International
Wissen

«Sabine» und «Ciara»: Weshalb manche Stürme zwei Namen tragen

A woman with an umbrella in the wind during the storm Ciara in Bern, Switzerland, Monday, February 10, 2020. Western and northern Europe braces for storm Ciara that is expected to bring strong winds a ...
Eine Frau kämpft in Bern gegen Sturm Sabine. Bild: KEYSTONE

«Sabine» und «Ciara»: Weshalb manche Stürme zwei Namen tragen

10.02.2020, 18:5710.02.2020, 18:57
Mehr «International»

Europäische Stürme erhalten manchmal zwei Namen. Das aktuelle Tiefdruckgebiet trägt die Namen Sabine und Ciara. Eine Erklärung.

Der eine kursierende Sturmtiefname Ciara stammt vom Met Office, dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. Die Behörde wählt die Namen der Stürme nach einer alphabetischen Liste. Gleiches tun beispielsweise die Behörden der Niederlande, Frankreichs, Spaniens und Portugals. Alle Länder haben eigene Namenslisten.

Das Hoch- oder Tiefdruckgebiet erhält jeweils von jenem Land den Namen, welches am ersten von den meteorologischen Folgen betroffen ist. Im aktuellen Fall hatte der Sturm zuerst Grossbritannien erreicht, weshalb das Met Office Ciara aus der Taufe hob. Verschiedene Länder - und auch die Romands - übernehmen jeweils den Namen dieses Modells.

Deutschland folgt dieser Regel nicht. Erreicht ein Hoch oder Tief das deutsche Staatsgebiet, wird ihm ein eigener, zweiter Name übertragen. Bereits im Jahr 1954 hatte die Freie Universität Berlin damit begonnen. Erfinderin der deutschen Namensgebung war die damalige Studentin und spätere «ZDF-Wetterfee» Karla Wege. Die Deutschschweizer Wetterdienste stützen sich jeweils auf diese Bezeichnung.

Seit 2002 können Privatleute Vornamen für Tiefs und Hochs «buchen». Bei der Wetter-Patenschaft des Instituts für Meteorologie kostet ein Tief 237 Euro, ein Hoch 356 Euro. Das aktuelle Tief Sabine geht auf eine Sabine Kaufmann zurück, die auf der Website der Berliner Universität keine näheren Infos zu sich verlinken liess.

Bisher pocht die Weltorganisation für Meteorologie nicht auf einen einheitlichen Namen. Das könnte sich jedoch ändern. Derzeit läuft ein Projekt, das Europa in verschiedene Regionen aufteilen möchte. Künftig könnte dann die als Erstes betroffene Region das Hoch oder Tief gemäss einer vordefinierten Liste benennen. Ob Deutschland dieser Idee folgen wird, ist offen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sturm Sabine ist da
1 / 31
Sturm Sabine ist da
Fehlt eigentlich nur noch der Surfer. Sturm Sabine sorgt für richtige Wellen auf dem Genfersee.
quelle: keystone / laurent gillieron
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Oh, shit!» – watson am windigsten Ort der Schweiz
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
    Die Eisheiligen 2025: Hier kommt der Mythos her und so wird das Wetter dieses Jahr
    Spätestens im Mai kehrt traditionell Frühlingsstimmung in der Schweiz ein. Wären da nicht die Eisheiligen. Laut der Bauernregel bringen sie Mitte Mai stets noch einmal Frost, Kälte und manchmal sogar Schnee. Doch stimmt das überhaupt? Alles, was du zu den Eisheiligen wissen musst, erfährst du hier.

    Die Eisheiligen kehren 2024 vom Sonntag, 11. Mai, bis Donnerstag, 15. Mai, in der Schweiz ein. Sie finden jedes Jahr zum gleichen Datum statt.

    Zur Story