Schweiz

Paradoxe Studie: Schweizer wohnen zumeist in Städten, würden aber lieber im Dorf leben

Paradoxe Studie: Schweizer wohnen zumeist in Städten, würden aber lieber im Dorf leben

12.01.2016, 13:1812.01.2016, 13:24
Mehr «Schweiz»

Obwohl mittlerweile drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer in Städten leben: Im Herzen sind sie Dorfbewohner geblieben, wie eine repräsentative Umfrage zeigt. 72 Prozent haben angegeben, in einem Dorf leben zu wollen.

Auch Kleinstädte stehen noch relativ hoch im Kurs: 67 Prozent sehen in der Kleinstadt die ideale Umgebung. Weitere 37 Prozent finden eine Agglomerations-Gemeinde den besten Ort zum Leben.

Schlecht schnitten hingegen grössere Städte ab: Nur 30 Prozent der 1200 Befragten gaben an, gerne in einer Stadt leben zu wollen. Dies zeigt eine Umfrage, die am Dienstag von der eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) publiziert wurde.

Sehnsucht nach ländlicher Idylle – in Heiden AR findet sie Audruck im «Biedermeierfest».
Sehnsucht nach ländlicher Idylle – in Heiden AR findet sie Audruck im «Biedermeierfest».
Bild: KEYSTONE

Agglomeration eher unbeliebt

Ein Grossteil der Bevölkerung möchte also ländlich wohnen. Gleichzeitig wünschen sich die Befragten aber auch öffentliche Verkehrsmittel und eine Anbindung ans Strassennetz. Für die WSL paradox: Beides wäre in der Agglo zu haben, doch die ist eher unbeliebt.

Für die Forschenden der WSL ist der Wunsch nach Wohnen im Grünen heikel. Mache man in der Schweiz weiter wie bisher, würden ländliche Regionen grossflächig in geringer Dichte besiedelt, während Dörfer wegen des gut ausgebauten Verkehrs zu Pendler-Schlaforten würden.

Bild: KEYSTONE
Die Natur braucht auch ihren Platz.
Die Natur braucht auch ihren Platz.
Bild: KEYSTONE

Kein verdichtetes Bauen in Dörfern

Das schlimmste Szenario wäre gemäss WSL, in ländlichen Regionen den Verkehr flächendeckend auszubauen und gleichzeitig den Investoren freie Hand zu lassen. Die Folge wären eine fast flächendeckende Zersiedelung und der Verlust von Natur- und Erholungsräumen.

Als Lösung schlagen die WSL-Forschenden vor, regionale Zentren zu lebendigen Kleinstädten werden zu lassen – mit dichter Bebauung, gepflegten historischen Bauten und guter Verkehrserschliessung. Umliegende Dörfer jedoch sollten auf den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verzichten.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Das Kondom alleine reicht nicht: Dieser Test des Bundes zeigt, ob du «ready!» für Sex bist
Mit einer neuen Kampagne will das Bundesamt für Gesundheit auf die sexuellen Risiken aufmerksam machen. Erst nach einem Online-Fragebogen sei man «ready!» für Sex.

Spätestens seit Polo Hofer 1987 «Im Minimum en Gummi drum» gesungen hat, war klar, im Kampf gegen Aids und sexuelle Krankheiten hilft vor allem eines: das Kondom. «Ohne Dings kein Bums», wie ein anderer prägnanter Slogan lautete, war die Devise. Die Kampagnen des Bundes waren immer darauf ausgelegt, dass sich möglichst viele Männer beim Sex ein Kondom überziehen.

Zur Story