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Eskalation in sechs Teilen: Harrys und Meghans Netflix-Doku läuft an

This image released by Netflix shows Prince Harry, right, and Meghan, Duke and Duchess of Sussex, in a scene from the upcoming documentary "Harry & Meghan," directed by Liz Garbus. (Netf ...
Harry und Meghan in der Netflix-Doku.Bild: keystone

Eskalation in sechs Teilen: Harrys und Meghans Netflix-Doku läuft an

08.12.2022, 06:5808.12.2022, 15:39
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Eigentlich ist die Story bekannt: Der Prinz und seine grosse Liebe wollen den Zwängen des Königshauses entfliehen, brechen mit den Familienbanden und beginnen ein neues, freieres Leben am anderen Ende der Welt. Ende gut, alles gut? Weit gefehlt. Auch fast drei Jahre nach Harrys und Meghans freiwilligem Rückzug aus der britischen Royal Family ist die Saga noch längst nicht bei ihrem letzten Kapitel angekommen. Nun ist das Drama Stoff für den Streaming-Riesen Netflix geworden.

In sechs Folgen (drei ab 8.12., die drei anderen ab 15.12.) wollen Harry und Meghan in der Doku-Serie «Harry & Meghan» erzählen, was sie zu ihrem Abgang bewogen hat und wie sie ihn selbst erlebt haben.

«Wenn so viel auf dem Spiel steht, ist es nicht sinnvoller, unsere Geschichte von uns selbst zu hören?»

Das fragt Herzogin Meghan (41) in einem Trailer in die Kamera, während Prinz Harry (38) geheimnisvoll andeutet:

«Niemand sieht, was hinter verschlossenen Türen passiert.»
ARCHIV - Prinz Harry und Herzogin Meghan k
Harry und Meghan.Bild: sda

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Paar in einem aufsehenerregenden Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey scharf ausgeteilt und dem Palast Rassismus und mangelnde Unterstützung vorgeworfen. Die von Netflix bislang veröffentlichten Clips machen klar: Beides wird wieder zur Sprache kommen. Der Monarchie-Experte Craig Prescott von der walisischen Universität Bangor meint dazu im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: «Es ist schwierig, die blosse Existenz dieser Dokumentation als etwas Anderes als eine Eskalation des Zerwürfnisses zu betrachten.»

Selbst wenn Anschuldigungen aus dem Oprah-Interview nur wiederholt oder weiter ausgeführt würden, bedeute dies, dass das Paar sie gut eineinhalb Jahre nach der Ausstrahlung aufrechterhalte und dem Palast vorwerfe, keine oder kaum Fortschritte gemacht zu haben, merkt Prescott an. Dass das Königshaus erst vor wenigen Tagen mit einem weiteren Rassismus-Skandal kämpfte, weil eine bisherige Hofdame unangemessene Kommentare machte, verschärft die Lage.

Zur spannendsten Frage dürfte sich in diesen Tagen entwickeln, ob der Palast auf die Netflix-Doku reagieren wird. «Das ist die erste grosse Herausforderung für den König als Kopf der Institution», sagte eine royale Insiderquelle der Zeitung «Telegraph» mit Blick auf Harrys Vater Charles III. «Seine Reaktion wird viel darüber verraten, wie seine Regentschaft funktionieren wird. Wird er modern sein und antworten oder am Mantra »Nicht beschweren, nichts erklären« festhalten?» Auch auf Harry und Meghan und ihre künftige Beziehung zur Familie werde das Einfluss haben.

Der britische Boulevard, der von dem Paar ebenfalls erneut hart in die Mangel genommen wird, hat sein Urteil bereits gefällt. «Harry, hasst du deine Familie wirklich so sehr?», titelte der «Daily Express» schon, nachdem der erste Trailer für die Doku erschienen war. Die einflussreichen Blätter «Daily Mail» und «Sun» werteten diesen gar als «Kriegserklärung».

Prince Harry and Meghan, left, Duchess of Sussex, Prince William, second right, and Kate, Princess of Wales leave Westminster Hall in London, Wednesday, Sept. 14, 2022. The Queen Elizabeth II will lie ...
Harry und Meghan sowie William und Kate während der Trauerfeier für die Queen.Bild: keystone

Noch vor wenigen Monaten zierte das Paar zusammen mit Harrys älterem Bruder Prinz William und dessen Frau Prinzessin Kate die Titel, wie sie sich zu viert in Windsor Blumen und Trauerbriefe nach dem Tod der Queen anschauten. Kommentatoren werteten den gemeinsamen Auftritt als Zeichen vorsichtiger Annäherung. Doch damit ist nun vorerst Schluss. Auch Experte Prescott rechnet damit, dass das mittlerweile in Kalifornien lebende Paar kein Blatt vor den Mund nehmen wird – und merkt kritisch an: «Die Frage, die noch nicht beantwortet wurde, ist: Was wollen sie damit erreichen?»

Fürs Erste bleibt die Vermarktung ihres Schicksals ein gutes Geschäft: Mit Netflix und Spotify unterzeichneten Harry und Meghan Ende 2020 millionenschwere Verträge. Auf die Netflix-Produktion, deren erste Folgen am Donnerstagmorgen (9.01 Uhr MEZ) erscheinen, folgt schon im Januar Harrys Autobiografie. Der Titel «Reserve» (Original: «Spare») deutet die Stossrichtung bereits an.

(yam/sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lily.mcbean
08.12.2022 09:05registriert Juli 2015
Meghan versucht hier in schönster Hollywood Manier die tote Kuh noch zur perversion zu melken. Ich werde mir dieses Trauerspiel sicher nicht anschauen.

Die gute hofft wohl einen ähnlichen Status zu bekommen wie Diana. Missverstandene, tragische Heldin und so... und der arme Harry ist nichts weiteres als ein Mittel zum Zweck.
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Gopfridsenkel
08.12.2022 08:18registriert Juni 2018
Schade, dass sie es nicht einfach sein lassen können. Geld wird wohl knapp... :(
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HeidiW
08.12.2022 11:23registriert Juni 2018
Die Medien sind schuld, das ein so unangenehmes Paar überhaupt existieren kann. Hört einfach auf über die zwei zu berichten und vor allem, steckt denen nicht noch so viel Geld in den Allerwertesten! Einfach ignorieren und alle haben etwas davon!
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