International
Wirtschaft

Signa schuldet laut Medien Schweizer Gläubigern Millionen

Signa schuldet laut Medien Schweizer Gläubigern Millionen

16.01.2024, 12:22
Mehr «International»

Die zusammengebrochene österreichische Immobiliengruppe Signa schuldet laut einem Medienbericht mehreren Schweizer Banken und Unternehmen hohe Beträge. Eine in diversen Medien veröffentlichte Gläubigerliste führt den Migros Genossenschaftsbund (MGB) wie auch die Migros Bank, vier Kantonalbanken und eine Privatbank als gewichtige Schuldner der Gruppe auf.

ARCHIV - 02.03.2020, Nordrhein-Westfalen, D
René Benko, der Gründer von Signa Holding.Bild: keystone

Auf einer von der deutschen «Bild» veröffentlichten Gläubigerliste werden die Ausstände der Migros bei der Signa mit 129 Millionen Euro angegeben. Der Schweizer Detailhandelsriese hatte die Warenhauskette Globus an die österreichische Signa verkauft. Die Migros selbst gibt sich verschlossen: Über die damaligen Verkaufskonditionen sei Stillschweigen vereinbart worden. «Die genannten Zahlen stammen denn auch nicht von uns», erklärte ein Migros-Sprecher auf AWP-Anfrage.

Aufgeführt auf der Gläubigerliste ist neben dem MGB auch die Migros Bank, bei der die Signa mit 101 Millionen Euro in der Kreide stehen soll. Die Bank will sich zu aus Gründen des Bankkundengeheimnisses nicht zu «vermuteten oder tatsächlich bestehenden Geschäftsbeziehungen» äussern.

Weitere hohe Schulden soll Signa bei diversen Kantonalbanken haben: Aufgeführt werden die Graubündner Kantonalbank (60.8 Millionen Euro), die Obwaldner Kantonalbank (25.3 Millionen Euro), die Walliser Kantonalbank (25.3 Millionen Euro) und die Zürcher Kantonalbank (11.1 Millionen Euro). Zudem soll die Signa Schulden von 30 Millionen Euro bei der Zürcher Privatbank IHAG haben.

Bereits bekannt sind die hohen Ausstände der Bank Julius Bär. Die Privatbank hatte die Kredite Ende November indirekt bestätigt, die Summe beläuft sich laut den damaligen Angaben auf 606 Millionen Franken. Vergangene Woche hatte zudem die Aargauische Kantonalbank (AKB) Kredite gegenüber der Signa-Gruppe von 73 Millionen Franken offengelegt, es handle sich dabei aber um hypothekarisch gedeckte Objektfinanzierungen.

Die Immobiliengruppe des österreichischen Investors René Benko ist in der Folge der steigenden Zinsen massiv in Schieflage geraten. In den vergangenen Wochen haben sowohl die Signa-Holdinggesellschaft wie auch zahlreiche Gesellschaften der extrem verschachtelten Gruppe Insolvenz angemeldet. In der Schweiz besitzt die Signa-Gruppe einen Anteil von 50 Prozent an der Globus-Gruppe, weitere 50 Prozent werden von der thailändischen Central Group gehalten. (saw/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Abtreibungen sorgen bei den Republikanern für kalte Füsse
Im US-Bundesstaat Arizona wurde das Abtreibungsgesetz von 1864 dank republikanischen Stimmen aufgehoben. Es zeigt, wie schwer sich die Partei mit dem «explosiven» Thema tut.

Der Schwangerschaftsabbruch ist in den USA seit jeher ein heisses Eisen. Fast 50 Jahre lang war er landesweit erlaubt, dank eines Urteils des Obersten Gerichtshofs in Washington von 1973. Dann ernannte Präsident Donald Trump drei stramm rechte Richterinnen und Richter. Mit der neuen 6:3-Mehrheit wurde das Urteil vor knapp zwei Jahren kassiert.

Zur Story