilweise mit einem betrügerischen Ponzi-System vergleiche, sagte Biden. «Wovon zum Teufel reden die? Die Menschen haben diese Leistungen verdient.» Die Regierung habe bereits 7000 Mitarbeiter entlassen. Das habe massive Folgen, die Menschen könnten nicht einmal mehr auf der Internetseite Anträge einreichen, da die Webseite wegen Kürzungen im IT-Bereich abstürze.

FILE - President Donald Trump speaks to reporters as he signs executive orders in the White House, Feb. 4, 2025, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci, File)
Donald Trump
Trump und seine Regierung haben in den ersten Monaten ihrer Amtszeit Tausende von Regierungsangestellten entlassen.Bild: keystone

Am Schluss der Rede ging Biden mit langsamen Schritten vom Podium eine Treppe runter und sprach kurz mit Zuhörern in der ersten Reihe. Der Sender CNN hatte berichtete, viele führende Demokraten und auch ehemalige enge Mitarbeiter hatten gehofft, dass Biden einfach still seine Rente geniesse und sich nicht öffentlich äussere.

Biden war im vergangenen Juli nach einem misslungenen Auftritt bei einem TV-Duell aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ausgestiegen. Schon zuvor war der Demokrat wegen seines Alters und Zweifeln an seiner mentalen Fitness in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten. Seine Stellvertreterin Kamala Harris hatte übernommen, war aber Trump bei der Wahl unterlegen. (sda/dpa)

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167 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ImmerMitderRuhe
16.04.2025 06:32registriert Februar 2023
Der Fehler liegt im System. Verurteilte Schweigegeldzahler sollten nicht für das höchste Amt kandidieren dürfen.
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Gandalf-der-Blaue
16.04.2025 05:04registriert Januar 2014
Biden mag recht haben, aber angesichts der Situation rund um Donald Trump ist das leider Wunschdenken. Trump hat offenbar eine Menge auf der Agenda, aber ganz bestimmt nicht das Land zu einen.
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Walter Sahli
16.04.2025 07:30registriert März 2014
"...viele führende Demokraten und auch ehemalige enge Mitarbeiter hatten gehofft, dass Biden einfach still seine Rente geniesse und sich nicht öffentlich äussere."
Genauso wie sie es selbst auch tun. Nur ja nicht kämpfen, sondern still und brav der Idiotie ihren Lauf lassen und dabei ausser acht lassen, dass das Böse auf das Schweigen der Mehrheit angewiesen ist.
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