Europäische Stürme erhalten manchmal zwei Namen. Das aktuelle Tiefdruckgebiet trägt die Namen Sabine und Ciara. Eine Erklärung.
Der eine kursierende Sturmtiefname Ciara stammt vom Met Office, dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. Die Behörde wählt die Namen der Stürme nach einer alphabetischen Liste. Gleiches tun beispielsweise die Behörden der Niederlande, Frankreichs, Spaniens und Portugals. Alle Länder haben eigene Namenslisten.
Das Hoch- oder Tiefdruckgebiet erhält jeweils von jenem Land den Namen, welches am ersten von den meteorologischen Folgen betroffen ist. Im aktuellen Fall hatte der Sturm zuerst Grossbritannien erreicht, weshalb das Met Office Ciara aus der Taufe hob. Verschiedene Länder - und auch die Romands - übernehmen jeweils den Namen dieses Modells.
Deutschland folgt dieser Regel nicht. Erreicht ein Hoch oder Tief das deutsche Staatsgebiet, wird ihm ein eigener, zweiter Name übertragen. Bereits im Jahr 1954 hatte die Freie Universität Berlin damit begonnen. Erfinderin der deutschen Namensgebung war die damalige Studentin und spätere «ZDF-Wetterfee» Karla Wege. Die Deutschschweizer Wetterdienste stützen sich jeweils auf diese Bezeichnung.
Seit 2002 können Privatleute Vornamen für Tiefs und Hochs «buchen». Bei der Wetter-Patenschaft des Instituts für Meteorologie kostet ein Tief 237 Euro, ein Hoch 356 Euro. Das aktuelle Tief Sabine geht auf eine Sabine Kaufmann zurück, die auf der Website der Berliner Universität keine näheren Infos zu sich verlinken liess.
Bisher pocht die Weltorganisation für Meteorologie nicht auf einen einheitlichen Namen. Das könnte sich jedoch ändern. Derzeit läuft ein Projekt, das Europa in verschiedene Regionen aufteilen möchte. Künftig könnte dann die als Erstes betroffene Region das Hoch oder Tief gemäss einer vordefinierten Liste benennen. Ob Deutschland dieser Idee folgen wird, ist offen. (sda/dpa)