Das sagte Fu Cong der New York Times in einem Interview über die Beziehung zwischen seinem Land und Russland. Von einer «unbegrenzten Freundschaft» hatten die Staatsführer Xi Jinping und Wladimir Putin in der Vergangenheit gesprochen, auch beim jüngsten Besuch Xis in Moskau im März signalisierten die beiden Männer demonstrativ Nähe.
Laut Fu Cong ist die Beziehung demnach aber gar nicht so eng. Er sagte im Interview sinngemäss weiter, dass viele Leute die öffentlich zur Schau gestellte Nähe zwischen den beiden Staaten missinterpretierten. Insbesondere auch in Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
China sei nicht auf der Seite Russlands, man habe weder Waffen an Russland geliefert – und habe dies auch nicht vor – noch habe man Russlands Verhalten gutgeheissen und die Annexionen ukrainischer Gebiete anerkannt.
Dass Peking die Invasion Russlands im Nachbarland nicht verurteilt habe, sei, weil man Russlands Befürchtungen gegenüber der NATO und deren Ausweitung verstehe. Zudem glaube seine Regierung, dass «die eigentlichen Ursachen komplizierter sind», als dies von westlichen Führern dargestellt werde.
Dass Xi Jinping bisher nicht mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kontakt trat, sei darauf zurückzuführen, dass Xi derzeit sehr beschäftigt sei. Es gebe aber häufig Kontakte mit der Ukraine «auf niedrigerer Ebene». Und er betont erneut:
Fu erklärte auch, dass China offen gegenüber einer intensiveren politischen Zusammenarbeit mit Europa ist. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Europa eine einheitliche Politik gegenüber China formuliere. Das sei bisher nicht geschehen.
Weiter fordert der EU-Botschafter, dass Europa eine eigene Politik entwickeln und verfolgen solle, die nicht deckungsgleich mit jener der USA sei. Europa müsse eine «strategische Autonomie» entwickeln und nicht blind «der Führung Washingtons folgen». Die EU behaupte, ein unabhängiges Machtzentrum in der Welt zu sein – so wie es auch China und die USA seien. «Warum also muss Europa die ganze Zeit auf die Vereinigten Staaten hören?», so Fu.
Die Aussagen Fus sind im Kontext eines Staatsbesuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu betrachten, die am Donnerstag Chinas Regierung treffen. (con)
China ist und bleibt ein expansives Regime, das Menschenrechte nur verachtet und nicht achtet und das die Souveränität anderer Staaten nur dann respektiert, wenn es Peking in den Kram passt.
Und unter Xi Jinping ist China nochmals eine ganze Ecke gefährlicher geworden, weil nun EIN Mann und nicht mehr EINE Partei herrscht.
Die EU sollte sich vorsehen und Peking mit klaren Prinzipien gegenüber treten.
Eine Strategische Autonomie trotz der Nato wäre längst fällig, aber trotz dem Vorwurf, folgt Europa nicht blind Washington. Die Nato ist trotzdem nötig, auch wen es den Chinesen nicht gefällt.
Viel eher sollte China endlich eine deutliche Distanz zum Kreml zeigen. Ansonsten verwirken die Chinesen ihre Glaubwürdigkeit im Westen. Zudem lassen wir uns nicht vorschreiben mit wem wir verbündet sein wollen.
Das heisst auch, dass es versuchen wird, es beiden irgendwie Recht zu machen; also keine offene Verurteilung Russlands, aber auch keine militärische Unterstützung Russlands, sondern nur symbolische (Manöver...)