Affen, die angekettet sind, ausgepeitscht und geschlagen werden: Die Aufnahmen, die der asiatische Ableger der Tierschutzorganisation PETA jüngst veröffentlicht hat, sind äusserst unschön anzusehen. Laut PETA handelt es sich um Bilder aus insgesamt 57 Kokosnussbetrieben in Thailand. Die Affen werden gemäss der Tierschutzorganisation gezwungen, täglich stundenlang Kokosnüsse zu pflücken – Kokosnüsse, die unter anderem für Lieferanten des deutschen Unternehmens HelloFresh gesammelt werden. Doch auch in der Schweiz gibt es teilweise Kokosmilch aus Affenarbeit zu kaufen.
BREAKING: PETA’s new investigation reveals that the Thai coconut industry has NOT stopped using monkeys —including ENDANGERED animals— continuing to force them to pick coconuts!
— PETA Asia (@PETAAsia) November 11, 2022
To help put a stop to this abuse, please choose brands that are NOT made in Thailand. pic.twitter.com/CqgqMQuDTC
HelloFresh ist Hersteller von Fertig-Kochboxen und liefert diese den Kunden nach Hause. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und hat seither in zahlreiche Länder rund um den Globus expandiert. Seit April 2016 bietet HelloFresh seine Dienstleistung auch in der Schweiz an.
PETA hat während acht Monaten, zwischen Dezember 2021 und Juli 2022, in der thailändischen Kokosnussindustrie ermittelt. In der Vergangenheit veröffentlichte die Organisation bereits Berichte über die teils desolaten Zustände in diesem Wirtschaftszweig.
Hier geht es zur Zusammenfassung des Berichts.
Gemäss der Untersuchung von PETA werden die Affen, wenn sie jung sind, ihren Familien in der Natur entrissen und in «Affen-Schulen» auf das Kokosnusspflücken gedrillt. Mehrere Arten der missbrauchten Affen seien bedroht oder gar vom Aussterben bedroht. Besonders oft handle es sich um Makaken. Nachdem sie in den Einrichtungen «trainiert» wurden, werden sie an Firmen aus der Kokosindustrie verkauft und dort zur Kokosnussernte eingesetzt.
Laut PETA haben mehrere Zwischenhändler in den Lieferketten von grossen Lebensmittelketten wie Suree oder Aroy-D bestätigt, dass sie Affen als «Arbeitskräfte» nutzen.
«Affen werden an den Hals gekettet und gezwungen, tagein, tagaus zu schuften, und das alles für HelloFresh und andere Unternehmen, die einen Mangel an Gewissenhaftigkeit haben», schreibt Tracy Reiman, Vizepräsidentin von PETA, in einer Mitteilung zum publizierten Bericht. Man fordere deshalb sowohl Kunden als auch Unternehmen wie HelloFresh auf, unverzüglich keine Kokosnussmilch aus Thailand mehr zu kaufen.
Gegenüber dem US-Nachrichtenportal CBS weist HelloFresh die Vorwürfe zurück. Man habe schriftliche Zusicherungen von den Lieferanten, dass die Kokosnüsse nicht durch Affenarbeit gesammelt würden.
Diese Zusicherungen sind laut PETA aber mehr PR-Massnahme, als dass sie tatsächlich wirksam wären. Im Bericht der Tierschutzorganisation wird kritisiert, dass sowohl Kokosfarmen und Zwischenhändler als auch die thailändische Regierung keineswegs an echter Transparenz ob der Herkunft der Produkte interessiert seien. Die von den Behörden als «Prüfsystem» gepriesenen Kontrollen basierten hauptsächlich auf den Aussagen der Kokosnussproduzenten. Und diese hätten kein Problem, einfach zu lügen.
Dementsprechend scheinen schriftliche Zusicherungen wie jene von HelloFresh den Affen in der Realität wenig zu helfen. PETA ruft deswegen dazu auf, auf Kokosmilch zu verzichten, wenn diese aus Thailand stammt. Dies im Gegensatz zu Kokoswasser: Weil dieses meistens aus Kokosnüssen, die auf Zwergbäumen wachsen, gewonnen wird, werden für die Ernte dieser Nüsse grossmehrheitlich keine Affen eingesetzt. (con)
Also falls jemand wischen will, vor unserer Haustüre liegt noch viel Dreck.
Angekettet im Stall, jahrein, jahraus zwangsgeschwängert, das Kind nach wenigen Stunden jeweils entrissen, Euterkrankheiten durch Überzüchtung…
Denkt mal darüber nach bevor ihr mit dem Finger auf Thailand zeigt.
Go vegan, thank me later…