Das Video verbreitet sich derzeit wie ein Lauffeuer auf Twitter: Drei Polizisten schlagen auf einen Mann ein, der am Boden liegt. Auch wenn im Video nicht klar ist, was zuvor passierte, schockiert die von der Polizei ausgehende Gewalt viele User.
Abgespielt hat sich der Vorfall am Sonntagmorgen in Mulberry, Crawford County, im US-Bundesstaat Arkansas. Eine Frau filmte die Szene von ihrem Auto aus und schickte das Video an ihre Schwester, Naomi Johnson, welche es danach auf TikTok und Twitter verbreitete.
Erschüttert erzählte sie ihr, was sie beobachtet hatte. Als sie an die Tankstelle gefahren sei, habe sie nebenan drei Polizisten vor einem Lebensmittelladen im Gespräch mit einem Mann gesehen. Dieser sei ohne Schuhe am Strassenrand gesessen. Plötzlich sei dieser aufgestanden, als wollte er davonrennen, worauf ihn die Polizisten gepackt hätten. Johnsons Schwester hatte den Eindruck, dass der Mann geistig verwirrt gewesen sei. Er wurde später als der 27-jährige Randall Worcester identifiziert.
Dann entfalteten sich wüste Szenen, worauf Johnsons Schwester zu filmen beginnt: Zu dritt beugen sich die Polizisten über Worcester, der anscheinend wehrlos am Boden liegt. Wiederholt lässt der Polizist ganz links seine Faust auf ihn niedersausen, bis er dessen Kopf mit beiden Händen greift und gegen den Boden schlägt. Währenddessen rammt ihm der Polizist ganz rechts immer wieder das Knie in den Unterleib, steht dann auf und zieht seine Waffe.
Schockiert beobachten Johnsons Schwester und eine weitere Person die Szene vom Auto aus, bis eine von ihnen aussteigt und die Polizisten zum Aufhören auffordert. Erst dann scheinen die Polizisten zu realisieren, dass sie gefilmt worden sind. Sie schreien der Frau zu, dass sie zurücktreten soll, worauf der Clip aufhört.
Wie Johnson auf Twitter schreibt, habe ihre Schwester den Ort verlassen, bevor die Polizei ihr das Handy habe wegnehmen können. Sie wisse deshalb nicht, wie die Situation ausgegangen sei.
Nach Angaben der Polizei hat sich die Situation etwas anders abgespielt, als Johnsons Schwester dies geschildert hat. So sei die Polizei von einem Angestellten des Ladens gerufen worden, weil Worcester ihm gedroht und ins Gesicht gespuckt habe.
Als die Polizisten Worcester damit konfrontiert hätten, habe dieser den einen Hilfssheriff zu Boden gestossen und ihm auf den Hinterkopf geschlagen. Dies habe dann zur Verhaftung geführt, die auf dem Video zu sehen sei.
Wie die Staatspolizei von Arkansas in der gestrigen Stellungnahme bekannt gab, sei Worcester für eine Untersuchung und Behandlung ins Spital gebracht worden. Noch am selben Tag sei er wieder entlassen und inhaftiert worden. Ihm werden Körperverletzung 2. Grades, Widerstand gegen die Festnahme, Verweigerung der Unterwerfung, Besitz eines Tatwerkzeugs, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, terroristische Drohungen sowie Tätlichkeiten 2. Grades vorgeworfen.
Weiter geben sie bekannt, Ermittlungen wegen des Vorfalls eingeleitet zu haben:
Crawford County Sheriff James Damante informierte in einer Stellungnahme auf Facebook, dass die zwei Sheriffs aus seiner Abteilung temporär suspendiert worden seien.
Auch die Mulberry-Polizei bestätigte, dass ihr involvierter Beamter bis zum Abschluss der polizeilichen Ermittlungen beurlaubt worden sei.
Der Aufschrei in den sozialen Medien ist gross. Allein auf Twitter wurde das Video schon über vier Millionen Mal angesehen und die Stellungnahme des Sheriffs auf Facebook wird mit wütenden Kommentaren überflutet. Im meistgelikten Kommentar werden die Massnahmen der Polizei kritisiert:
Auch der Gouverneur Arkansas', der Republikaner Asa Hutchinson, hat sich zum Vorfall geäussert. Er bestätigte, dass die Videobeweise auf den Antrag eines Staatsanwalts hin untersucht würden.
I have spoken with Col. Bill Bryant of the Arkansas State Police and the local arrest incident in Crawford County will be investigated pursuant to the video evidence and the request of the prosecuting attorney.
— Gov. Asa Hutchinson (@AsaHutchinson) August 22, 2022
(saw)
Die nehmen eine hirnschädigung ganz klar in kauf. Absolute Verbrecher diese Polizisten. Die gehören hinter Gitter und nicht hinter einen Streifenwagen.
Was auch immer zuvor passierte, diese Gewalt ist völlig sinnlos.