Das Meereis in der Arktis zieht sich jeden Sommer zurück. Wenn mit den Wintermonaten die ewige Nacht zurückkommt, wächst es wieder an. Dieser Tag spielt sich meist um die Tag-Nacht-Gleiche Mitte September ab.
Dieses Jahr schrumpfte das arktische Eis bis am 18. September auf eine Fläche von 4,67 Millionen Quadratkilometern. Seither nimmt die Ausdehnung langsam wieder zu, bis sie Mitte März ihren Höhepunkt erreichen wird. Nicht auszuschliessen ist, dass durch Winde oder plötzlich ungewöhnlich hohe Temperaturen das Eis doch noch einmal schmilzt, dies ist allerdings die Ausnahme.
Die 4,67 Millionen Quadratkilometer wurden seit Messbeginn 1979 erst neunmal unterboten. In den Jahren 2017 und 2018 schmolz die Eisfläche auf die gleiche Grösse wie jetzt. Seit 16 Jahren hat die arktische Meereis-Ausdehnung klar abgenommen, seit 2006 wurde nur noch dreimal ein Wert über 5 Millionen Quadratkilometer erreicht. Noch in den 80er und 90er Jahren wurde ein Wert von 7 Millionen regelmässig überschritten.
Ein historischer Tiefstwert wurde 2012 erreicht. Damals sorgte ein sehr starker Sturm für den Verlust des dünnen Eises und beschleunigte das Schmelzen.
Der Wind ist ein Faktor dafür, wie stark das Meereis während den arktischen Sommermonaten schmilzt. Andere Einflüsse haben die Luft- und die Meerwassertemperatur. Der zu Ende gegangene Sommer 2022 geht – was die Meereis-Ausdehnung betrifft – nicht als aussergewöhnlich in die Geschichte ein.
«Auch wenn dieser Sommer keine neuen Rekorde in der Arktis gebrochen hat, so bleibt die Eisbedeckung im langjährigen Vergleich sehr niedrig und wir gehen davon aus, dass sich der langfristige Meereisrückzug fortsetzen wird. Dieser Sommer zeigt einmal mehr, dass die Meereisbedeckung durch langfristige Trends und kurzfristige, starke Jahr-zu-Jahr Schwankungen charakterisiert ist, die durch den Einfluss von Wetter und Meeresströmungen verursacht werden», sagt Professor Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik am Alfred-Wegener-Institut zur Schmelzsaison 2022.
Der langjährige Trend zur immer kleineren Eisfläche hält grundsätzlich an, auch wenn der zweittiefste Wert von 2020 jetzt zweimal übertroffen wurde. 2021 «profitierte» das Eis rund um den Nordpol unter anderem von einem kühlen und wolkenreichen arktischen Sommer. Gemäss Klimamodellen dürfte das Eis am Nordpol Mitte dieses Jahrhunderts erstmals vollständig schmelzen.
In der Antarktis wurde in diesem Frühling der bisher tiefste Wert der Meereis-Ausbreitung gemessen. So wenig Eis wie Ende Februar wurde in den 43 Jahren zuvor rund um den Südpol noch nie gemessen. 2,27 Millionen Quadratkilometer betrug die Ausdehnung. Damit wurden die Werte von 1997 knapp unterboten.
Im Gegensatz zur Arktis kann in der Antarktis aufgrund der starken jährlichen Schwankungen in der Meereis-Ausdehnung nicht von einem klaren Trend gesprochen werden, auch wenn die Ausdehnung in den letzten Jahren immer unter dem Durchschnitt lag. Die Eismasse nimmt auf dem antarktischen Kontinent aber in diesem Jahrtausend deutlich ab.
Mir ist aber auch klar, dass dieses den meisten erwachsenen Leuten, die heute leben, vollkommen egal ist, schliesslich müsste man sein Verhalten ändern.
Worauf ich diese These stütze? 315 Kommentare zu "Coitus Inter Frustus", hier werden es niemals so viel werden.
Überzeuge mich vom Gegenteil.