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Kinowerbung vor «Top Gun»: Amherd umgarnt Fans mit Action-Clip

Kinowerbung vor «Top Gun»: Amherd umgarnt Fans des Hollywood-Blockbusters mit Action-Clip

Die Fortsetzung des Fliegerfilms setzt derzeit mit spektakulären Stuntszenen neue Massstäbe auf der Grossleinwand - und soll der Schweizer Armee helfen, neue Pilotenschülerinnen- und schüler für ihre Luftwaffe anzulocken. Dafür investiert sie 42'000 Franken.
27.05.2022, 23:06
Benjamin Weinmann / ch media
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Wer in den USA schon einige Male im Kino war, weiss: Actiongeladene Werbespots der US Navy oder Army gehören dort fast genauso zur Filmvorführung wie butterbegossenes Popcorn. Nun versucht auch die Schweizer Armee auf der Grossleinwand für Begeisterung für ihr Metier zu sorgen.

Dabei setzt Verteidigungsministerin Viola Amherd auf die Starpower von Tom Cruise. Denn seit dieser Woche läuft die von vielen Fans langersehnte Fortsetzung des Kultfilms Top Gun von 1986 in den Kinos, in dem der 59-jährige Hollywood-Veteran erneut die Figur Pete «Maverick» Mitchell spielt.

Der Aufruf an junge Top-Gun-Fans

Bevor die ersten Bilder des 170-Millionen-Dollar-Vehikels erscheinen und die ersten Noten des berühmten Soundtracks im Kinosaal erklingen, ist aber zuerst die Schweizer Armee am Start. Mit spektakulären Fliegerszenen wird während 25 Sekunden für Karrieremöglichkeiten in der Luftwaffe geworben (s. Clip unten). «Become a Swiss Air Force Pilot» heisst es darin. Auf Deutsch: Werde ein Schweizer Luftwaffen-Pilot. Zum Schluss erscheint der Internet-Link zur Organisation Sphair.

Mit Sphair führt die Schweizer Luftwaffe Eignungsabklärungen für Anwärterinnen und Anwärter als Militär- oder Berufspiloten oder als Fallschirmaufklärer durch, um junge Schweizer Nachwuchspiloten und Fallschirmaufklärer zu finden. Dabei prüfen Experten aus der zivilen und militärischen Luftfahrt die Kandidatinnen und Kandidaten in einem mehrstufigen Verfahren und bereiten sie auf die Praxis vor.

Junge Menschen sollen begeistert werden

Laut Armee-Sprecher Daniel Reist ist es das erste Mal, dass Sphair einen solchen Kinospot schaltet. Die Werbung war schon vor drei Jahren geplant gewesen, jedoch wurde der Filmstart von «Top Gun: Maverick» wegen der Pandemie mehrfach verschoben. Man wolle das Thema des Films nutzen, «um auf den vielfältigen, spannenden und verantwortungsvollen Beruf aufmerksam zu machen, das heisst, um junge Menschen zu motivieren, die Militärpilotenlaufbahn einzuschlagen.»

top gun maverick
«Top Gun»-Fortsetzung: Seit dieser Woche ist Tom Cruise in den Kinos zurück als Captain Pete "Maverick" Mitchell.Bild: ap

Pro Jahr würden sich im Schnitt rund 1000 Kandidaten und Kandidatinnen auf bei Sphair melden. Davon absolvieren zirka 400 Personen den Einführungstag in Dübendorf ZH, wovon 250 bis 300 den zweiwöchigen Flugkurs absolvieren. Rund 150 erhalten in der Folge eine Empfehlung und können sich mit diesem Zertifikat für die Selektion als Militärpilot bei der Armee bewerben.

42'000 Franken für die Kampagne

Die cineastische Rekrutierungskampagne, die in allen Landesteilen läuft, kostet laut Sprecher Reist 42'000 Franken und dauert drei Wochen. Dabei hat Sphair sichergestellt, dass der Spot jeweils als letzter Werbeblock vor der Filmvorführung gezeigt wird.

Sollten Bewerbungen an Sphair ausbleiben, so dürfte es nicht an Tom Cruise liegen. «Top Gun: Maverick» setzt mit seinen spektakulären Kampfjet-Szenen neue Massstäbe, wurde von bisher erschienen Kritiken in den höchsten Tönen gelobt, und könnte gemäss Prognosen am Startwochenende mehr als 100 Millionen Dollar an den Kassen einspielen. Der filmische Nostalgietrip gilt denn auch als grosser Hoffnungsträger Hollywoods, der die Kinosäle endlich wieder füllen soll. (aargauerzeitung.ch)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Andi Weibel
28.05.2022 01:13registriert März 2018
Woher kommt es, dass das VBS immer dann Kino-Werbung schaltet, wenn eine Kampfjet-Abstimmung im Raum liegt? Natürlich reiner Zufall.
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DryFly
28.05.2022 18:53registriert November 2021
Die Dame gehört vor ein Gericht. Wegen Verschleuderung von Steuergelder. Und Rauswurf aus dem Bundesrat. Unglaublich was sich die Damen und Herren erlauben.
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Philguitar
28.05.2022 09:21registriert Dezember 2018
Naja warum es dafür einen Bericht braucht? Wenn es jetzt während einer Rede von Selenski geschaltet worden wäre ok.😉
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