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Herbe Niederlage für Trump: Liberale Richterin gewinnt Wahl in Wisconsin

Wisconsin Supreme Court candidate Susan Crawford, center, speaks during her election night party after winning the election Tuesday, April 1, 2025, in Madison, Wis. (AP Photo/Kayla Wolf)
Susan Crawfor ...
Susan Crawford spricht nach ihrem Sieg zu ihren Anhängerinnen und Anhängern.Bild: keystone

Herbe Niederlage für Trump: Liberale Richterin gewinnt Wahl in Wisconsin

02.04.2025, 07:2502.04.2025, 14:34
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Erstmals seit dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump können die Demokraten wieder einen grösseren Erfolg für sich verbuchen. Aus der mit Spannung erwarteten Wahl zur Nachbesetzung eines wichtigen Postens am Obersten Gerichtshof im US-Bundesstaat Wisconsin ging die liberale Kandidatin Susan Crawford nach übereinstimmenden Medienberichten als Siegerin hervor.

Das Rennen galt nicht nur als eines der teuersten um ein Richteramt in der US-Geschichte - sondern auch als eine Art Referendum über Trumps Regierung und seinen Vertrauten Elon Musk.

Wisconsin Supreme Court candidate Brad Schimel makes his concession speech to a crowd at his election night party Tuesday, April 1, 2025, in Pewaukee, Wis. (AP Photo/Andy Manis)
Brad Schimel
Der unterlegene Brad Schimel am Dienstagabend in Pewaukee, Wisconsin.Bild: keystone

Auch Musks Millionen reichen nicht

Der inzwischen zu immensem Einfluss gelangte Tech-Milliardär Musk hatte die Abstimmung in Wisconsin zur Schicksalswahl erklärt und den konservativen Kandidaten Brad Schimel mit etwa 20 Millionen Dollar unterstützt. Mehrfach reiste er in den «Swing State» und setzte sich dort auch mit umstrittenen Geldgeschenken für den Konservativen ein.

Elon Musk speaks at a town hall Sunday, March 30, 2025, in Green Bay, Wis. (AP Photo/Jeffrey Phelps)
APTOPIX Wisconsin Supreme Court
Elon Musk trat mehrere Male in Wisconsin auf – dabei trug er einen Käse auf dem Kopf, für den Wisconsin bekannt ist.Bild: keystone

Die Wahl in Wisconsin hatte insbesondere deshalb Bedeutung, weil es um die Mehrheit am Obersten Gerichtshof des Bundesstaats ging, der nun liberal geprägt bleibt. Seine sieben Richter entscheiden auch in Fällen, die landesweit Bedeutung haben können - etwa bei der Zuschneidung von Wahlbezirken und Fragen des Abtreibungsrechts. Ebenso wie am Supreme Court, dem - seit Trumps erster Amtszeit konservativ geprägten - höchsten Gericht der Vereinigten Staaten, kann die politische Ausrichtung der Richter gerade bei knappen Mehrheitsentscheidungen eine wichtige Rolle spielen.

Wieder Niederlagen in Florida – aber diesmal knapper

Auch zwei Nachwahlen für den US-Kongress im Bundesstaat Florida liessen die Demokraten etwas Hoffnung schöpfen. Zwar unterlagen beide Bewerber der Partei in den republikanischen Hochburgen - aber diesmal nur mit knapp 14 beziehungsweise 15 Prozentpunkten Rückstand.

Bei der Wahl im November war der Vorsprung der republikanischen Kandidaten noch mehr als doppelt so gross ausgefallen. Teilweise wurden die Nachwahlergebnisse als Zeichen dafür gewertet, dass das radikale Vorgehen Trumps und Musks seit der Wahl selbst unter eher republikanisch gesinnten Wählern längst nicht unumstritten ist. (cma/sda/dpa)

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161 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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denkpause
02.04.2025 07:47registriert April 2021
Schön, dass Musks Millionen nicht gereicht haben. Schimmel wäre ein Richter gewesen, der voll Trump unterstützt hätte (dies zeigen frühere Interviews mit ihm, auch wenn er sich in jüngeren natürlich voll objektiv darstellte).

Ich hoffe, die US-Medien greifen noch auf, dass zumindest eine der zwei von Musk bezahlten Mio nicht an einen Zufallskandidaten ging, sondern an den Vorsitzenden einer republikanischen Studentenvereinigung, der auch bei Wahlauszählungen ‚mithalf‘.
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Rivka
02.04.2025 07:38registriert April 2021
Das mit Wisconsin ist eine fantastische Nachricht! Ich hoffe so geht es auch weiter und die Demokraten holen sich Wahl für Wahl die Macht zurück. Und was Florida angeht, da habe ich eh nichts anderes erwartet. Vor allem die kubanische Gemeinschaft, die ja ursprünglich von einem Diktator geflohen ist, wählt penetrant republikanisch. Denen ist einfach nicht mehr zu helfen. Und daher verdienen sie auch alles Schreckliche was ihnen das trump-Regime tun wird. 🤷🏻‍♀️
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Allkreis
02.04.2025 08:00registriert Januar 2020
Ich finde es falsch, das Richter ins selbe Parteienschema wie Politiker gepresst werden. Das beunruhigt mich eigentlich. Richter und Politiker sind sehr verschiedene Jobs. Was ich eher interessant finde: ob der rechtspopulistische Richter tatsächlich Recht sprechen will, oder nur Steigbügelhalter für die rechtspopulistische Destruktion und Diskriminierung sein will.
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