Umweltverbände legen sich mit SpaceX an
Es war spektakulär: Vor zwei Wochen hob das SpaceX Starship als bisher grösste Rakete ab – und explodierte nur vier Minuten später in der Luft.
Die Trümmer landeten im Ozean. Doch nicht nur dort hinterliess der Rakentestart Spuren in der Natur: Das Raketentestgelände liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, einem Habitat für bedrohte Arten. Beim Start wurde einerseits ein Krater in den Boden gerissen, andererseits verteilten sich Brocken aus Beton im Radius von 500 Metern. Feine Sandpartikel seien sogar noch in einer Entfernung von 10 Kilometern dokumentiert worden.
Elon Musk kündete nun an, dass der nächste Testflug der Schwerlastrakete bereits in wenigen Monaten stattfinden könnte. Umweltschützerinnen und -schützer sind davon wenig begeistert.
Mehrere Umweltschutzverbände haben am Montag eine Klage gegen die Federal Aviation Administration (FAA) – die amerikanische Luftfahrtbehörde – eingereicht. Diese soll der Firma von Elon Musk eine Starterlaubnis ausgestellt haben, ohne möglichen Auswirkungen auf die Umwelt umfassend zu analysieren.
Musk sagt in einem Twitter-Chat für auserlesene Personen zwar, dass der Auswurf der Rakete nicht toxisch sei, wie die «NZZ» schreibt. Doch beim nächsten Start werde man Vorkehrungen treffen, dass kein Sandsturm mehr ausgelöst werde.
Kämen die Umweltschützerinnen und -schützer mit ihrer Klage durch, könnte das Raketenprogramm von SpaceX drastisch verzögert werden – im Extremfall um mehrere Jahre.
(yam)
