Hallo, ich heisse Emma Amour und ich habe mal beim ersten Date auf den Boden gekotzt. Nicht nach Stunden des zu viel Trinkens. Oder nach einem verdorbenen Fisch. Nein, ich hab Hoi gesagt, drei Küsschen gegeben und gechörbled. Mitten auf die Brücke. In downtown Zürich.
Mir ist das passiert, weil ich fand, dass ich den krassesten Typen ever date. Der war so unglaublich schön, dass ich es mir nicht erklären konnte, dass er sich mit mir trifft.
Ich war einiges jünger.
Jedenfalls konnte ich das Date kaum erwarten. Zeitgleich wollte ich es absagen. Weil der Dude in so einer anderen Liga spielte.
Wie gesagt, ich war einiges jünger.
Ich entschied, nicht abzusagen und einfach ein, zwei Cüpli im Vorfeld zu trinken, die mich easy-smooth machen sollen. Es wurden drei Cüpli in no time und eben ein riesiger Kotz-Flären auf der Strasse.
Der gute Mann hat echt gut reagiert. Er war noch aus Anstand was trinken (Wasser!) mit mir und verabschiedete sich dann ins Nirwana.
Man kann es ihm nicht übel nehmen. Ich war eine wandelnde Red Flag.
Die Story erzähle ich neulich in einer Runde, die es in sich hat. Wir sind zu zehnt und waren vorher Glühwein trinken. Dann landen wir in einer Weinbar und essen Tapas und trinken Wein und reden über schlimme Dates.
Mein Gekotze kommt gut an. Wird aber von Sven getoppt. Der hat mal eine gedatet, die hat gefurzt. Also nicht einmal und dann war's ein Unfall und sie lief knallrot an und wollte sterben. Nein, sie wollte innerlich nicht vergären und hat darum ihren Flatulenzen freien Lauf gelassen.
Sie hat das auch kommentiert. Furzen, lachen, weiterreden, furzen, reden, furzen. Als sei es das Allernormalste auf der Welt. Manchmal hat sie nach dem Furz hinten am Füdli mit den Händen gewedelt.
Ich bin ja auch Fan von Tanjas Geschichte. Die hat mal beim Reisen in Costa Rica einen Australier aufgerissen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Alles lief super. Viel Sex on the Beach, viel Surfen, viel bestes Leben überhaupt.
Bis er Durchfall bekam. Mitten in der Nacht. Und es nicht aufs WC schaffte. Die Schose landete überall. Also auch auf Tanja.
Mega fies, ist sie sich bewusst. Reisekrankheiten können alle treffen und es ist schlimm und Kacke (Haha!) und alles, aber ihre Libido und ihre Amore waren lost. Auf Nimmerwiedersehen, Adieu.
Die grösste Gangster-Story kommt von Marco. Marco ist schwul und verabredete sich mal mit irgendeinem No Name zum Sex beim No Name daheim.
Macht er ständig, machen Schwule ständig, erzählen sie. Dann beneide ich sie ein bisschen. Aber zurück zum Gangster.
No Name wohnte im Rotlichtmilieu. Bei ihm angekommen, warf Marco einen Blick auf den Stubentisch. Da war Koks, sehr viel Bargeld, eine Waffe und ein Butterfly-Messer.
Marco war nicht ganz wohl. Während er sich überlegte, ob es das nun war mit seinem Leben, erklärte No Name, dass er Theater spielt und dass das alles zur Kulisse gehört.
Haha.
Marco nahm sich vor, diese Story für 30 Minuten guten Sex zu glauben. Es wurden 60 Minuten. No Name brachte lange keinen hoch. Nicht schlimm, Hauptsache überlebt.
Auf dem Heimweg denke ich an den Dude, den ich angekotzt habe. Ich suche ihn auf Insta. Er hat eine Kartoffel und einen Ehering.
Ich schreibe ihm eine Nachricht: «Gell, ich fand dich imfall null zum Kotzen. Ich fand dich einfach so geil, dass ich mir Mut antrinken musste und dabei eskaliert bin. Nix für ungut und happy Leben mit Schatz und Kind.»
Er antwortet ein paar Tage später mit «Hä?». Ignoriere ich. Ein paar Tage später doppelt er nach: «Ah jetze weissi wieder wär du bisch. Easy, viel schlimmer als s Chotze han ich dis Chleid gfunde. Das isch eifach so gar nöd vorteilhaft gsi für dini Figur.»
Und dann schnalle ich: Ich hätte nichts Besseres tun können als diesen Kerl anzukotzen.
Keeper 👍