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Migräne-Studie: Triptane am wirksamsten – Paracetamol fällt durch

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Eine Vergleichsanalyse zeigt, welches Medikament am besten gegen Migräne hilft.Bild: shutterstock

Migräne-Studie: Triptane am wirksamsten – Paracetamol fällt durch

Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz: Sie beeinträchtigt das Leben vieler Menschen erheblich. Eine Vergleichsanalyse zeigt, welches Medikament am besten hilft.
26.09.2024, 12:58
Melanie Rannow / t-online
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Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit – für viele Menschen gehören diese Beschwerden zum Alltag. Rund 15 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer in Deutschland leiden unter Migräne . Diese Schmerzattacken können das Leben erheblich beeinträchtigen. Doch welche Medikamente helfen am besten? Eine umfassende Vergleichsanalyse von 137 Studien mit fast 90'000 Teilnehmern liefert neue Erkenntnisse.

Triptane – wirksamer als neuere, oft teurere Wirkstoffe

Es zeigte sich darin deutlich: Triptane waren die effektivsten Medikamente gegen akute Migräneschmerzen. «Eletriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan hatten die besten Wirkungsprofile und waren effektiver als die neu vermarkteten Medikamente Lasmaditan, Rimegepant und Ubrogepant», berichteten die Forscher des Universitätsklinikums Kopenhagen in ihrer Studie.

Diese Medikamente wirkten nicht nur schnell (innerhalb von zwei Stunden), sondern linderten auch Begleitsymptome wie Übelkeit und Reizempfindlichkeit besser als andere Präparate. Triptane verengen jedoch auch die Blutgefässe und sind daher für Menschen mit Durchblutungsstörungen weniger geeignet.

Eletriptan als wirksamstes Medikament

Beim Vergleich der Medikamente untereinander zwei Stunden nach der Einnahme schnitt Eletriptan am besten ab. Es erreichte auch die beste langanhaltende Schmerzlinderung (bis zu 24 Stunden lang).

Neben den Triptanen wurden auch neue Wirkstoffe wie Ditane und Gepante untersucht. Diese sollen gezielter wirken und weniger Nebenwirkungen haben. Ditane docken nur an einem bestimmten Serotonin-Rezeptor an und verursachen keine Gefässverengung. Gepante hemmen den Botenstoff CGRP, der bei Migräne eine Rolle spielt. Doch für beide Medikamente stellten die Forscher fest, dass sie weniger schnell und effektiv wirkten.

Gängige Schmerzmittel: Ibuprofen vs. Paracetamol

Viele Migränepatienten greifen noch immer zu klassischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede in der Wirksamkeit. Während Ibuprofen sich als wirksam erwies – besonders bei der Schmerzfreiheit nach 24 Stunden –, schnitt Paracetamol als schlechtestes Mittel ab. Es wirkte kaum besser als ein Placebo.

«Ibuprofen kann vor allem in Bezug auf seine nachhaltige Wirkung punkten», so die Forscher. Paracetamol zeigte zwar wenige Nebenwirkungen, doch das Risiko für Leberschäden bei Überdosierung bleibe bestehen.

Nebenwirkungen als wichtiger Faktor

Neben der Wirksamkeit berücksichtigte die Studie auch die Nebenwirkungen der Medikamente. Lasmaditan verursachte häufiger Schwindel, Müdigkeit und Empfindungsstörungen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA beispielsweise rät daher davon ab, nach der Einnahme Auto zu fahren. Bei Ubrogepant trat häufig Übelkeit auf. Allerdings zählen Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit oder Benommenheit auch zu den üblichen Beschwerden einer Migräneattacke.

Triptane in den meisten Fällen die beste Wahl bei akuter Migräne

Das Fazit der Studienautoren lautete: «Die effektivsten Triptane sollten als bevorzugte Akutbehandlung bei Migräne betrachtet werden und auch in die Liste der essenziellen Medikamente der WHO aufgenommen werden». Doch trotz ihrer nachgewiesenen Effektivität werden Triptane in Deutschland noch immer wenig genutzt. Nur rund 7,3 Prozent der Migränepatienten nehmen diese Medikamente ein – ein geringer Anteil angesichts ihrer geringen Kosten und hohen Wirksamkeit.

Zur Erklärung

Triptane wirken, indem sie die Blutgefässe im Gehirn verengen und die Freisetzung von Botenstoffen verhindern, die Schmerzen und Entzündungen verursachen.

Für eine bessere Versorgung von Migränepatienten sei es wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Betroffene über diese neuen Ergebnisse informiert werden, so die Forscher. Künftig könnten viele Menschen so bessere und schnellere Hilfe gegen ihre Schmerzen erhalten.

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