Kennst du das? Wenn du beim «Wer wird Millionär?»-Schauen immer schon die Antwort korrekt aufsagen kannst, bevor Günther Jauch die Antwortmöglichkeiten vorliest? Ja, wir auch nicht.
Kandidat Paul Meyer aus Österreich schon. Er spielt mit seiner Verlobten immer dieses Spiel: «Wer die richtige Antwort in der korrekten Form ausspricht, bevor Jauch sie vorliest, kriegt einen Punkt. Und ab der 16'000-Euro-Frage bekommt man zwei Punkte.»
Da lässt sich Moderator Jauch nicht zweimal bitten und liest die nächste Frage vor:
Allerdings lässt er sich Zeit mit den Antwortmöglichkeiten, worauf ihn der Österreicher lange fragend anschaut. Jauch erklärt: «Ich wollte das grad mal ausprobieren!» Und Meyer antwortet: «Ach so. Keine Ahnung.»
Doch wer jetzt glaubt, es handelt sich um einen dieser neunmalklugen «WWM»-Kandidaten, die so überhaupt nicht über sich – oder generell – lachen können, der irrt. Der Österreicher unterhält das Publikum und sein Gegenüber mit vielen Geschichten und gutem Humor und verspricht sogar, Jauch irgendwann im Verlauf der Sendung seinen Achselschweiss, unter dem er sehr leidet, zu offenbaren. Dieser meint denn auch nach einer Weile: «Ich könnte noch Stunden mit Ihnen verbringen, aber wir müssen jetzt in die Pause.»
Das Problem: Wissen tut Paul Meyer entgegen seiner Ankündigung wirklich nicht so viel. Bei der 2000-Euro-Frage verbraucht er schon den Publikumsjoker, den 50/50 bei der nächsten Frage und für die 8000-Euro verballert er sowohl Telefon- als auch Zusatzjoker.
So kommt es, dass Meyer, der sich eigentlich auf Geld-Beschaffungs-Mission für seine Hochzeit mit 100 Gästen befindet, bereits bei der 16'000-Euro-Frage sowohl alleine als auch relativ ratlos dasteht. Doch er fasst sich ein Herz und nimmt sich vor, dass er von jetzt an halt einfach alles weiss – oder zockt.
Und es kommt, wie es kommen muss. Oder eben doch nicht: Die 16'000-Euro-Frage – «Cante, Baile und Toque sind die drei zentralen Elemente wovon?» – weiss er nicht, entscheidet sich aber dennoch korrekt. Die Antwort auf die 32'000-Euro-Frage – «Welcher Schriftsteller lässt eine Vielzahl seiner Geschichten in Maine spielen – dem US-Bundesstaat, in dem er geboren wurde?» – weiss der Österreicher auch nicht, er zockt und rät aber erneut richtig.
Und die 64'000-Frage? «Keine Ahnung.» Hier verlässt ihn schliesslich die Zocker-Freude, und Meyer nimmt die 32'000 Euro mit. Somit ist am Montagabend der Fall trotz (Hoch)mut nie eingetroffen.
Einziger Wermutstropfen: Auch bei der 64'000-Euro-Frage wäre er komplett richtig gelegen. (lak)
Auflösung der 4000-Euro-Frage: Die korrekte Antwort ist «echt und falsch». Für die Auflösung der weiteren Fragen musst du wohl oder übel das Quiz spielen ...
