Die fünf grössten Städte der Schweiz haben seit 2015 tausende öffentliche Parkplätze abgebaut. Zürich und Genf hoben jeweils über 3000 oberirdische Plätze auf, Lausanne mehr als 2500, Basel und Bern je rund 1500, wie die Tamedia-Zeitungen berichteten.
In Genf und Lausanne betrug die Reduktion über 10 Prozent, während kleinere Städte wie St. Gallen und Winterthur punktuell nachzogen. Der Abbau zielt auf eine Förderung von Alternativen zum motorisierten Individualverkehr ab, so Verkehrsexperten. Zürich strebt etwa eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs von 30 Prozent bis 2040 an.
«Der Parkplatzabbau wird mit dieser Reduktion einhergehen», sagt Roger Schaad, Sprecher des Stadtzürcher Tiefbauamts gegenüber dem Tages-Anzeiger.
Die Parkplatzreduktion sei ein wichtiger Hebel, sagt ETH-Experte Vincent Kaufmann. «Damit Verkehrsteilnehmer von ausserhalb nicht dazu verleitet werden, mit dem Auto in die Stadt zu kommen, ist es wichtig, das Parkplatzangebot entsprechend zu reduzieren.»
Kritiker wie der Automobil-Club Schweiz warnen vor negativen Auswirkungen auf Gewerbe und Pendler. Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Präsident des Automobil-Clubs Schweiz (ACS), sagt: «Der laufende Abbau von Parkplätzen ist für die Städte kontraproduktiv.»
Das Gewerbe und die Anwohnerinnen und Anwohner seien auf genügend Parkplätze angewiesen. In den Stadtquartieren gebe es heute deshalb mehr «Parkplatzsuchverkehr», so Hurter. «Was unbedingt vermieden werden sollte.» (sda/cma)
In Mulhouse z. B. gibt es gleich bei der Autobahnabfahrt ein Parkhaus, in welchem man für €2 den ganzen Tag parkieren kann und bekommt für bis zu 7 Personen eine Tramfahrkahrte hin und zurück ins Zentrum. Die Tramhaltestelle ist direkt vor dem Parkhaus.
Blöd nur dass die Wissenschaft genau das Gegenteil beweist: Fussgängerzonen beleben die Innenstadt und erhöhen den Umsatz bei den Geschäften.
(Natürlich nicht bei den Autohändlern in der Agglo, schon klar, und einzig von denen ist der ACS die Lobby.)