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Die Jury hat entschieden: Amber Heard ist schuldig

Video: youtube/Law & Crime
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Jury gibt Johnny Depp im Prozess gegen Amber Heard grösstenteils recht – Heard enttäuscht

01.06.2022, 19:5302.06.2022, 07:58
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Das Urteil

Im Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp (58) und seiner Ex-Ehefrau Amber Heard (36) hat sich die Jury grösstenteils auf die Seite von Depp gestellt - aber auch Heard in einigen Punkten recht gegeben. Das teilten die sieben Geschworenen der Richterin Penney Azcarate am Mittwoch vor Gericht im Bezirk Fairfax im US-Bundesstaat Virginia mit. Die Jury sah es als in allen Punkten erwiesen an, dass Heard Depp verleumdet habe - gab aber in einigen Punkten auch Heard recht, dass ein Ex-Anwalt von Depp ihren Ruf geschädigt habe.

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Die Verkündung des Urteils hatte sich zuvor verzögert, weil die Jury den von ihr als angemessen betrachteten Schadenersatz nicht auf dem entsprechenden Formular eingetragen hatte. Heard verfolgte die Urteilsverkündung ganz in Schwarz gekleidet, sie war in Begleitung ihrer Schwester gekommen. Depp zeigte sich nicht. Vor dem Gericht hatten sich zahlreiche Schaulustige und Fans vor allem von Depp versammelt, die nach dem Urteil in Jubel ausbrachen und «Johnny, Johnny» riefen.

So viel muss Heard bezahlen

Die Jury sprach Depp Schadenersatz in Höhe von zehn plus fünf Millionen Dollar zu, letztere Summe reduzierte die Richterin aufgrund entsprechender Regulierungen im Bundesstaat Virginia auf 350'000 Dollar. Heard sprach die Jury Schadenersatz in Höhe von zwei Millionen Dollar zu. Letztendlich muss Heard dem Urteil zufolge folglich 8,35 Millionen Dollar (knapp 8 Millionen Euro) an Depp zahlen. Eine Berufung in dem Fall gilt als wahrscheinlich.

Amber Heard
Amber Heard bei der Urteilsverkündung.Bild: youtube

Das sagt Johnny Depp zum Urteil

«Diese Jury hat mir mein Leben zurückgegeben», teilte Depp nach dem Urteil mit - und bedankte bei der Jury und auch bei seinem Anwaltsteam und seinen Unterstützern. «Das Ziel, diesen Prozess voranzubringen, war von Anfang an, die Wahrheit ans Licht zu bringen - egal wie es ausgehen würde. Die Wahrheit zu sagen war etwas, was ich meinen Kindern und all denjenigen, die mich immer unterstützt haben, geschuldet habe. Jetzt wo ich das geschafft habe, fühle ich einen inneren Frieden in mir.»

Das sagt Amber Heard zum Urteil

Heard zeigte sich hingegen zutiefst enttäuscht. «Die Enttäuschung, die ich heute fühle, kann man nicht in Worte fassen», schrieb die Schauspielerin via Kurznachrichtendienst Twitter. Dass die Jury ihr trotz eines «Bergs an Beweisen» grösstenteils nicht geglaubt habe, breche ihr Herz. Zudem sehe sie das Urteil als einen «Rückschritt» für andere Frauen in ähnlicher Situation.

«Ich bin traurig, dass ich den Prozess verloren habe. Aber ich bin noch trauriger, dass ich anscheinend ein Recht verloren habe, von dem ich davon ausgegangen war, dass ich es als Amerikanerin habe - frei und offen zu sprechen.»

Das war zuvor passiert

Zuvor hatten sich Depp und Heard in dem Verleumdungsprozess sechs Wochen lang gegenseitig mit schweren Vorwürfen überzogen - über Kameras per Livestream in alle Welt verbreitet. In ihren Abschlussplädoyers hatten die Anwälte beider Seiten dann noch einmal heftige Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen vorgebracht.

«Werde jeden Tag belästigt, gedemütigt und bedroht»

Video: watson/Aya Baalbaki

Der «Fluch der Karibik»-Star hatte Heard in seiner Zivilklage beschuldigt, in einem 2018 von der «Washington Post» veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung hatte er 50 Millionen Dollar (gut 46 Millionen Euro) Schadenersatz gefordert. Heard pochte in ihrer Gegenklage auf 100 Millionen Dollar. Sie machte geltend, dass Depps Ex-Anwalt Adam Waldman mit einer Schmutzkampagne ihrem Ansehen geschadet habe.

Die bittere Auseinandersetzung tobt schon seit Jahren. 2016 hatte Heard nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Sie warf dem Hollywood-Star häusliche Gewalt vor.

Vor rund zwei Jahren hatte Depp in London mit einer Klage gegen die Boulevardzeitung «Sun» eine Niederlage einstecken müssen. Es ging um einen Artikel, in dem behauptet wurde, Depp habe als Frauenschläger («wife beater») Heard körperlich misshandelt. Nach einem Prozess mit heftigen Vorwürfen wies der High Court die Klage am Ende ab. (sda/dpa)

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«Miss Heard, das war nicht meine Frage» – Depps Anwältin treibt Heard in die Enge
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88 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LilyLullaby
01.06.2022 21:46registriert Januar 2021
AH ist eine schande für alle frauen denen wirklich schlimmes widerfahren ist! Mir tun männer leid, die beschuldigt werden, übergriffig geworden zu sein, obwohl da nichts war. Und typen - die echt was auf dem kerbholz haben kommen ungescholten davon. Ich hoffe AH wird dafür hart bestraft! JD wünsche ich eine vollständige reputation.
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Lowend
01.06.2022 22:08registriert Februar 2014
Vielleicht bekommt sie ja für ihre schauspielerische Leistung einen Oskar, wobei ich befürchte, dass es eher eine Goldene Himbeere wird. So sad!
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Ka R. Ma
01.06.2022 21:47registriert Januar 2020
Johnny hat alle 3 Klagen gewonnen und 15Mill
Amber hat 1 von 3 Klagen gewonnen und 2 Mill
Wie schon gesagt, wir haben uns jetzt alle ein mega pint of wine Jar of coke verdient
Auf Johnny 🍷 und alle #mantoo
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