International
USA

Trump will Persischen in Arabischen Golf umbenennen und verärgert Iran

epa12038919 Iran's Foreign Minister Abbas Araghchi attends a joint press conference with Russian Foreign Minister following their talks in Moscow, Russia, 18 April 2025. Abbas Araghchi is on his  ...
Trumps mögliche Pläne zur Umbenennung des Persischen Golfes seien eine «feindselige Absicht gegenüber Iran und seinem Volk», sagt der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi. Bild: keystone

«Arabischer Golf»: Iran empört über Trumps Idee zur möglichen Umbenennung

07.05.2025, 13:4607.05.2025, 14:50
Mehr «International»

Irans Aussenminister hat die in einem US-Bericht aufgegriffene Idee zur Umbenennung des Persischen Golfs scharf kritisiert.

«Hoffen wir, dass die absurden Gerüchte über den PERSISCHEN Golf, die derzeit kursieren, nichts weiter sind als eine Desinformationskampagne sogenannter ‹ewiger Krieger› mit dem Ziel, Iraner weltweit zu verärgern und aufzuwühlen», schrieb Abbas Araghtschi auf der Plattform X.

Der Minister reagierte damit auf einen Bericht der Nachrichtenagentur AP, wonach US-Präsident Donald Trump vor seiner Nahostreise kommende Woche eine Umbenennung des Binnenmeers durch die USA in «Arabischer Golf» angeregt habe. In diesem Zusammenhang sprach Araghtschi von einer «feindseligen Absicht gegenüber Iran und seinem Volk». Es handle sich um eine Beleidigung für alle Iraner – unabhängig von Herkunft oder Wohnort.

Der Persische Golf bezeichnet das Binnenmeer zwischen Iran und der Arabischen Halbinsel. Die Bezeichnung geht auf die Antike zurück und war bereits in den Schriften altpersischer und griechischer Gelehrter gebräuchlich. Obwohl der Name in internationalen Dokumenten weitgehend verwendet wird, fordern einige arabische Staaten die Umbenennung in «Arabischer Golf» – ein politisch aufgeladener Streit, den Teheran als gezielte Provokation versteht.

Experte: Schlechter Zeitpunkt für Vorschlag

In den sozialen Medien äusserten sich Iranerinnen und Iraner unterschiedlichster politischer Ausrichtung – sowohl Regierungsanhänger in Iran als auch Exil-Aktivisten im Ausland – ungewöhnlich geschlossen und übten Kritik an einer möglichen Umbenennung durch die USA.

Ein Experte sprach von einem schlechten Zeitpunkt angesichts der Gespräche zwischen Washington und Teheran über Irans Atomprogramm. «Dies wird mit Sicherheit erhebliche negative Auswirkungen auf die Atomverhandlungen haben und könnte sogar unerwartete Reaktionen Irans hervorrufen», schrieb der Experte Abdolrasool Divsallar auf X.

Es wäre nicht Trumps erste geografische Umbenennung mit Konfliktpotenzial: Er hat bereits verfügt, dass der Golf von Mexiko nunmehr «Golf von Amerika» genannt werden soll. Die Nachrichtenagentur AP liegt deshalb im Streit mit dem Weissen Haus, weil sie den bisherigen Namen weiterverwendet und dafür aus dem Pressepool der US-Regierung ausgeschlossen wurde. (sda/dpa/les)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
1 / 19
Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Iranische Journalistinnen kommen aus Gefängnis frei – und werden direkt wieder verklagt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
47 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Thomas Bürgi
07.05.2025 14:32registriert Februar 2023
das ist das einzige, was die flasche zustande bringt. ein paar umbenennungen. währenddessen droht china taiwan, attackiert russland weiter die ukraine, geht in indien und pakistan ein neuer krieg los. in amerika steigen die preise, die weltwirtschaft wackelt. und die prioritäten sind eine weitere umbenennung. danke amis die diese pfeife gewählt haben.
842
Melden
Zum Kommentar
avatar
Walter Sahli
07.05.2025 16:10registriert März 2014
Ein weiteres Stück Scheisse (Zitat Herr Löpfe!), mit dem Trump die Kanäle flutet.
411
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mama Jo
07.05.2025 15:55registriert November 2022
Trump soll sich einen eigenen Globus basteln. Dann kann er die Länder nennen wie er will. Amerika first und allein. Grosse Mauer drumherum und gut is.

Als gäbe es keine echten Probleme auf der Welt.
271
Melden
Zum Kommentar
47
    Russland-Sanktionen gegen Schattenflotte: Putin droht mit Ostsee-Gewalt
    Wladimir Putin zeigt keine Bereitschaft, im Ukraine-Krieg ernsthaft zu verhandeln. Nun möchten die Europäer mit weiteren Sanktionen Putins Schattenflotte treffen. Russland reagiert mit militärischen Drohungen im Ostseeraum.

    Sie redeten wieder. An diesem Freitag verhandelten Delegationen aus der Ukraine und Russland über einen möglichen Frieden. Die Aussichten standen allerdings schlecht, die Erwartungen an einen Erfolg der Gespräche waren bereits im Vorfeld gedämpft. Ein Wunder von Istanbul blieb an diesem Freitag aus, die Verhandlungen wurden ohne Ergebnis beendet.

    Zur Story