Der ehemalige Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Thomas Zeltner, soll neuer Präsident des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) werden. Das Präsidium soll nach dem öffentlich ausgetragenen Streit an der Spitze des Hilfswerks ohne Verzug neu besetzt werden.
Zeltner wurde vom Rotkreuzrat für das Amt nominiert, wie das Hilfswerk Medienberichte bestätigte. Die Wahl durch die SRK-Delegierten soll an der Rotkreuzversammlung vom 24. Juni stattfinden. Zeltner war 18 Jahre lang BAG-Direktor und ist derzeit Präsident der Blutspendesektion des SRK.
Der 75-jährige Zeltner soll das Amt interimistisch ausführen und sein Engagement den Übergang zu einer langfristigen Lösung darstellen. Die bisherige Präsidentin, Barbara Schmid-Federer, war am Freitag vor einer Woche «aus gesundheitlichen Gründen» per sofort als SRK-Präsidentin zurückgetreten. Zuvor hatte die Trennung vom langjährigen Direktor Markus Mader für Unruhe beim Hilfswerk gesorgt. Beobachter sprachen von einem Machtkampf innerhalb des SRK.
Unmittelbar nach der Rotkreuzversammlung werde der Rat eine «umfassende Konsultation» durchführen, um die Anforderungsprofile für das Präsidium und die Vizepräsidien sowie für die Mitglieder des Rotkreuzrates innert Jahresfrist neu festzulegen, hiess es auf Anfrage weiter. Das genaue Timing dieses Prozesses stehe noch nicht fest.
Das SRK bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zudem, dass alt Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) von der vom Rotkreuzrat eingesetzten Findungskommission eine offizielle Anfrage erhalten hat und mit dieser in Kontakt steht. (sda)