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Grossbritannien verfehlt Exportziele wegen Brexits

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Grossbritannien verfehlt Exportziele wegen Brexits

23.01.2023, 11:2723.01.2023, 11:27

Wegen des Brexits wird Grossbritannien einem Zeitungsbericht zufolge seine Exportziele deutlich verfehlen. Der Wert von Ausfuhren aus dem Vereinigten Königreich werde frühestens 2035 eine Billion Pfund betragen, berichtete der «Guardian» am Montag unter Berufung auf Aussagen des zuständigen Staatssekretärs Andrew Bowie.

epa10356552 Pedestrian's walk through London's financial heart the City of London, in London, Britain, 09 December 2022. The UK government is set to announce a raft of financial sector refor ...
Fussgängerinnn und Fussgänger gehen durch den Finanzdistrikt in London.Bild: keystone

Ex-Premierminister Boris Johnson hatte 2021 angekündigt, dieses Ziel werde 2030 erreicht. Ursprünglich hatte 2012 der damalige Regierungschef David Cameron sogar 2020 als Datum versprochen - das war aber lange vor dem Brexit-Referendum 2016.

Setze sich die aktuelle Entwicklung fort, werde der Wert der Exporte von 739 Milliarden Pfund im vorigen Jahr auf 707 Milliarden Pfund im kommenden Jahr sinken und bis 2027 wieder auf 725 Milliarden Pfund steigen, zitierte der «Guardian» eine Schätzung der Aufsichtsbehörde Office for Budget Responsibility.

Externe Schocks verantwirtlich

Staatssekretär Bowie machte «externe Schocks» wie sinkende globale Nachfrage, schwankende Wechselkurse und die hohe Inflation für die schwachen Zahlen verantwortlich. Den Brexit erwähnte er nicht - im Gegensatz zu Wirtschaftsvertretern. Nach Angaben der Vereinigung Federation of Small Businesses hat einer von acht Exporteuren wegen des Brexits zeitweise oder endgültig seine Verkäufe in die EU eingestellt und ein weiteres Zehntel erwägt dies.

Grossbritannien ist seit Januar 2021 nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des -Binnenmarkts. Die Brexit-Anhänger hatten geltend gemacht, ein Austritt aus der EU werde es Grossbritannien erlauben, eigene Handelsabkommen zu schliessen, die viel vorteilhafter seien. Bisher ist das aber nicht gelungen. Die bisher neu verhandelten Verträge etwa mit Australien oder Neuseeland wiegen die schweren Einbussen im Aussenhandel mit der EU nicht annähernd auf. Das erhoffte Freihandelsabkommen mit den USA ist in weiter Ferne. (saw/sda/awp/dpa)

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