Seit Ende Oktober darf auf dem gesamten Schulareal der Kreisschule Reinach-Leimbach offiziell nur noch Hochdeutsch oder Schweizerdeutsch gesprochen werden. Auslöser waren unter anderem Schweizer Kindergärtler, die von ihren Gspähndli Albanisch gelernt hatten.
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Die Junge SVP Aargau sorgt sich darum um den Bildungsstand der Schülerinnen und Schüler. Deren Präsident Romon Hug wettert:
Mit Schulleitung sind die Verantwortlichen der Kreisschule Reinach-Leimbach gemeint. Sie haben Ende Oktober festgelegt, dass auf dem Pausenplatz nur noch Deutsch gesprochen werden darf. Der Massnahme vorausgegangen sind zwei Vorfälle:
Für die Junge SVP sind diese Vorkommnisse im Wynental gefährliche Anzeichen. Bildung sei «der wichtigste Grundpfeiler der Wirtschaft und der Demokratie eines Landes», wie die Partei in einer Medienmitteilung schreibt. Kinder müssten von der bestmöglichen Bildung profitieren können. Die Junge SVP zeigt sich überzeugt, dass Fremdsprachen auf dem Pausenplatz oder in den Schulzimmern zur Folge hätten, dass Schweizer Kinder weniger beachtet oder gar ausgegrenzt würden. Deshalb dürfe die Fremdsprache, die Kinder in der Familie sprechen würden, an der Schule keinen Platz erhalten.
Die Folgerung von Junge SVP-Mitglied Cedric Meyer:
So könne «Schweizer Kindern ein gewohntes Umfeld» geboten werden. Zudem werde dadurch «die Integration der ausländischen Kinder gefördert», um diesen gute Chancen in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt zu geben.
Schliesslich fordert die Junge SVP: Im Aargau soll die generelle Einführung der Deutschpflicht an öffentlichen Schulen geprüft werden.
Die Meinung der Jungen SVP ist umstritten. Kurz nach Bekanntwerden der Massnahmen an der Kreisschule Reinach-Leimbach reagierten Politikerinnen und Politiker verschiedenster Couleur. SP-Grossrätin Lelia Hunziker unterstellt der Schulbehörde, mit zweierlei Mass zu messen. Hätte dasselbe Kind von seinen Kameraden Englisch gelernt hätte, wäre das gelobt worden, so Hunziker:
EVP-Grossrat Uriel Seiber, selber einst Lehrer im Aargau, hält fest: «Der Pausenplatz ist auch ein Lernraum, dort lernen Kinder und Jugendliche viel Wortschatz, der im Deutschunterricht nicht vermittelt wird.»
Doch es gibt auch Sympathien für die Kreisschule Reinach-Leimbach. Etwa von FDP-Grossrat Titus Meier:
Man müsse allerdings mit Augenmass vorgehen. Man könne nicht von einem Kind erwarten, von heute auf morgen Deutsch zu können. Und von Strafen in diesem Zusammenhang hält Meier nichts.
Muss auch sagen, dass es extrem unangenehm ist, wenn man einem Gespräch zuhört, bzw. es versucht, und jemandem dein Name rausrutscht und man dann weiss, dass man Thema war.