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Schweizer Städte haben schon 10'000 Parkplätze verbannt

Parked cars on Muensterhof square in Zurich, Switzerland, pictured on September 30, 2009 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)

Geparkte Autos auf dem Muensterhof in Zuerich, aufge ...
Gibt es nicht mehr: Parkplätze auf dem Zürcher Münsterhof.Bild: KEYSTONE

Schweizer Städte haben schon 10'000 Parkplätze verbannt – das gefällt nicht allen

03.01.2025, 08:0303.01.2025, 08:11
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Die fünf grössten Städte der Schweiz haben seit 2015 tausende öffentliche Parkplätze abgebaut. Zürich und Genf hoben jeweils über 3000 oberirdische Plätze auf, Lausanne mehr als 2500, Basel und Bern je rund 1500, wie die Tamedia-Zeitungen berichteten.

In Genf und Lausanne betrug die Reduktion über 10 Prozent, während kleinere Städte wie St. Gallen und Winterthur punktuell nachzogen. Der Abbau zielt auf eine Förderung von Alternativen zum motorisierten Individualverkehr ab, so Verkehrsexperten. Zürich strebt etwa eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs von 30 Prozent bis 2040 an.

«Wichtiger Hebel»

«Der Parkplatzabbau wird mit dieser Reduktion einhergehen», sagt Roger Schaad, Sprecher des Stadtzürcher Tiefbauamts gegenüber dem Tages-Anzeiger.

Die Parkplatzreduktion sei ein wichtiger Hebel, sagt ETH-Experte Vincent Kaufmann. «Damit Verkehrsteilnehmer von ausserhalb nicht dazu verleitet werden, mit dem Auto in die Stadt zu kommen, ist es wichtig, das Parkplatzangebot entsprechend zu reduzieren.»

Kritik vom ACS

Kritiker wie der Automobil-Club Schweiz warnen vor negativen Auswirkungen auf Gewerbe und Pendler. Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Präsident des Automobil-Clubs Schweiz (ACS), sagt: «Der laufende Abbau von Parkplätzen ist für die Städte kontraproduktiv.»

Das Gewerbe und die Anwohnerinnen und Anwohner seien auf genügend Parkplätze angewiesen. In den Stadtquartieren gebe es heute deshalb mehr «Parkplatzsuchverkehr», so Hurter. «Was unbedingt vermieden werden sollte.» (sda/cma)

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316 Kommentare
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Neruda
03.01.2025 08:44registriert September 2016
Was ich mir wünschen würde, wären günstige Parkhäuser am Stadtrand mit gutrr ÖV-Anbindung. Dann ist es auch attraktiver, nicht mit dem Auto ins Zentrum zu fahren.

In Mulhouse z. B. gibt es gleich bei der Autobahnabfahrt ein Parkhaus, in welchem man für €2 den ganzen Tag parkieren kann und bekommt für bis zu 7 Personen eine Tramfahrkahrte hin und zurück ins Zentrum. Die Tramhaltestelle ist direkt vor dem Parkhaus.
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Wolf von Sparta
03.01.2025 08:51registriert Februar 2019
Ich als Autofahrer bin eigentlich auch nicht dagegen, von mir aus könnte man ganz Basel wieder in eine Altstadt mit Stadtmauer verwandeln ohne Auto etc. Ich wünschte mir aber einfach vielleicht 1-2 Parkhäuser am Stadtrand wovon man gut zu Fuss oder mit dem ÖV in die Stadt fahren könnte.. weiss nicht ob das eine Lösung wäre aber jou?
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ingmarbergman
03.01.2025 08:17registriert August 2017
„ Der laufende Abbau von Parkplätzen ist für die Städte kontraproduktiv.“

Blöd nur dass die Wissenschaft genau das Gegenteil beweist: Fussgängerzonen beleben die Innenstadt und erhöhen den Umsatz bei den Geschäften.
(Natürlich nicht bei den Autohändlern in der Agglo, schon klar, und einzig von denen ist der ACS die Lobby.)
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