Wie sauber sind die Menschen in ihren Haushalten tatsächlich? Welche Unterschiede gibt es zwischen der Schweiz und unseren Nachbarländern und sind Männer oder Frauen sauberer in den eigenen vier Wänden? Eine neue Umfrage vergleicht, wie (un-)hygienisch europäische Haushalte sind. Vorweg: Die Schweiz schneidet nicht besonders gut ab, in einer Kategorie führen wir sogar die Liste an. Von hinten, versteht sich.
Für die Küche gilt allgemein die Faustegel: Laut Experten und Expertinnen soll alles, was regelmässig feucht wird und Essensresten ausgesetzt ist, mindestens einmal in der Woche ausgetauscht werden, denn sie bilden einen idealen Nährboden für Bakterien. Wöchentlicher Schichtwechsel für Küchenschwämme, -lappen und -handtücher wäre also hygienisch.
Und wie sieht es in der Schweiz und den Nachbarländern aus? Der Umfrage von Galaxus zufolge gehören Küchenschwämme in französischen und italienischen Haushalten zu den unhygienischsten in Europa. In Frankreich gaben über drei Viertel der Befragten an, ihre Schwämme seltener als einmal in der Woche zu wechseln – in Italien sind es mehr als zwei Drittel. Deutlich gewissenhafter zeigen sich die Österreicherinnen und Österreicher: Sechs von zehn wechseln ihren Küchenschwamm mindestens einmal pro Woche – so, wie es aus hygienischer Sicht empfohlen wird.
Unterschiede bei den Geschlechtern lassen sich übrigens nicht feststellen: Über die Hälfte der Männer und Frauen in Europa schrubbt ihr Geschirr mit Keimschleudern.
Das Paradoxe: Italienerinnen und Italiener sind nicht gerade Vorbilder in Sachen Schwammhygiene – doch beim Spüllappen setzen sie europäische Massstäbe. Ihre Lappen sind im Vergleich am saubersten: Ganze 43 Prozent wechseln ihn einmal pro Woche. In Deutschland und Österreich sieht es weniger gut aus: Dort tauscht jede fünfte Person den Küchenlappen seltener als einmal pro Woche – und damit seltener, als hygienisch ratsam wäre.
Je älter, desto genauer wird übrigens auf die Hygiene bei Küchenlappen geachtet. Während in der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre 70 Prozent der Befragten ihre Lappen mindestens einmal pro Woche wechseln, sind es bei den 60- bis 79-Jährigen 84 Prozent.
Auch in Sachen Sauberkeit von Küchenhandtüchern führen die Italienerinnen und Italiener das europäische Rennen an. Die Schweiz zeigt sich auch vorbildlich: Knapp die Hälfte (49 Prozent) wechselt das Abtrocknungstuch einmal pro Woche. In französischen Küchen hingegen empfiehlt es sich, Geschirr und Hände vielleicht lieber an der Luft zu trocknen: Jede fünfte Person in Frankreich tauscht ihre Küchenhandtücher zu selten aus.
Auffallend dabei ist, dass Männer ihre Geschirrtücher deutlich seltener wechseln als Frauen. Knapp 20 Prozent der befragten Männer verwenden Küchenhandtücher länger als eine Woche, ohne sie zu waschen.
Die «New York Times» rät: Textilien im Badezimmer sollten nach wenigen Anwendungen den Weg in die Waschmaschine finden – Duschtücher idealerweise alle drei Tage.
Doch an diese Empfehlung hält sich offenbar kaum jemand, wie die Umfrage zeigt. Unangefochten an der Spitze der Handtuchmuffel? Die Schweiz. Fast neun von zehn Schweizerinnen und Schweizern greifen nach dem Duschen zu Handtüchern, die längst in der Wäsche landen sollten.
Auf dem geteilten zweiten Platz folgen Deutschland und Frankreich – mit jeweils sieben von zehn Personen, die ihre Duschtücher zu selten wechseln. Etwas besser schneiden Österreich und Italien ab: Dort sind es «nur» rund sechs von zehn. (les)
(Quellen im Text sind "aus hygienischer Sicht" und die New York Times (!). Das wird hier einfach aufgeschaltet, ohne es zu hinterfragen...)